Die Propeller-Insel
hatte wahrnehmen können?… Hat diese Collision schwere Havarien verursacht, die, wenn sie auch die Sicherheit Standard-Islands nicht gefährden, doch vielleicht größre Reparaturen nöthig machen?
Cyrus Bikerstaff und der Commodore Simcoë begeben sich, nicht ohne Mühe durch die dicke Aschenschicht vordringend, nach der Rammspornbatterie.
Hier erfahren sie, daß ein großes Schiff, ein von Westen nach Osten steuernder Dampfer, in der That mit Standard-Island zusammengestoßen ist, der jedoch erst, als er ganz in der Nähe war, hatte gesehen werden können. Wohl hatte man von ihm aus Hilferufe und Geschrei gehört, doch dauerte das nur wenige Augenblicke.
Sie ergriffen ihre Instrumente und begannen mit dem Spiele. (S. 250.)
Der Officier des Postens und seine Leute haben, als sie nach der Spitze der Batterie geeilt waren, schon nichts mehr gesehen oder gehört. Leider sieht es aus, als ob das Schiff auf der Stelle versunken sei.
Standard-Island selbst hat bei dem Unfall keinen ernsten Schaden erlitten. Seine Masse ist so ungeheuer, daß es bei einem Zusammenstoß auch das stärkste Panzerschiff in den Grund bohren würde, und ein solcher Fall scheint hier vorzuliegen.
Ein großer Dampfer war mit der Propeller-Insel zusammengestoßen. (S. 255.)
Was die Nationalität des Schiffes angeht, so will der Anführer des Wachpostens Befehle in sehr rauher Stimme ertheilen gehört haben, wie solche in der englischen Marine gebräuchlich sind. Er kann das aber nicht mit Bestimmtheit behaupten.
Ein ernster Fall, der nicht minder ernste Folgen haben kann. Was wird das Vereinigte Königreich dazu sagen? Ein englisches Schiff ist ein Stückchen England, und man weiß, daß sich Großbritannien nicht ungestraft amputieren läßt. Standard-Island hat gewiß Reclamationen zu erwarten und wird für den angerichteten Schaden eintreten müssen. So fängt das neue Jahr an. Bis um zehn Uhr morgens ist es dem Commodore Simcoë unmöglich, auf der See Nachsuchungen vornehmen zu lassen. Noch ist die Luft zu stark mit Dünsten erfüllt, obwohl der aufgefrischte Wind diese mehr und mehr verjagt. Endlich bricht jedoch die Sonne hindurch.
Nun läßt sich erst übersehen, in welchem Zustand Milliard-City, der Park, das Feld, die Häfen und alles andre sich befinden. Da heißt es reinigen von Grund aus. Doch das ist Sache der Wegeverwaltung und schließlich nur eine Frage des Geldes und der Zeit. An beiden fehlt es ja nicht.
Die nähere Besichtigung des Rammsporns ergiebt, daß dieser und das ganze schwimmende Bauwerk ohne nennenswerthe Beschädigung sind. Der solide Rumpf desselben hat aber so wenig gelitten, wie der stählerne Keil, der in ein Stück Holz eindringt.
Auf dem Wasser sind keine Trümmer zu finden; auch vom Thurme des Observatoriums ist selbst mit den besten Fernrohren nichts zu entdecken, obwohl Standard-Island sich keine zwei Meilen von der Unfallstelle fortbewegt hat.
Dennoch verlangt es die Menschlichkeit, die Nachsuchungen nicht sogleich aufzugeben.
Der Gouverneur bespricht sich darüber mit dem Commodore. Die Maschinisten erhalten Befehl, die Maschinen zu stoppen und die elektrischen Boote sollen aus beiden Häfen unverzüglich auslaufen.
Die über fünf bis sechs Meilen ausgedehnten Nachforschungen bleiben jedoch ganz erfolglos, und mehr und mehr drängt sich die Ueberzeugung auf, daß das betreffende Schiff in seinen lebenswichtigsten Theilen verletzt worden und auf der Stelle versunken sei.
Nun läßt der Commodore Simcoë in gewohnter Schnelligkeit weiterfahren. Die Mittagsbeobachtung ergiebt, daß Standard-Island sich hundertfünfzig Meilen südwestlich von Samoa befindet.
Den Wachposten wird noch immer ans Herz gelegt, auf alles strengstens zu achten.
Gegen fünf Uhr abends werden Rauchwolken im Südosten gemeldet. Den letzten Ausbrüchen eines Vulcans sind dieselben kaum zuzuschreiben, denn die Seekarten verzeichnen auch in weiterer Entfernung hier keine Insel und kein Eiland. Es hätte sich also nur um einen aus dem Meeresgrunde neu aufgestiegnen Krater handeln können.
Doch nein; die Rauchwolken nähern sich offenbar Standard-Island.
Eine Stunde später erblickt man schon drei, in Linie fahrende Schiffe, die unter Volldampf herankommen.
Nach einer weitern halben Stunde zeigt es sich, daß es Kriegsschiffe sind, und bald kann auch über ihre Nationalität kein weitrer Zweifel bestehen. Es ist das britische Geschwader, das es fünf Wochen vorher nicht für geboten gehalten hat, die
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