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Die Prophezeiung der Nonne: Roman (German Edition)

Die Prophezeiung der Nonne: Roman (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung der Nonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Bilyeau
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Websul!« Arthur hüpfte auf und nieder.
    »Bringt endlich diesen dummen Jungen zum Schweigen«, fuhr Mrs Brooke mich an.
    Ich wurde zornig. »Er ist nicht dumm, und sein Name ist Arthur Bulmer. Er ist der Sohn von Margaret Stafford, der Tochter des dritten Herzogs von Buckingham, und verdient Respekt.«
    Geschwind trat Jacquard zwischen uns und hob besänftigend eine Hand. »Missis Brooke«, sagte er lächelnd, »Ihr habt ein Schreiben bei Euch. Ist es für Euren Gatten bestimmt? Er ist zurzeit auf der Baustelle. Würdet Ihr mir gestatten, es ihm überbringen zu lassen?«
    Sie nickte, den Blick immer noch auf mich gerichtet. »Ein Bote aus London hat ihn aus irgendeinem Grund zu uns nach Hausegebracht. Sir Francis Haverham hat sich für morgen angesagt, um den Fortschritt der Arbeiten zu prüfen.«
    »Morgen?«, wiederholte Gregory. »Der Baumeister des Königs kommt morgen hierher?« Er rief den Leuten, die hinten an der Arbeit waren, einen mahnenden Hinweis zu.
    »Ich hole jetzt meinen Webstuhl, dann könnt Ihr Euch um Eure Geschäfte kümmern«, sagte ich zu Gregory.
    Jacquard räusperte sich. »Miss Stafford«, sagte er, »es ist leider ein Missgeschick passiert. Brüssel ist ein Fehler unterlaufen.«
    »Ein Fehler?«
    »Sie haben nur eine Hälfte des Webstuhls auf den Weg gebracht, obwohl Ihr, wie unsere Bücher beweisen, den vollen Betrag bezahlt habt. Wir werden nachfragen und dafür sorgen, dass die fehlende Hälfte spätestens am ersten Mittwoch im November hier eintrifft.«
    »Ich soll noch einen Monat warten?« Meine Stimme wurde schrill.
    Mrs Brooke prustete verächtlich. »Und was wollt Ihr nun tun?«
    »Ich nehme auf jeden Fall die heutige Lieferung mit«, erklärte ich.
    Auf Gregorys Befehl erschienen drei Männer, denen er Anweisung gab, mir meinen Webstuhl zu liefern.
    Sofort fuhr Mrs Brooke dazwischen. »Diese Leute sollten jetzt alles für den Besuch von Sir Francis vorbereiten, nicht Zeit und Mühe an derartige Besorgungen verschwenden.«
    Gregory gab augenblicklich klein bei. »Ich bedaure, Schwester Joanna, aber ich kann heute keinen Mann entbehren.«
    »Dann tragen wir den Webstuhl eben selbst nach Hause«, sagte ich, Schwester Beatrice an meiner Seite.
    Meine Worte ernteten Gelächter, und Arthur, der nicht verstand, worum es ging, stimmte ein.
    »Bringt uns hin – jetzt«, sagte ich zu Gregory. »Ihr könnt mir nicht mein Eigentum verweigern.«
    Gregory breitete die Hände aus. »Wie Ihr wünscht.«
    Jacquard übernahm es, mich zu meinem Webstuhl zu führen.Mit einem Tuch zugedeckt, stand er in einer Ecke des Lagerhauses, das bis unter die Decke mit den Baumaterialien für den Landsitz des Königs gefüllt war. Jacquard sah tatenlos zu, als Schwester Beatrice und ich den Holzrahmen versuchsweise anhoben. Der Mann war mir ein Rätsel. Ich wusste, dass er mit einer Gruppe Deutscher auf Einladung von Erzbischof Thomas Cranmer an den königlichen Hof gekommen war. Irgendwie war es ihm gelungen, sich den König gewogen zu machen und die Position als Leiter der Materialbeschaffung zu erlangen. Wie kam ein Protestant aus den Niederlanden dazu, sich für die Ausstattung eines königlichen Landsitzes zu interessieren?
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Webstuhl. Es war, wie angekündigt, nur eine Hälfte des rechteckigen Holzrahmens, aber sie wirkte groß und schwer. Doch das kurze Stück bis zum Haus würden wir das Ungetüm schon irgendwie tragen können.
    »Ich wünsche Euch Glück, Miss Stafford«, sagte Jacquard.
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, hob ich zusammen mit Schwester Beatrice den Holzrahmen hoch, und wir tappten schwankend voran.
    Auf der Straße, wir waren noch keine zehn Schritte gegangen, begannen mir Arme und Schultern erst zu brennen und dann zu zittern. Arthur hüpfte neben mir her. Die Leute blieben stehen und glotzten.
    Meine zitternden Arme flatterten jetzt regelrecht. Hinter mir sagte Schwester Beatrice: »Wir schaffen das nicht, Schwester Joanna.«
    »Doch, wir schaffen es.«
    In unserem Rücken rief Mrs Brooke schallend: »Seht sie euch an. Eine Schande ist das.« Und John, der Verrückte, dessen Stimme ich in diesem Moment wirklich nicht hören wollte, brüllte: »Es ist Zeit, Buße zu tun.«
    Wir mussten weitergehen. Ich zwang mich, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    »Lasst uns wenigstens kurz rasten«, keuchte Schwester Beatrice. »Einen Moment absetzen und dann weitergehen.«
    »Nein, Schwester. Wenn wir ihn jetzt absetzen, bekommen wir ihn nie wieder

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