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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Fähnchen hin und her gewirbelt wurde. Ein reißendes Geräusch ertönte und der Wolf purzelte durch die Luft. In seinem Maul steckten die Reste der Kehle seines Widersachers.
    Aus dem aufgerichteten Hals des Garonen schoss eine braune Blutfontäne hervor. Gurgelnd ließ sich die riesenhafte Raubkatze auf ihre Vorderläufe absinken, verharrte eine Sekunde und kippte dann seitlich ins Gras. Die sechs Beine zuckten wild hin und her. Das Monster verdrehte noch einmal seine Wirbelsäule und blieb schließlich regungslos liegen.
    Völlige Stille legte sich über die Lichtung. Mit vor Anstrengung zusammengekniffenen Augen starrte Jason auf den Garonen und wartete, ob er sich nochmals erheben würde. Doch dieser rührte sich nicht. Nur noch einmal ertönte ein Zischen aus dem offenen Hals, als ob eine Luftblase aus dem Inneren aufgestiegen war. Ansonsten regte er sich nicht mehr.
    Da drangen die keuchenden Geräusche des Wolfsvaters an sein Ohr. Der Welpe war schon zu ihm gehumpelt und kuschelte sich winselnd an seinen Vater. Jason sah, dass der Wolf schwer verletzt auf der Seite lag. Bei seinem Näherkommen hob der tapfere Kämpfer kurz den Kopf und schaute Jason triumphierend in die Augen. Doch rasch versiegte die Kraft in seinem Blick und er senkte sein Haupt ab. Mit heraushängender Zunge japste das zerschundene Tier nach Luft. Im hellen Mondlicht glänzte sein Fell voller Blut.
    Erschüttert sackte Jason vor dem Wolf auf die Knie. Vorsichtig legte er die rechte Hand auf den Pelz. Eine Welle des Schmerzes schwappte durch ihn hindurch. Jason wanderte mit seinem Geist durch den Körper seines Retters. Er bemerkte zahlreiche Prellungen, Quetschungen und klaffende Bissstellen, es schien jedoch kein Knochen gebrochen.
    Behutsam sendete er heilende Energie zu den größten Wunden. Mittlerweile wurde er richtig geübt darin. Immer geschickter konnte er die Blutzellen animieren, die offenen Stellen rasch zu verschließen. Er ging völlig in seiner Arbeit auf, nahm nichts um sich herum wahr. Hin und wieder stöhnte der große Wolf gequält auf. Er blieb aber ruhig liegen und schien Jason bei seiner Heilarbeit vollständig zu vertrauen.
    Nachdem die letzte Blutung gestoppt war, legte er beide Hände auf den Kopf des Wolfes und ließ von dort einen milden und stetigen Strahl grünen Limars durch den Körper des riesigen Tieres fließen. Er beendete die Prozedur erst, als er keinerlei Kraft mehr in sich abzapfen konnte. Erschöpft warf er sich neben dem Riesenwolf ins Gras. Er wollte nun nur noch schlafen.
    Da schlappte der kleine Wolfsrüde mit seiner Zunge mitten über sein Gesicht. Zärtlich kuschelte er sich an seinen Hals. Jason drehte den Kopf zur Seite und setzte sich auf. Sofort hüpfte das Wolfsjunge in seinen Schoß und ließ sich von ihm streicheln.
    Der große Wolf beobachtete die Szene im Liegen. Ein Brummen drang aus seiner Kehle und er zuckte leicht mit den Beinen. Dann rappelte er sich auf, ging einige Schritte und knickte dabei zweimal in den Hinterläufen ein. Er schüttelte sein verklebtes Fell und betrachtete still Jason und seinen Sohn. Zufrieden wendete er sich ab und torkelte zu dem leblosen Körper des Garonen. Dort angekommen stieß er ein triumphierendes Geheul aus.
    Hochgefühle strömten durch Jasons Adern. Sie waren mit dem Leben davon gekommen und hatten gewonnen! Er hob den Wolfsjungen aus seinem Schoß und setzte ihn behutsam ins Gras. Beim Aufstehen musste er sich auf seine Arme abstützen. Langsam richtete er sich auf. Der Riesenwolf trottete wieder zu ihnen herüber. Er hielt dem Menschen eine Vorderpfote entgegen.
    Jason umfasste sie mit seiner Hand und spürte eine Gefühlswelle voller Dankbarkeit, gepaart mit Zufriedenheit und Erschöpfung. Dann entstand in seinem Kopf das Bild einer Felsausbuchtung, in der mehrere Wölfe im Mondlicht schliefen.
    Verwundert blickte Jason dem Wolf in die Augen. Noch nie hatte ihm jemand ein Bild gesendet. Perplex ließ er die Pfote fallen und fragte: „Ist das euer Schlafplatz?“
    Der Wolf hob wieder den Vorderlauf und schaute ihn mit großen Augen an.
    „Oh, sorry.“ Jason ergriff abermals die Pfote und formulierte seine Frage erneut in Gedanken. Er ergänzte seine Worte um ein Gedankenbild, in dem er sich selbst in einem Bett schlafend zeigte.
    Das antwortende Gefühl konnte er nur als Zustimmung deuten. Entgeistert öffnete Jason seinen Mund. „Du kannst mich verstehen?“
    Der Wolf legte den Kopf schief und linste ihn fragend an. Doch Jason wusste

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