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Die programmierten Musen

Die programmierten Musen

Titel: Die programmierten Musen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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hochgeschwappt ist in der Station, stinken die Fontanellen. Dr. Krantz hält das für Einbildung, aber ich werd’ doch noch riechen können.
    Hier wird man wirklich empfindlich. Und intuitiv, obwohl ich da nie so sicher bin. Manchmal mache ich mir einfach Sorgen. Jetzt, in diesem Augenblick, machen mir die drei Bälger drüben im Raketen-Verlag zu schaffen.«
    »Wieso? Flaxman und Cullingham scheinen doch ganz vernünftig zu sein, obwohl sie Verleger sind. Und außerdem ist Zane Gort dabei. Er ist absolut vertrauenswürdig.«
    »Sagen Sie. Nach meiner Auffassung sind die meisten Roboter Dummköpfe. Wenn man sie braucht, sind sie immer gerade unterwegs, Golems oder solche Sachen zu jagen, und geben einem zehn Tage später irgendeine verrückte logische Erklärung. Robixe sind da schon ausgeglichener. Na ja, Zane ist sicher in Ordnung. Ich bin nur nervös.«
    »Haben Sie Angst, daß die Gehirne sich aufregen oder der Station irgendwie entfremdet werden?«
    »Ich sorge mich mehr darum, daß ihnen etwas passiert und sie jemanden so reizen, daß er gewalttätig wird. Wenn man ihnen so nahe steht wie ich, möchte man sie zehnmal am Tag hochnehmen und zu Boden schmettern. Wir haben zu wenig Personal – außer mir nur drei Schwestern und Miß Jackson und Dr. Krantz, der ohnehin nur zweimal die Woche kommt, und Pop Zangwell, auf den man sich auch nicht gerade stützen kann.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß Ihre Nerven darunter etwas leiden«, sagte Gaspard trocken. »Ich habe ja eine Demonstration erlebt.«
    Sie grinste ihn an. »Da habe ich Sie ja gestern abend richtig in die Pfanne gehauen, wie? Habe mein Möglichstes getan, Ihr männliches Selbstvertrauen zu unterminieren und Ihnen den Schlaf zu rauben.«
    Er zuckte die Achseln. »Es wäre letzte Nacht wahrscheinlich auch ohne Sie so geworden, meine liebe Schwester Bishop«, sagte er. »Ich hatte nichts Neues zu lesen, und ohne Wortschmalz schlafe ich wohl schlecht und wache immer zwischendurch auf. Aber was Sie gestern abend über Sex sagten …« Er hielt inne und warf über die Schulter einen Blick auf die stummen Silbereier. »Sagen Sie – können die hören, was wir hier so reden?« fragte er leise.
    »Natürlich«, erwiderte sie laut und streitlustig. »Die meisten haben gerade ihr Schau-schau. Sie würden doch nicht wollen, daß man sie ausstöpselt und in die Dunkelheit stößt, nur damit Sie sich unbelauscht fühlen! Fünf Stunden am Tag müssen sie sowieso ausgestöpselt sein. Sie sollen dann schlafen, aber alle schwören, daß sie überhaupt nie schlafen können – dem kommen sie am nächsten, wenn sie im Zustand der schwarzen Träumerei sind, wie sie es nennen. Sie haben angeblich entdeckt, daß das Bewußtsein niemals völlig abstirbt – auch wenn wir körperbelasteten Leute anderer Meinung sind. Sie können also frei sprechen, Gaspard, denken Sie einfach nicht an sie.«
    »Trotzdem …« sagte Gaspard und blickte sich noch einmal zweifelnd um.
    »Mir ist jedenfalls verdammt egal, was sie von mir zu hören bekommen«, sagte Schwester Bishop und brüllte los: »Hört ihr das, ihr schmutzigen alten Männer und haarigen alten Lesbierinnen?«
    »Oho!«
    »Zane Gort, wer hat Sie hereingelassen?« fragte sie und wandte sich dem Roboter zu.
    »Der alte Mann im Empfang«, erwiderte er respektvoll.
    »Sie meinen, Sie haben die Kombination aus Zangwell heraushypnotisiert, während er schnarchend herumlag und auf sieben Meter die Luft verpestete! Es muß wunderbar sein, als Roboter zu leben – ohne Geruchssinn! Oder haben Sie einen?«
    »Nein – außer für einige starke Chemikalien, die meine Transistoren ankitzeln. Und ja, es ist wirklich wunderbar, als Roboter zu leben!« gab Zane zu.
    »He, Sie sollen doch im Verlag auf Küken und Nick und Doppel-Nick aufpassen«, sagte Schwester Bishop.
    »Es stimmt, ich habe das versprochen«, erwiderte Zane, »aber Mr. Cullingham sagte, ich störte die Konferenz, und da habe ich Miß Rosa gebeten, für mich einzuspringen.«
    »Na, das ist wenigstens etwas«, sagte Schwester Bishop. »Miß Rosa scheint eine beständige, vernünftige Seele zu sein, trotz ihres kleinen Ausbruchs gestern.«
    »Ich bin ja so froh, daß Sie das sagen, ich meine, daß Sie Miß Rosa mögen«, sagte Zane. »Schwester Bishop, könnte ich …? Würden Sie …?«
    »Was kann ich für Sie tun, Zane?« fragte sie.
    Er zögerte. »Miß Bishop, ich hätte in einer ziemlich persönlichen Angelegenheit gern Ihren Rat.«
    »Aber natürlich. Doch was könnte

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