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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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nicht, wie er seine letzte Fragestellung als Bild senden könnte. Er ging aber ohnehin davon aus, dass der Wolf tatsächlich auf seine Gedanken antwortete.
    Jason war aufgeregt. Vor ihm stand ein Exemplar der intelligenten Tiere, von denen Allando gesprochen hatte. Ein Tier, mit dem man sprechen konnte. Zumindest in Bildern. Wie sehr hatte er sich das immer gewünscht.
    „Ich bin Jason.“ Er zeigte mit dem Finger auf seine Brust. Mehr fiel ihm nicht ein.
    Seron.
    Der Name hallte urplötzlich in Jasons Kopf. Das „Seron“ klang dabei wie ein Geheul. Niemand hatte laut gesprochen. Der Wolf sah ihn weiter mit großen Augen an.
    „Du bist Seron?“
    Wieder sendete der Wolf ihm das Gefühl der Zustimmung. Jason ließ entgeistert die Pfote fallen und drehte sich im Kreis. „Das ist ja Wahnsinn.“ Er wendete sich zu dem Wolf und zuckte mit den Schultern. „Ich bin total aus dem Häuschen.“ Die Aufregungen des Kampfes waren vollkommen in den Hintergrund getreten.
    Der Wolf schnaubte kurz und schnupperte an seinem Jungen. Sorgenvoll betrachtete er die Beinschiene.
    „Ich kann ihn zu deiner Höhle tragen“, schlug Jason vor und hob den Kleinen auf den Arm. Sofort wurde er im Gesicht abgeschleckt.
    ***
    Seron humpelte zum Rand der Lichtung. Abwartend drehte er sich zu Jason um.
    „Ich muss noch mein Pferd holen“, rief Jason und eilte zu Gorum. Dabei zog er im Vorbeigehen sein Schwert aus dem Hinterlauf des Garonen und wischte das braune Blut im Gras ab. Sein Hengst hatte sich zum Glück bei seinen Befreiungsversuchen keinen Schaden zugezogen. Ruhig stand er einige Meter im Wald mit seinen verfangenen Zügeln.
    Jason bugsierte den Wolfsjungen vorsichtig vor sich auf den Sattel, löste die Zügel und schwang sich ebenfalls hinauf. Sachte trabten sie zum wartenden Wolf hinüber. Dieser drehte sich nach vorne und humpelte los. Sie beschritten einen sich stetig windenden Tierpfad, der gut die Breite eines Pferdes maß. Seron musste trotz seiner Blessuren des Öfteren auf sie warten, da Jason aufgrund des verletzten Wolfsjungen und der Dunkelheit nur behutsam reiten konnte.
    Das Gelände um sie herum wurde morastiger, die Luft war angefüllt mit quakenden und zirpenden Geräuschen. Die großen Bäume wichen auseinander und öffneten den Wald für breitblättrige, haushohe Pflanzen. Ab und an huschte rechts oder links des Weges beim Näherkommen ein Tier davon. Der Dunkelwald zeigte sich trotz der Nacht voller aktiver Kreaturen, doch Jason fühlte sich durch Seron beschützt. Der Wolf sprang auf den ausladenden Stamm eines umgestürzten Schwarzblattbaumes. Dieser überspannte einen gut fünfzig Meter breiten, lang gestreckten See. Nur zögernd bestieg Gorum den Baumstamm, folgte dann dem Wolf aber sicheren Schrittes. Jason legte dabei die Hand auf seinen Hals und redete beruhigend auf ihn ein.
    Vollkommen eben glitt die dunkelgrüne Oberfläche des Wassers unter ihnen hinweg. Jason fühlte sich einen Moment verwirrt, als er sowohl rechts des Stammes einen Mond auf der Wasseroberfläche sah als auch links. Ein Blick zum Himmel klärte ihn auf. Die Monde waren im Laufe der Nacht auseinandergetrieben und standen nun an unterschiedlichen Positionen am Sternenzelt.
    Jason konnte trotz des wackeligen Weges seine Augen nicht von diesem Sternenhimmel wenden. Vor einem schwarzblauen Hintergrund schimmerten Milliarden von Sternen. Dieser Sternenreigen wurde an einigen Stellen durch farbige Gasnebel in den Weiten des Weltalls unterbrochen. Tandoran lag inmitten einer vor Sonnen überquellenden Galaxie. Jason entdeckte aber auch zwei tiefschwarze Flecken am Himmel. Sie waren kreisrund und schienen das Leuchten der umliegenden Sterne in ihren Mittelpunkt zerren zu wollen. Ringförmig zog das Licht seine Bahnen um den Kreis der völligen Schwärze. Jason vermutete, dass er hier ein schwarzes Loch mit eigenen Augen zu sehen bekam.
    Auf der anderen Seite des Sees stieg der Weg an. Die Umgebung wurde felsiger. Nach mehreren Kehren erreichten sie die Stelle, welche der Wolf ihm als Bild in seine Gedanken gesendet hatte. Sie wurden von vier in einer Reihe stehenden Wölfen erwartet. Gorum tänzelte nervös hin und her.
    Der Größte der Wolfsparade lief auf den hinkenden Seron zu. Sie begrüßten sich mit einigen kehligen Knurrlauten und legten dann ihre Köpfe zusammen. Ihre Begrüßung erinnerte Jason an den Film 101 Dalmatiner, wo sich die Dalmatinereltern ähnlich umschlungen hatten. Lauschend neigte er sich nach vorne. Sie erzählen.

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