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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Ehefrau von J. T. Montgomery verschwand und die Kronprinzessin hervorkam.
    Jetzt wünschte Aria sich nichts sehnlicher, als nach Amerika zurückzukehren, mit Dolly in Ethels Schönheitssalon zu gehen oder J. T. Spaghetti zum Abendessen zu kochen!
    Der Gedanke an J. T. brachte die Erinnerung an all die verletzenden Worte zurück, die er gesagt hatte. Sie hatte begonnen ihn zu lieben, während sie für ihn nur eine Plage — eine königliche Bürde gewesen war — von Anfang an.
    Als er ins Zimmer kam, saß sie so da, wie man es sie gelehrt hatte — gerader Rücken, sehr aufrecht und auf der Stuhlkante. »Guten Abend«, sagte sie kühl.
    »Ihre Königliche Hoheit, wie sie leibt und lebt!« rief er voller Sarkasmus aus, dann zog er seinen Koffer aus dem Schrank und öffnete ihn. »Hast du ihn gepackt?«
    »Ja, erwiderte sie leise. »Eine gute Frau packt den Koffer ihres Mannes. Das hast du mir beigebracht.«
    Er drehte sich nicht um, aber seine Schultern zuckten, als ob er sich gegen etwas wehren wollte. »Komm, laß uns hinuntergehen und es hinter uns bringen. Ich möchte endlich nach Hause.«
    Sie erhob sich steif.
    »Bist du heute von den Verschwörern angesprochen worden?« fragte er sie auf dem Flur.
    »Ja.«
    Er hielt sie fest. »Sieh mal, ich fühle mich dir gegenüber verantwortlich. Ich habe die Angst, sie könnten herausfinden, daß du die echte Prinzessin bist. Vielleicht versuchen sie wieder, dich zu töten.«
    »Es gibt hier Leute, die mich beschützen. Menschen, für die ich nicht eine solche Last bin wie für dich.«
    Er blickte sie lange an. Aria hielt den Atem an, denn er sah so aus, als ob er sie küssen wollte. »Sicher. Dir wird es hier gutgehen. Du bist wieder in deiner Heimat, und du wirst auf deinem Goldthron sitzen. — Er ist doch aus Gold, oder?«
    »Nur aus Blattgold.«
    »Das ist mager. Los, Kleines, gehen wir zu unserem letzten gemeinsamen Essen.«
    Aria hatte große Schwierigkeiten, ihre Rolle als unausstehliche Amerikanerin weiterzuspielen. Sie mußten auf den ungeschickten Kellner warten, der J. T. Suppe in den Schoß schütten sollte.
    »Die Botschaft hatte doch heute eine Rundfahrt durch Escalon für dich arrangiert«, meinte Aria beiläufig. »War es sehenswert?«
    »Ich habe ein Land gesehen, das noch immer im neunzehnten Jahrhundert zu leben scheint. Stellenweise glaubte ich sogar, mich im achtzehnten zu befinden. Außer den Autos, die Amerikanern gehören, ist das neueste Modell ein Studebaker von 1929! Es gibt noch nicht einmal Brunnen. Die Menschen holen sich das Wasser selbst aus den Flüssen. Ich kann verstehen, daß in einem armen Entwicklungsland solche Zustände herrschen, aber hier gibt es genug Schulen, und ihr habt Zugang zu allen modernen Medien!«
    »Aber wir haben kein Geld. Wir sind ein armes Land — unser einziger Bodenschatz ist das Vanadium. Tourismus ist unsere Haupteinnahmequelle — vorausgesetzt, in der Welt herrscht Frieden.«
    »Ihr baut doch Trauben an. Momentan besteht euer einziges Problem im Mangel an Wasser. Ihr hattet doch eine große Dürre, nicht?«
    »Ja. Wir haben um Regen gebetet.«
    »Habt ihr zwischenzeitlich schon mal an Staudämme, Brunnen oder Berieselungsanlagen gedacht?«
    »Ich habe dir doch schon erklärt, daß so etwas für uns unerschwinglich ist!«
    »Wenn ich das schon höre! Unerschwinglich! Zwei Drittel eurer Männer sitzen den ganzen Tag in Cafes, trinken schlechten Wein und essen Ziegenkäse! Wenn die arbeiten würden, könnte eurem Land mit ziemlich großer Sicherheit geholfen werden!«
    »Du hast uns schon feige genannt, und jetzt sind wir wohl auch noch faul, was?« zischte Aria erbost.
    »Wenn dir der Schuh paßt, Baby, zieh ihn dir ruhig an.«
    »Ach, und euer Land ist natürlich viel besser. Ihr könnt Bomben bauen!«
    »Deine Leute sind so friedlich, daß sie ihre eigene Prinzessin entführten und sie erschießen wollten«, konterte er.
    »Ihr habt Abraham Lincoln erschossen!«
    »Das ist fast hundert Jahre her! Aber ich glaube, wir sollten diese Diskussion beenden. Ich würde nämlich gern noch eine ruhige Mahlzeit ohne Streit in dieser Stadt genießen.«
    Sie begannen schweigend zu essen. Doch schon nach ein paar Bissen schüttete der Kellner J. T. Suppe übers Jackett. J. T’s Wutausbruch war sehr glaubwürdig: »Ich habe jetzt endgültig genug von dir und diesem vermaledeiten Land! Heute nacht landet hier ein amerikanischer Truppentransporter zum Auftanken. Mit dem werden wir in die Staaten zurückfliegen!« Er griff

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