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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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schändlich.«
    »Entzückend? Entzückende Mädchen lassen sich nicht von fremden Männern antatschen!«
    »Gott sei Dank, wenigstens das hast du bemerkt«, sagte Dolly ironisch. »Mich mag sie eben. Das tun wir alle — außer dir natürlich.« Sie dämpfte plötzlich ihre Stimme. »J. T., ich habe schon gesehen, daß du verknöcherte alte Jungfern in der Verwaltung, vor denen selbst der Commander kriecht, mit deinem Charme dazu gebracht hast, dir aus der Hand zu fressen. Könntest du nicht etwas von diesem Charme bei deiner Frau versprühen?«
    J. T. nahm eine scharfe Rechtskurve. »Vielleicht liegt der Hund darin begraben, daß sie mich haßt, oder weil sie so arrogant ist. Ich bin für sie eben nur ein Bürgerlicher. Außerdem tut sie nie etwas Nützliches. Ich habe die Aufgabe, ihr beizubringen, sich wie eine Amerikanerin zu benehmen, und das tue ich.«
    Irgend etwas in seinem Tonfall veranlaßte Dolly, ihre Taktik zu ändern. »Sie ist sehr hübsch, nicht wahr?«
    »Sie sieht ganz nett aus — vorausgesetzt, man hat was für überzüchtete Frauen übrig.«
    »Aha. Ich verstehe.« Dolly nickte.
    »Was verstehst du?« schnauzte er.
    »Du hast Angst vor ihr.«
    »Was?« schrie er und hielt vor einer roten Ampel an.
    »Du hast Angst davor, daß du sie, wenn du ein wenig freundlicher zu ihr wärst, sie sehr tapfer und liebenswürdig finden könntest. Bill hat mir erzählt, daß sie sich noch nicht einmal selbst anziehen konnte, als sie nach Amerika kam, und jetzt macht sie dir dein Frühstück!«
    » Als sie mir Frühstück machen sollte, hat sie sich die Hand verbrannt.«
    »Sie hat es wenigstens versucht! Hast du dir eigentlich schon einmal überlegt, wie einsam sie sich fühlen muß? Sie ist in einem fremden Land, ist verheiratet mit einem Mann, der sie verachtet, aber sie macht das Beste daraus! Sie hat überlebt — trotz deines widerlichen Verhaltens!«
    »Trotz meines Verhaltens? Ich habe ihr das Leben gerettet!«
    Eine Weile war es sehr still, dann sagte J. T. leise: »Ich möchte mich nicht zu sehr mit ihr beschäftigen. Sobald die Army ihre Doppelgängerin aus dem Verkehr gezogen hat, nimmt sie ihre rechtmäßige Stellung wieder ein. Dann wird sie mir zweifellos die Hand zum Kuß reichen und sagen: Leb wohl, du Dummkopf. Vielleicht verleiht sie mir auch einen Orden, den ich mir dann um den Hals hängen kann!«
    »Solche Gedanken hast du dir aber nicht gemacht, als du dich in Heather Addison, Debbie Longley, Karen Filleson oder diesen Rotschopf verliebt hast.«
    J. T. lächelte. »Genau. Mit Aria ist das was ganz anderes, wie du sehr wohl weißt. Man kann mit einer Prinzessin nicht nur eine Affäre haben! Sie träumt nicht von einem kleinen Häuschen mit einem weißen Lattenzaun drumherum — sie träumt von Palästen, Regierungsgewalt und lebenslanger Ergebenheit! Könige haben weder Privatleben noch Freiheiten.«
    »Also bist du lieber gemein zu ihr.«
    »Gemein bin ich nicht. Ich halte Abstand zu ihr. Dieser gottverdammte Mitch sollte das besser auch tun! Oh, Verzeihung.«
    Über Dollys Gesicht huschte ein kleines Lächeln. Ihre Königliche Hoheit hatte schon einen Erfolg zu verzeichnen — er fluchte nicht mehr so sorglos. »Ich glaube, sie könnte sich in Mitch verlieben.«
    »Was?« J. T. malträtierte die Bremsen mehr als nötig, während er den Jeep in eine Parklücke vor dem Marina Hotel bugsierte.
    »Ich könnte es keinem der beiden verdenken. Sie braucht jemanden, der nett zu ihr ist und ihr sagt, wie hübsch sie ist. Heute hat sie großartig ausgesehen, meinst du nicht auch.?«
    J. T. schien tief in Gedanken zu sein, als er aus dem Wagen ausstieg und auf das Hotel zuging.
    Sie lächelte zufrieden, als sie ihm nachging. Immerhin hatte sie ihn nachdenklich gemacht!
    Das Hotel war einmal der Treffpunkt der Reichen gewesen, aber jetzt, während des Krieges, diente es als Quartier für verheiratete Offiziere. Doch die prachtvolle Eingangshalle war so imponierend wie je, und auch der kleine Laden an den Säulen existierte noch.
    »Warte«, sagte J. T. als sie an den Auslagen vorbeigingen.
    »Glaubst du, ihr würde der gefallen?« Er deutete auf einen schlichten Badeanzug mit einem atemberaubenden Rückenausschnitt.
    »Ganz sicher«, meinte Dolly und folgte J. T. in den Laden. Sie half ihm, ein Strandkleid und einen Strohhut — »sie hat doch so empfindliche Haut«, erklärte J. T. — sowie eine große Badetasche auszusuchen.
    »Was könnte sie sonst noch brauchen?« Liebe, hätte Dolly fast

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