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Die Prophetin von Luxor

Die Prophetin von Luxor

Titel: Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Chloe wach war, legte es den Unterarm über die Brust und kniete nieder. Doch da Chloe es lediglich wortlos anstarrte, stand es wieder auf und kam ans Bett.
    »Meine Schwester, geht es dir besser?« Nervös wandte sie den Blick von Chloes Augen ab und machte eine kleine Geste, die ein Bereich in Chloes Verstand als Zeichen gegen den Bösen Blick erkannte. Chloe konnte das Mädchen verstehen, auch wenn dessen Worte fremd klangen. Es kam ihr so vor, als würde jemand in ihrem Kopf dolmetschen, noch ehe die Worte wirklich in ihrem Gehirn ankamen, und das machte sie schwindlig. Dieser Rauch ... eine Art Räucherwerk ... woher kannte sie diesen Geruch nur?
    Das schwarzhaarige Mädchen schlug die Decke zurück, und Chloe sah, daß ihr Körper sauber und nackt war. Nun, sie glaubte wenigstens, daß es ihr Körper war . doch die Sommersprossen, von denen kein Rothaariger verschont blieb, waren verschwunden, und ihre Haut war statt dessen von einem satten Kaffeebraun. Das Mädchen streckte die Hand aus und fühlte den Puls an Chloes Hals, dann berührte sie die Stelle, wo sich ihre Schenkel trafen.
    Chloe versuchte, vor der Vertrautheit dieser Berührung zurückzuzucken, doch ihre Muskeln reagierten nicht. Das Mädchen beobachtete Chloe aufmerksam aus schwarz nachgezogenen Augen. Dann deckte es Chloe wieder zu und sagte mit sanfter, singender Stimme:
    »Die Schwesternschaft ist tief um dich besorgt, Herrin. So viele Tage zu schlafen ist sehr ungesund. Selbst Meine Allergnädigste Majestät hat nach dir gefragt. Sie schickt einen berühmten Magus, der dich heilen soll. Die Priesterinnen haben ebenfalls eigens für dich bei Hathor Fürbitte eingelegt. Die Göttin wird nicht zulassen, daß ihr Liebling krank ist.« Beim Sprechen hob sie eine Waschschale auf, stellte Essen auf ein Tablett und leerte mehrere Krüge Wasser in das Wasserbecken im Alkoven.
    Chloe hob die Hände an den Kopf. Was redete dieses Mädchen da? Was für eine Schwesternschaft? Welche Majestät? Ein Magus? Was zum Teufel war das? Was hatte das alles mit ihr zu tun, und wo in diesem verfluchten Universum war sie?
    Sie, die nicht mehr ihre gewohnte Hautfarbe hatte.
    Chloe befand, daß sie lange genug Geduld bewiesen hatte und daß es nun an der Zeit war zu sprechen. Sie würde Antworten bekommen. Falls das ein Traum war, würden ein paar zielgerichtete Fragen sie aufwachen lassen. Falls nicht . Sie verwarf jede derartige Möglichkeit und machte den Mund auf, um etwas zu sagen.
    Doch aus ihrer Kehle drang nur ein eigenartiges Gurgeln, das Chloe entsetzte und das dem Mädchen einen derartigen Schrecken einjagte, daß es aufschrie.
    »Keine Angst, Herrin«, sagte die Kleine mit zittriger Stimme, die ihre zuversichtlichen Worte Lügen strafte. »Bitte, ruhe dich aus, vielleicht wird der Hemu neter später diesen Kheft austreiben. Bitte, iß etwas.« Sie stellte ein Tablett mit Brot, Feigen und einem Krug Milch vor Chloe ab. Deren Magen begann augenblicklich zu knurren. Das Mädchen lachte, die erste unbedachte Reaktion, seit Chloe die Augen aufgeschlagen hatte.
    »Vielleicht hat ein Kheft von deiner Zunge Besitz ergriffen, und deshalb spricht nun dein Magen für dich, Herrin«, neckte das Mädchen sie. Mit einer Kraft, die Chloe dem Mädchenkörper nicht zugetraut hätte, half sie Chloe, sich aufzusetzen. Bas-ha reichte ihr die Milch ... Moment mal, woher kam dieser Gedanke? Plötzlich stürzten in einer Flutwelle, völlig ungeordnet und sinnlos, Gedanken auf sie ein, wo und wer und wieso sie war.
    Sie wußte, daß Basha ihre Dienerin war und daß sie, Chloe, eigentlich RaEmhetepet war, eine der Hathor-Priesterinnen; daß sie sich hier in einem kleinen Raum unterhalb der Tempelanlage von Karnak befanden und daß sie wirklich extrem krank sein mußte, wenn das Große Haus einen Magus schickte ...
    Was wurde hier gespielt?
    Woher hatte sie diese Informationen? Hatte man sie hypnotisiert? Einer Gehirnwäsche unterzogen? Was war hier los? Frustriert schlug Chloe auf ihr Bett ein, und Basha flüchtete ans andere Ende des Zimmers. Irgendwie ahnte Chloe, daß sie nicht mit Anton frühstücken würde.
    Die bibbernde Basha schnappte sich das Tablett und entfloh durch den Türvorhang, von wo aus sie einen ängstlichen Blick zurück auf RaEm warf ... nein, Chloe. Ich bin Chloe.
    Nein, sagte die »andere«.
    Doch, widersprach Chloe der »anderen«.
    Einverstanden, sagte die Stimme nachgiebig. Du bist beides.
    Beides?
    Beides. Wie konnte sie RaEmhetepet sein und zugleich Chloe

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