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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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Ecke und gab Vollgas. Der Mustang schien vom Boden abzuheben. Catherine klammerte sich am Armaturenbrett fest und schloß die Augen. »Auch das noch…«, hörte sie Garibaldi stöhnen. Catherine riß die Augen auf und sah mit Entsetzen, daß sie sich in einer Sackgasse befanden. Hinter ihnen leuchteten die Scheinwerfer ihrer Verfolger.
    »Wenn Sie noch beten können, Frau Doktor«, rief Garibaldi, »dann sollten Sie es jetzt tun.«

    Der Vatikan, Rom

    Kardinal Lefevre wurde das Gefühl nicht los, daß der Himmel an diesem Vormittag eine sehr ungewöhnliche Farbe hatte. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er diese Farbe noch nie gesehen. Natürlich gab es auch in Rom graue Himmel. Die Italiener der Vergangenheit und der Gegenwart mußten sich mit ihrem Anteil an Stürmen und Überschwemmungen abfinden. Aber das, dachte der Kardinal verwirrt, scheinen wahrhaftig keine gewöhnlichen Wolken zu sein. Woher mochte das kommen?
    Er richtete den Blick auf den Petersplatz, wo eine Menschenmenge, die alle Rekorde brach, die bereits überforderten Sicherheitskräfte des Vatikans vor nahezu unlösbare Probleme stellte. Man befürchtete das Schlimmste und hatte die Städtische Polizei um Hilfe gebeten.
    Seine Eminenz machte den Menschen dort unten keinen Vorwurf. Sie hatten Angst. Alle behaupteten, das Ende der Welt stehe bevor. Gab es einen besseren Ort, um die Heerscharen der Hölle zu erwarten, als den, wo der heilige Petrus den Märtyrertod erlitten hatte?
    Lefevres Augen richteten sich wieder auf den Himmel. War seine seltsame Farbe ein Zeichen kommenden Unheils? Er schüttelte den Kopf. Unsinn! Der Himmel war der Himmel, wie an jedem anderen Tag auch.
    Es war Winter. Es war Regen vorhergesagt. Vielleicht sollte er seine Augen untersuchen lassen. Mit siebzig mußte man sich damit abfinden, daß die Sinne nicht mehr so zuverlässig waren wie früher. Er gab sich einen Ruck. Die Arbeit wartete, und er durfte seine Zeit nicht damit vergeuden, daß er über die Farbe des Himmels nachdachte…
    Als er sich an seinen Schreibtisch setzte, wo sich die Akten stapelten, erschien ein junger Priester in langer schwarzer Soutane in dem Büro. »Ich bitte die Störung zu entschuldigen, Eure Eminenz. Während Ihrer Audienz bei Seiner Heiligkeit traf diese Nachricht für Sie ein.«
    Lefevre brach das Siegel und zog ein Blatt Papier aus dem Umschlag. Beim Lesen der Mitteilung hoben sich seine buschigen weißen Augenbrauen. »Unglaublich!«
    »Eminenz?«
    Der Kardinal faltete das Blatt schnell zusammen, schob es in die Tasche seiner roten Soutane und sagte:
    »Bitte nehmen Sie unverzüglich Kontakt zu Dr. Fuchs auf. Er leitet das Archäologische Institut der Universität von Rom. Sagen Sie ihm, daß ich ihn in einer äußerst dringenden Angelegenheit sofort sprechen muß.
    Und…?«
    »Ja, Eminenz?«
    »Machen Sie Dr. Fuchs darauf aufmerksam, daß die Angelegenheit streng geheim ist.«
    Die Augen des Priesters wurden eine Spur größer. »Ja, Eure Eminenz.«
    Als der junge Mann gegangen war, trat Kardinal Lefevre wieder ans Fenster. Diesmal blickte er auf die Stadt.
    Im vergangenen Jahr hatte sich Rom auf zusätzliche zehn Millionen Besucher vorbereitet, die an den Feier-lichkeiten zum zweitausendsten Geburtstag Christi teilnehmen würden. Den Berichten nach war diese Zahl inzwischen weit überschritten. In der ganzen Stadt gab es kein einziges freies Zimmer mehr, und man wür-de über kurz oder lang militärische Unterstützung brauchen, um die Menschenmassen unter Kontrolle zu halten. Die große Frage, die nicht nur in Rom, sondern auf der ganzen Welt alle Gläubigen bewegte, war: Würde mit Beginn des Jahres 2000 eine apokalyptische Katastrophe über die Menschheit hereinbrechen?
    Beim Gedanken an die beunruhigende Nachricht, die er gerade erhalten hatte, bekreuzigte sich Kardinal Lefevre und blickte unwillkürlich wieder besorgt zum grauen Himmel hinauf.

    Santa Barbara, Kalifornien

    »Was sagen Sie, Zeke? Sie sind Ihnen entkommen!« Die Stimme von Miles Havers aus dem Lautsprecher klang zwar wie immer beherrscht und ruhig, auch sein Bild auf dem Monitor wirkte gelassen, aber Zeke und seinem Partner entging der Zorn ihres Auftraggebers nicht. Sie saßen in ihrem Wagen, und der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe. »Wir glaubten schon, sie säßen in der Falle, als der Wagen in eine Sackgasse einbog«, erklärte Zeke. »Aber in diesem Augenblick tauchte ein Streifenwagen auf und…«
    »Mir ist völlig gleichgültig, was

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