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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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befand sich im Raum. Ethan hörte geschäftige Geräusche, die aber weiter entfernt klangen. Hektisch durchsuchte er das Zimmer. Unter einem Tisch stand eine Kiste. Sie war mit verschiedenen Werkzeugen gefüllt, darunter erfreulicherweise auch eine Eisenzange.
    Er konnte sein Glück kaum fassen . Rasch kniete er sich nieder und setzte die Zange an der Kette an, die seine beiden Hände miteinander fesselte. Er drückte mit aller Kraft die Zangengriffe zusammen. Erfolglos. Er bekam die Fesseln nicht durch.
    Erneut durchsuchte er den Werkzeugkasten und holte einen Hammer heraus. Er setzte die Zange noch einmal an der Kette an, hielt sie an einem Ende fest und schlug verzweifelt mit dem Hammer auf das Griffende. Er fürchtete schon, seinen Daumen zu treffen. Doch stattdessen zersprang das Kettenglied und beide Kettenenden flogen zur Seite. Ängstlich verharrte Ethan und lauschte nach verdächtigen Lauten. Noch blieb es ruhig.
    Neue Euphorie erfasste ihn und unverzüglich wiederholte er die Prozedur mit der Fußkette. Auch diese barst beim ersten Schlag. Dann setzte er die Zange vorsichtig an seinem Halsband an, welches ihm ständig seine Limarenergie entzog. Die Steine waren nur mit einem dünnen Metallband verbunden. Mit einem gedämpften „Jahh“ schleuderte er die Steinkette in eine Ecke. Sofort fühlte er, wie frische Energie in ihn einströmte. Mehr als zehn Jahre lang hatte ihn die Kette ausgesaugt, nun war er frei. Ethan schloss die Augen und genoss die ansteigenden Kräfte.
    Dann ging er zum Ausgang am anderen Ende der Kammer. Auf dem Weg schaute er aus dem einzigen Fenster des Raumes. Er befand sich in einem Außenturm am Südende der Festung. Zügig schritt er weiter und griff zur Klinke. Ganz langsam, um kein Quietschen hervorzurufen, senkte er den Türdrücker hinunter.
    Da flog ihm die Tür mit einem lauten Krachen entgegen. Ethan wurde zu Boden geworfen. Benommen richtet er sich auf und blinzelte auf die Türöffnung. Was er sah, entriss ihm auf der Stelle jegliche Hoffnung. Mandratan stand wütend im herausgebrochenen Türrahmen. Mit hassverzehrtem Gesicht schoss er aus seiner Pyramide einen Energieblitz auf ihn, der ihn quer durch das Zimmer bis zur gegenüberliegenden Steinwand schleuderte. Alle Luft entwich aus seinem Brustkorb, seine Rippen knackten bedrohlich. Mühsam rang er nach Atem, stützte sich auf seine beiden Hände und blickte verzweifelt zu Boden.
    Betont langsam durchschritt der dunkle Kaiser den Raum und riss Ethans Kopf an den Haaren empor. Der Vater von Jason verlor alle Hoffnung. Wieder einmal.
     

Sattvashuddhi-saumanasyaikâgryendriya-jayâtmadarshana-yogyatvâni cha
Durch die Reinheit des Geistes entwickelt sich geistige Klarheit, Heiterkeit, Aufmerksamkeit, Sinnesherrschaft und Eignung zur Selbstverwirklichung.
Patanjali, Yoga-Sutren, Teil 2, Sutre 41

5.2    Im Dschungel
    Drei Tage waren sie nun unterwegs. Zuerst kamen sie zügig voran, die Umgebung der Schule in südliche Richtung wurde durch weitläufige Felder, gerade Straßen und vereinzelte Gehöfte geprägt. Jeder Hof besaß ein eigenes Ortsschild. Jason las Namen wie ‘Halstenbracke‘, ‘Bruchstein‘ oder ‘Friedenshain‘.
    Die gelbe Sonne hatte erfolgreich die Kälte der frühen Morgenstunden vertrieben und stand hoch am Himmel. Sie ritten immer bis in die Dunkelheit hinein. Nachts erschienen silbrig schimmernde Wolken am Firmament, in denen grüne Lichtblitze waberten.
    Gerädert schaute Jason nach oben. Soeben kam die zweite, orangefarbene Himmelsscheibe zur Unterstützung der Frühaufstehersonne geeilt. Warme Sommerluft umwehte die Reisenden. Es roch nach reifem Korn und trockener Erde. Ab und zu schreckte ein Hase neben dem Weg auf, flitzte über die staubtrockene Sandstraße und verschwand blitzschnell in einer Wurzelhöhle.
    Einige Bäume am Wegesrand bildeten verworrene Wurzelverzweigungen, die aus dem verkrusteten Boden herausragten. Darunter tummelte sich allerlei kleines Getier. Zumindest für tandorianische Verhältnisse klein. Jason sah ein fußballgroßes Meerschweinchen, das wieselflink einen Baumstamm emporkletterte.
    Diese Allee war extra zur Beschattung der Straße angelegt worden, sie bot mit ihrer voluminösen Überkronung und dem dichten Blattwerk einen angenehmen Sonnenschutz für Pferd und Reiter. Und ein Zuhause für eine Vielzahl bunter Vögel, die sich zum Ärger der Bauern an den Früchten der Felder labten. Ihre Zahl musste gigantisch sein, denn von überall kreischte, pfiff, schrie

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