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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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anzunehmen, Herr Resident, antwortet der Officier, bis unser Gouverneur sich gestatten wird, seine Ehrenbezeugung persönlich abzulegen.
    – Seine Excellenz wird stets willkommen sein,« erwidert der Resident, dessen unansehnliches Gesicht von Geiz und Habsucht versteinert erscheint.
    Dann fährt er mit süßlicher Stimme fort:
    »Der Gesundheitszustand auf Standard-Island läßt doch wohl nichts zu wünschen übrig?
    – Er war nie besser als jetzt.
    – Und doch könnte vielleicht einer oder der andre Fall einer epidemischen Krankheit, wie von Influenza, Typhus, Blattern…
    – Nicht einmal von Schnupfen, Herr Resident. Stellen Sie uns also gefälligst ein reines Patent aus, und sobald wir uns dann festgelegt haben, wird sich der Verkehr mit Mangia in geregelter Weise entwickeln…
    – Das heißt… fährt der Pastor zögernd fort, wenn keine Krankheiten…
    – Ich wiederhole Ihnen, daß es davon keine Spur giebt.
    – Die Bewohner von Standard-Island gedenken also ans Land zu gehen…
    – Ja, wie sie das von den Inselgruppen im Osten her gewöhnt sind.
    – Recht schön… recht schön, erwidert das dicke Männchen. Seien Sie überzeugt, daß sie freundlich aufgenommen werden, vorausgesetzt, daß keine Epidemien…
    – Keine, versichere ich Ihnen!
    – So mögen sie sich ausschiffen… recht viele… die Mangiesen werden ihnen den besten Empfang bereiten, denn sie sind gastfreundlicher Art; nur…
    – Nur?…
    – Ihre Majestäten haben in Uebereinstimmung mit dem Rathe der Häuptlinge verordnet, daß auf Mangia wie auf den übrigen Inseln alle Fremden einen Eintrittszoll zu zahlen haben…
    – Was? Einen Eintrittszoll?…
    – Ja. Zwei Piaster. Es ist ja nur wenig… zwei Piaster für jede Person, die die Insel betritt.«
    Entschieden ist der Vorschlag hierzu von dem Residenten ausgegangen, der König, die Königin und der Rath der Häuptlinge haben ihn schnellstens angenommen, ein guter Theil des Ertrags fließt aber Seiner Excellenz zu. Da es auf den östlichen Inseln niemals vorgekommen ist, daß ein solcher Zoll erhoben wurde, giebt der Hafenkapitän darüber seiner Verwunderung unverholenen Ausdruck.
    »Ist das Ihr Ernst? fragt er.
    – Voller Ernst, versichert der Resident, und ohne Erlegung jener zwei Piaster können wir niemand Zutritt gewähren.
    – Es ist schon gut!« antwortet der Hafenkapitän.
    Er verläßt grüßend Seine Excellenz, begiebt sich nach dem Telegraphenbureau und meldet dem Commodore, was er erfahren hat.
    Ethel Simicoë setzt sich mit dem Gouverneur in Verbindung mit der Frage, ob es angezeigt sei, mit der Schraubeninsel bei Mangia zu halten, da ihm jene Forderung ebenso bestimmt wie ungerecht erscheine.
    Die Antwort läßt nicht lange auf sich warten. Nach Verabredung mit seinen Adjuncten weist Cyrus Bikerstaff es ab, sich dieser vexatorischen Abgabe zu unterwerfen, und beschließt, daß Standard-Island weder vor Mangia, noch vor einer andern Insel des Archipels Aufenthalt nehmen soll. Der habsüchtige Pastor bleibt also auf seinem Vorschlage sitzen, und die Milliardeser werden in benachbarten Gegenden minder beutelustige Eingeborne besuchen.
    Die Maschinisten erhalten Befehl, ihren zehn Millionen Pferdekräften die Zügel schießen zu lassen, und damit wurde Pinchinat des Vergnügens beraubt, ehrenwerthen Menschenfressern die Hand zu drücken… wenn es solche hier gab. Doch nein; er mochte sich trösten. Auch auf den Cooks-Inseln verzehrt man sich – vielleicht leider! – heutzutage gegenseitig nicht mehr. Standard-Island schlägt nun eine Richtung durch den breiten Meeresarm ein, der sich bis zum Ende der vier, nordsüdlich aneinander gereihten Inseln fortsetzt. Ueberall schwärmen Piroguen umher, die einen sein gebaut und ausgerüstet, die andern plump aus einem Baumstamme hergestellt, alle aber von kühnen Fischern bemannt, die den hier so zahlreich vorkommenden Walfischen nachstellen.
    Die Inseln sind sehr fruchtbar, und man begreift, daß England ihnen seine Schutzherrschaft aufgenöthigt hat, natürlich mit dem Hintergedanken, sie später ganz in Besitz zu nehmen. Von Mangia selbst sieht man seine felsigen, von einem Korallenband umrahmten Küsten, seine blendend weißen Häuser, die mit Kalk, der aus Korallen gebrannt wurde, getüncht sind, und seine vom dunkeln Grün der Tropennatur geschmückten Hügel, deren Höhe zweihundert Meter nirgends überschreitet.
    Am nächsten Tage zeigt sich das, an seinen bis oben hinauf bewaldeten Höhen erkennbare Rarotonga. In der

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