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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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geschehen ist«, unterbrach ihn Miles. »Ich möchte, daß Sie die Frau finden und mir diese Schriftrollen beschaffen. Ist das klar?«
    »Ja, Mr. Havers.«
    »Spielen Sie noch einmal das Band ab, auf dem Sie das Gespräch aufgezeichnet haben.« Zeke hielt den Kassettenrecorder dicht an das Funkgerät und vermied es, auf das flimmernde Bild seines Auftraggebers zu blicken, während die Stimmen von Catherine Alexander und Daniel Stevenson in dem schwarzen Pontiac zu hören waren. Zeke hatte überall in Stevensons Wohnung Wanzen verteilt. Wenn sich die beiden Archäologen in der Wohnung bewegten, waren ihre Stimmen laut und deutlich zu hören. Als das Tonband abgelaufen war, fragte Miles: »Wie hat er Sie erkannt, Zeke?«
    »Ich weiß nicht, Mr. Havers. Vielleicht spricht er auch nicht von mir. Es waren noch andere Amerikaner in der Menge, zum Beispiel ein katholischer Priester…«
    »Ein Priester!« Miles lachte höhnisch. »Stevenson spricht vielleicht nicht von Ihnen, aber wir dürfen kein Risiko eingehen. Wir müssen so schnell wie möglich sein Tagebuch haben.«
    »Ja, Sir.«
    »Was ist mit den Photos, die Stevenson erwähnt? Haben Sie die Aufnahmen?«
    Zeke griff nach dem blutbefleckten großen blauen Umschlag, der auf dem Armaturenbrett lag, nahm ein Photo heraus und legte es in den tragbaren Scanner. Während das Bild gesendet wurde, konnte Zeke seinen Zorn nur mühsam unterdrücken. Es gefiel ihm nicht, wenn er bei einem Auftrag versagte. Den Männern von Havers war es in New York nicht gelungen, Catherine Alexander am John F. Kennedy-Flughafen aufzuspüren. Daraufhin hatte Miles jemanden beauftragt, ihre Wohnung in Santa Monica zu überwachen. Au-

ßerdem setzte er Zeke und seinen Partner auf Daniel Stevenson an. Sie hatten den Auftrag, sein Telefon anzuzapfen und die Wohnung abzuhören. Sie sollten alles aufnehmen, was gesprochen wurde, und mit dem Eingreifen warten, bis sie den sicheren Beweis hatten, daß sich die Schriftrollen dort befanden.
    Das hatten sie getan. Sobald sie gehört hatten, wie Dr. Alexander sagte: »Ich habe sie hier bei mir«, waren Zeke und sein Partner in die Wohnung eingedrungen und hatten Stevenson ausgeschaltet. Aber die Frau war ihnen entkommen.
    Schuld daran waren die Anweisungen.
    Alles hätte anders sein können. Als Zeke sah, wie die Archäologin mit der blauen Tasche über der Schulter das Haus betrat, als komme sie gerade von ihrer Aerobic-Stunde, wußte er instinktiv, daß sich die Schriftrollen in der Tasche befanden. Er hätte die Frau und die ›Ware‹ auf der Stelle gehabt. Aber er hatte seine Anweisungen und mußte sich daran halten.
    Das nächste Mal, so schwor er sich stumm, würde er auf die Anweisungen pfeifen und sich auf seinen Instinkt verlassen. »Gut«, sagte Miles. »Es sind höchstwahrscheinlich Aufnahmen der Schriftrollen, vermutlich eine Sicherheitsmaßnahme für den Fall, daß den Originalen etwas zustoßen sollte. Haben Sie alle?«
    »Nein, Mr. Havers. Ein paar Photos sind aus dem Umschlag gefallen. Wir hatten keine Zeit, sie aufzuhe-ben. Wir mußten die Frau verfolgen.«
    »Was ist das für ein Mann, mit dem sie geflohen ist?« wollte Miles wissen.
    »Wir haben ihn nur undeutlich gesehen und wissen nicht, ob sie ihn kannte. Vielleicht war es ein Fremder.
    Wir hatten ihren Wagen fahruntauglich gemacht, aber nicht damit gerechnet, daß ihr jemand helfen würde.
    Wir haben allerdings das Kennzeichen des Fluchtautos.«
    »Sie sind sicher, daß sie mit den Schriftrollen geflohen ist?«
    »Sie befanden sich in einer blauen Tasche, die sie bei sich trug.«
    »Haben Sie die Wohnung von Stevenson durchsucht?«
    »Am Vormittag, als wir die Wanzen verteilt haben. Es befand sich nichts Wertvolles dort. Er und diese Alexander müssen die Schriftrollen und die Photos im Reisegepäck gehabt haben.«
    »Wo ist das Tagebuch, das Stevenson erwähnt?«
    »Wir wissen es nicht. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung haben wir kein Tagebuch gefunden.«
    Miles schwieg bedrohlich lange, dann sagte er: »Ich schicke jemanden, der die Photos abholt. Fahren Sie zum Flughafen in Santa Barbara und warten Sie auf meinen Privatjet. Danach suchen Sie sich ein Hotel.
    Sie dürfen auf keinen Fall die Gegend verlassen, bis Catherine Alexander gefunden ist.«
    »Entschuldigen Sie, Mr. Havers. Sie könnte morgen schon Hunderte von Meilen entfernt sein.«
    »Oder sie ist nicht weit gekommen. Wo immer sie auch sein mag, es wird ihr nicht gelingen, sich lange zu verstecken. Der Jet ist

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