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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Marineinfanteristen und eine Handvoll Offiziere das Schiff nach Hinweisen auf den Gefangenen und den Centurio absuchten, der die Aufgabe gehabt hatte, ihn zu bewachen.
    »Aus dem Weg!«, blaffte Vespasian, und die kleine Menschenmenge trat hastig zur Seite, um Platz für den Präfekten zu machen. Mitten auf der Laufplanke drehte er sich noch einmal um und fuhr sie verärgert an: »Glotzt hier nicht rum und kehrt ins Lager zurück!«
    Vespasian ging weiter und sprang mit einem dumpfen Aufprall seiner Stiefel von der Laufplanke aufs Deck hinunter. Die Männer wandten sich dem Geräusch zu und nahmen sofort Haltung an. Centurio Macro stand an der vorderen Luke und hörte sich die Berichte seiner Marineinfanteristen an. Der Präfekt trat umgehend auf ihn zu.
    »Nun? Was zum Teufel ist hier los, Centurio?«
    Macro salutierte. »Der Gefangene ist entkommen, Herr.«
    »Ich weiß. Erkläre das näher. Er wurde deiner Verantwortung übergeben.«
    »Jawohl, Herr.« Macro wand sich. »Ich habe Centurio Minucius den Befehl erteilt, den Gefangenen über Nacht zu bewachen. Ich habe ihm unmissverständlich klargemacht, dass Ajax streng beaufsichtigt werden muss und keinen Schaden erleiden darf. Zwei Männer wurden aufgestellt, um die Laufplanke zu bewachen, Herr. Es hätte kein Problem geben sollen.«
    »Aber jetzt sind beide verschwunden.« Vespasian schüttelte den Kopf. »Wirklich ausgezeichnete Arbeit, Centurio.«
    Macro erwiderte nichts.
    »Wann hast du von diesem Desaster erfahren?«
    »Unmittelbar vor Tagesanbruch, Herr. Ich bin mit Centurio Cato hier heruntergekommen, um Minucius und seine Leute abzulösen und den Gefangenen abzuholen. Sobald wir gesehen haben, dass die Wachtposten verschwunden waren, wusste ich, dass etwas faul war.«
    »Sehr aufmerksam von dir. Und wo ist Cato jetzt?«
    »Unten im Frachtraum, Herr. Wo der Gefangene war.«
    »Führe mich hin.«
    Macro stieg durch die Luke nach unten voran und zog den Kopf unter dem dicken Balken des Süllrands ein. Die beiden Offiziere spähten mit zusammengekniffenen Augen ins Dämmerlicht, und Vespasian rümpfte die Nase wegen des Gestanks, der von der Bilge aufstieg. Der Geruch war an Deck schon schlimm genug gewesen, aber hier unten war er überwältigend, und er wunderte sich, dass Männer unter solchen Bedingungen überhaupt arbeiten konnten. Weiter vorn fiel durch eine Deckgräting gebrochenes Licht ein und ließ Catos gebeugte Gestalt erkennen, der über den dicken Holzrippen der Trireme kauerte.
    »Cato!«, rief Macro. »Der Präfekt ist hier.«
    Cato sprang rasch auf und nahm Haltung an, den Kopf gebeugt, um ihn nicht an der Decke anzuschlagen. Er und der Präfekt tauschten einen militärischen Gruß, und dann blickte Vespasian sich in dem engen Frachtraum um.
    »Hier wurde Ajax gefangen gehalten?«
    »Jawohl, Herr. Hier drüben.« Cato zeigte auf einen Eisenring, der auf den Planken lag. Daneben ruhte ein langer Nagel. »Jemand hat versucht, sich dort drüben ein Lager herzurichten.« Cato nickte zu einem Stapel aus Tauen und Segeltuch auf der gegenüberliegenden Seite des Frachtraums hinüber. »Dort muss sich Centurio Minucius aufgehalten haben.«
    »Verstehe. Und was ist nun also passiert?«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, Herr.«
    »Na gut«, fuhr Vespasian geduldig fort. »Was denkst du denn, was passiert ist?«
    Cato hockte sich hin und hob den Eisenring auf. Dann zeigte er auf ein Loch im Holz der Rippe, das von Splittern umgeben war. »Dort war er am Ringbolzen festgekettet, Herr. Vielleicht hat er gewartet, bis Minucius eingeschlafen war, und den Bolzen dann mit einem Nagel herausgehebelt.«
    Vespasian betrachtete das Holz und nickte. »Was ist deiner Meinung nach mit Minucius geschehen?«
    »Schwer zu sagen, Herr. Ich habe bisher kein Blut gefunden.«
    »Der Gefangene hat den Centurio vielleicht über die Reling geworfen.«
    Cato nickte zu Macro hinüber. »Daran haben wir auch gedacht, Herr. Dasselbe gilt für die verschwundenen Wachtposten. Daher habe ich ein paar Männer um den Rumpf herumschwimmen lassen. Das Wasser ist hier ganz klar, aber sie haben keine Leichen gefunden. Ich vermute, dass Ajax Minucius mitgenommen hat.«
    »Als Gefangenen? Warum denn?«
    »Vielleicht hat Ajax ihn gebraucht, um mit ihm die Wachboote hinters Licht zu führen, auf die sie vielleicht stoßen würden, Herr.«
    Vespasian starrte ihn an. »Unwahrscheinlich … Was, wenn Minucius freiwillig mitgegangen ist?«
    Macro regte sich

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