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Die Prophetin von Luxor

Die Prophetin von Luxor

Titel: Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Sonne, die Hitze brachte sie zum Schwitzen, und zu ihrer Verblüffung empfand Chloe das als Wohltat - nach so langer Zeit an solch einem Ort fühlte sich die Feuchtigkeit auf ihrer Haut durchaus angenehm an . Tote schwitzten nicht. Schweigend zogen sie sich in den Schatten zurück, vollauf damit zufrieden, einander zu halten und zu liebkosen und dabei das Leben in der Wüste zu beobachten. Thief wälzte sich im Sand, jagte die vereinzelten Vögel und trottete dann in die nahe Steppe davon, um sein Abendessen zu suchen.
    Chloe lehnte an Cheftus Brust, spürte ihre Haut an seiner kleben, blickte in das brillante Blau des Himmels und lauschte dem siebentönigen Schrei des Falken, der auf die Erde herabstürzte, um sich ein kleines Tier zu krallen und dann in weiten Kreisen ins klare Blau aufzusteigen. Die Tage waren wesentlich kühler und die Farben viel klarer als noch vor einem Monat.
    »Was meinst du, welchen Tag wir heute haben?« fragte Chloe, den Kopf an Cheftu gelehnt.
    »Ich meine das nicht, ich weiß es. Ich habe mitgezählt, seit wir Imhotep verlassen haben. Wir haben Tybi, etwa den achten oder neunten Oktober. Zeit der Aussaat.«
    »Wir lassen also die Zeichnungen hier und machen uns auf den Weg nach Noph?« fragte sie und hoffte insgeheim, keine Antwort darauf zu bekommen.
    »Exactement«, sagte er und küßte sie auf ihr Haar. »Wir müssen vorsichtig sein; die Rekkit kehren zurück, um nach der Überschwemmung ihre Häuser wieder aufzubauen, und eine Menge Schreiber werden durchs Land ziehen, um festzulegen, wieviel Steuern jeder zu zahlen hat.«
    »Woher wollen sie das vor der Ernte wissen?« »Anhand des Wasserstands im Nil. Es gibt genaue Tabellen, in denen festgelegt wird, wieviel jedes Feld in jeder Provinz einbringt und was in diesem Jahr dort angebaut werden soll.«
    »Hast du Heimweh?«
    Er gab ihr noch einen Kuß auf den Kopf. »Wieso? Weil ich zu Hause auf einer Liege schlafen, einen sauberen Schurz anziehen, mich rasieren, baden und etwas Frisches zu essen bekommen könnte? Wie sollte mich das reizen?«
    Sie stimmte in sein ironisches Lachen ein. »Nein, ich habe die Arbeit an den Trauben gemeint, deine Medizin, solche Sachen.«
    Er seufzte. »Ich habe nicht darüber nachgedacht. Es wäre Selbstquälerei, sich nach etwas zu sehnen, das man nicht bekommen kann, bau?«
    Schweigend schauten sie zu, wie der Tag zu Ende ging, der Himmel sich zu einem tiefen Azurblau verdunkelte, und hörten die Schreie der Tiere, die entweder erwachten oder sich jetzt zum Schlafen niederließen.
    »Was wirst du tun, nachdem du zurückgekehrt bist?« fragte er leise.
    Chloe spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten. Sie wollte nicht zurückkehren, nicht mehr und nicht ohne Cheftu. Und doch mußte sie eindeutig zurückkehren, und Cheftu hatte sich nicht bereit erklärt, sie zu begleiten. »Ich ... ich weiß nicht. Bestimmt hat meine Schwester im vergangenen Jahr Todesängste ausgestanden; ich fürchte, es wird sie noch mehr verstö-ren, wenn ich plötzlich wieder auftauche. Ich frage mich, wie ich mein wirkliches Aussehen wieder annehmen soll.«
    »Du siehst nicht so aus?« fragte Cheftu verdutzt.
    »Nein. Mein eigentlicher Körper und der hier sind sich so ähnlich wie jene Hathors und Sechmets.«
    »Ha? Wie meinst du das?« Er tat völlig belanglos, doch er platzte fast vor Neugier.
    Chloe antwortete wie selbstverständlich: »Ach, du weißt schon. Langes graues Haar, Hakennase, kleine Schweinsaugen und Buckel. Für eine Vierundachtzigjährige mache ich mich gar nicht schlecht.« Sie sprach englisch und lachte laut auf, als Cheftu ihre Worte in Gedanken übersetzt hatte. Der Arme, er versuchte zu entscheiden, ob sie es ernst meinte oder nicht.
    »Das ist ein Witz, korrekt? Außerdem kannst du nicht älter sein als Mitte Zwanzig, was immer noch ziemlich alt ist.«
    Er hörte sich nervös an.
    Sie lachte entrüstet auf und sah ihn an. »Vierundzwanzig ist nicht alt. Wie alt bist du eigentlich, einunddreißig?«
    »Ja, aber ich bin ein Mann. Wie hat du ausgesehen?« überging er ihr Schnauben angesichts seiner sexistischen Reaktion.
    »Die Farben sind anders, das ist alles. Ich habe dasselbe Gesicht, denselben Körper .«
    » Asst , also, das mit dem Körper finde ich sehr gut«, urteilte er und berührte sie dabei an seinen liebsten Stellen. »Warst du blond oder brünett?« flüsterte er, die Lippen an ihrem Hals.
    Chloe stockte der Atem. »Eigentlich rothaarig ...«
    »Mit elfenbeinblasser Haut .«
    »Weißer,

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