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Die Prophetin von Luxor

Die Prophetin von Luxor

Titel: Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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zwischen die beiden Männer. Thut blickte ihn mit schwarzen, argwöhnischen Augen an. Dann machte er einen Schritt auf Cheftu zu, der daraufhin die Spitze seines Dolches gegen die Haut drückte. Noch hatte sie die Haut nicht durchstoßen, doch der Druck war ansehnlich. »Keinen Schritt näher, Thutmosis. Eher entleibe ich mich selbst, als daß ich dir meine Geheimnisse verrate, bevor meine Wünsche erfüllt sind.«
    Thut blieb stehen.
    Cheftus Hand blieb, wo sie war.
    »Was willst du? Ich bezweifle, daß ein verschlagener Magus ohne Hintergedanken durch meine Gemächer schleichen würde.«
    »Ich will RaEm zurück.«
    »Zurück?« fragte Thut überrascht. »Soll das heißen, sie hat dich für einen anderen Narren verlassen? Wahrhaftig, Chef tu, wie oft willst du dich noch von diesem Weib entmannen lassen?«
    Cheftus Kiefer mahlten, und seine Muskeln hüpften. »Willst du behaupten, du hast sie nicht? Daß du sie nicht als Geisel genommen hast, damit ich mich stelle?«
    Thut streckte die Schultern durch. »Ich bin Soldat. Ich nehme keine Frauen als Geisel. Ich kämpfe wie ein Mann gegen Männer. Es wäre ehrlos, dir die Frau zu rauben. Außerdem hatte ich dich ohnehin so gut wie gefangen. Und jetzt noch mal zu diesem Gold - auch wenn ich RaEm nicht habe, brauchst du nicht zu glauben, du könntest verschwinden, ohne mir zu verraten, wo es ist.«
    Cheftu kniff die Augen zusammen und sah Thut bohrend an. »Ich schlage dir einen Handel vor: Im Austausch für meinen Augenzeugenbericht über Hatschepsuts Tod darf RaEm nach Noph reisen und dort in Sicherheit und Frieden leben.«
    Thut machte einen Schritt zurück, ohne den Blick von Cheftu zu nehmen, und ließ sich durch den Kopf gehen, was dieser Mann noch alles gesagt hatte. »Mehr.«
    »Wie?«
    »Das allein reicht nicht. Ich brauche Gold, und du weißt, wo es ist.« Thut lächelte kühl. »Gib es mir, dann könnt ihr beide verschwinden und euch irgendwo außerhalb des Roten und Schwarzen Landes niederlassen, solange ich nur nie wieder von euch hören muß.«
    Cheftu schluckte. »Gold. Gold willst du. Gold sollst du bekommen, doch erst nachdem du mir geholfen hast, RaEm noch heute zu finden, und nachdem du uns bis nach dem dreiundzwanzigsten Tag des Phamenoth in Frieden gelassen hast. Du wirst RaEm erlauben, unbehelligt auf dem Nil nach Noph zu reisen und dort bis zum dreiundzwanzigsten Tag des Phame-noth zu leben. Du wirst uns weder aufhalten noch irgendwie behindern?«

»Ich soll euch bis dahin zusammenbleiben lassen?«
    »Zusammen.«
    »Doch nach diesem Tag wirst du mir gehören? Mit deiner Magie, deiner Macht . deinem Wissen? Dem Gold?«
    Cheftu sah ihn ruhig an. »Ja. Ich werde dir ganz und gar gehören, mit allem, was ich zu geben habe.«
    Thut sah den Mann an, der damit drohte, sich offenbar aus Liebe zu einer Frau umzubringen. »Ich frage mich, ob diese befleckte Priesterin ein solches Opfer wert ist, Cheftu. Daß sich ein Erpa ha Ägyptens derart erniedrigt?«
    Cheftu biß die Zähne zusammen. »Sicherheit bis nach dem Dreiundzwanzigsten?«
    »Einverstanden.«
    »Du schwörst es, bei ...?«
    »Bei Amun-Re und den sieben Stufen der geheiligten Priesterschaft Amuns!« spie Thut ihm zornig entgegen.
    Cheftu lächelte kühl. »Ich verspreche dir, wenn du deinen Eid nicht hältst, wird dich der eine Gott auslöschen.« Seine Stimme klang sanft, doch tödlich. »Man hat dir erlaubt, dein Leben weiterzuleben, doch dies sind wiederum Dinge, in die du nicht eingreifen solltest. Schwöre bei deiner Krone, Thut! Das ist es, was dir am teuersten ist!«
    »Ich schwöre es, verflucht seist du, ich schwöre es! Und ich schwöre ebenfalls, daß ich dich und deine Metze von Weib zu meinem persönlichen Vergnügen quälen werde, solltest du mich anlügen! Ich werde mein Grab mit den Szenen bemalen, so daß ihr beide sie bis in alle Ewigkeit durchleben müßt!« Thuts Gesicht brannte vor Zorn, und seine Fäuste waren fest geballt.
    »Und jetzt aus meinen Augen, Cheftu, solange ich immer noch glaube, daß ich dein Wissen brauche. Doch bevor du gehst, gib mit einen Beweis für Ha ... für ihr Grab. Ich will das Gold sehen! Ich will sicher sein, daß du mich nicht anlügst!«
    Cheftu stand auf und baute sich in sicherer Entfernung vor Thut auf. »Ich habe dir nichts zu geben, doch was ich gesehen habe, ist dies: Dort steht die Statue eines gefallenen Prinzen, und sie trägt die Kartusche des Horus-im-Nest zur Zeit deines Großvaters. Sie ist vollkommen: aus Gold und Edelsteinen und

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