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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zwei Dutzend seiner Leute in einem eng um den Mast gezogenen Kreis um ihr Leben kämpfen.
    »Los, los, macht die Enterbrücke klar!«, rief Cato über die Schulter zurück.
    Als Minucius’ Männer an den Enterleinen zogen, schwenkte das Heck der Trireme langsam zum Piratenschiff hinüber. Die Marineinfanteristen, die die Taljen des Corvus bedienten, legten sich ins Zeug, und mit laut ächzendem Drehzapfen schwenkte die Rampe über den Bord der Sparta und ragte über das Wasser hinaus. Dann fiel ihr Schatten auf das Deck des Piratenschiffs.
    »Loslassen!«, rief Felix.
    Sobald die Männer die Talje freigaben, fiel die Rampe mit ihrem schweren Eisendorn nach unten und durchbohrte die Planken mit einem splitternden Krachen. Jubelnd strömten die Marineinfanteristen auf die Rampe und rannten hinüber, dem Feind entgegen. Ein paar Wurfspeere und Pfeile kamen auf sie zu, schlugen aber nur in die Schutzbrüstungen zu beiden Seiten ein und verletzten niemanden. Felix stand diesseits der Rampe und trieb die Männer an.
    »Los! Los! Ihr faulen Hunde! Sonst bleibt keiner mehr für euch übrig! Lauft!«
    Cato zog sein Schwert und drängte sich in den Strom der Soldaten, die die Brücke zum feindlichen Schiff überquerten. Am Ende der Rampe angekommen, musste er ein kurzes Stück zum Deck hinunterspringen, und dann hob er seinen Schild, hielt sein Schwert bereit und sah sich um. Mehrere seiner Männer waren Richtung Bug geeilt und hieben auf alle Piraten ein, die sich ihnen in den Weg stellten. Cato wandte sich zum Heck. Dort stand ein kleiner Trupp von muskulösen, gut bewaffneten Feinden.
    »Ihr dort!«, rief Cato den Marineinfanteristen zu, die ihm auf der Enterbrücke unmittelbar gefolgt waren. »Mir nach!«
    SieeiltenzumHeckundwurdennurlangsamer,wennsieüberdasGewirrderherabgestürztenTakelagesteigenmussten.DieGrätingswarenaufgerissenworden,undalsCatonachuntenblickte,saher,dassdieRiemenverlassendalagen,dadieRuderersichbewaffnetundaufdieRömeranBordder Dreizack gestürzthatten.JetztsahmanuntendasWasserinderBilgeschimmern,dasdurchdasLeckimRumpfhereinströmte.VorihnenschlossderPiratentruppdieReihen,unddieMännerhobendenRömernihreRundschildeentgegen.FürAufstellungundTaktikwarkeineZeit,undsoholteCatotiefLuftundbrüllte:»Aufsie!«DannzogerdenKopfein,warfseinganzesGewichthinterseinenSchildundstürztesichaufdiePiraten.
    Zu beiden Seiten griffen seine Männer an, und die Luft war von Stöhnen, Brüllen und dem lauten Klirren der Schwertklingen erfüllt. Cato duckte sich instinktiv, als einer der Piraten ihn mit einem wilden Wutschrei angriff. Cato sah eine Klinge über sich aufblitzen, denn der Mann holte mit einem schweren Falcata-Schwert aus, um es auf seinen Helm niederzuhauen. Der Centurio riss sein Schwert hoch und parierte den Hieb mit einem scheppernden Klirren. Bevor sein Gegner sich wieder erholt hatte, rammte er ihm den Schwertgriff in die wütend verzogene Fratze. Der Kopf des Piraten flog mit einem Aufstöhnen zurück, und aus einem tiefen Schnitt in der Stirn spritzten Blutstropfen in die Luft. Sofort riss Cato den Arm zurück und hieb dem Gegner das Schwert ins Gesicht. Die Klinge zerschmetterte seine Nasenwurzel und fuhr ihm in die Augen. Mit einem Schrei taumelte der Pirat rückwärts gegen die Reling. Cato hob seinen Schild, schubste ihn über Bord und wandte sich dem nächsten Feind zu.
    Ein kleiner, untersetzter Mann, dessen blonde Haarspitzen unter einer ledernen Schädelkappe hervorlugten, stand in geduckter Haltung da und maß den römischen Centurio mit zusammengekniffenen Augen. Dann hob er sein Schwert und kam einen Schritt näher. Cato spannte sich an, darauf gefasst, dass der Mann in einem plötzlichen Angriff vorspringen würde. Stattdessen blieb der Pirat unvermittelt stehen, runzelte die Stirn und blickte auf seine Brust hinunter, wo eine blutige Schwertspitze sein Lederwams durchstoßen hatte. Seine Beine knickten unter ihm ein, und er fiel nach vorn um. Hinter ihm stand ein Marineinfanterist und riss zufrieden grinsend seine Klinge aus dem Rücken des Piraten. Cato öffnete den Mund, um sich bei dem Mann zu bedanken, doch da sauste eine Klinge wie ein schimmernder Blitz durch die Luft und durchschnitt den Hals des Soldaten. Der Kopf flog mehrere Schritte weit und landete dumpf polternd auf dem Deck. Sein Schwert noch immer im weiten Bogen schwingend, sprang der Pirat mit einem triumphierenden Knurren vor Cato hin.
    Cato stieß die Kante seines Schildes hoch, und die Klinge krachte gegen den

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