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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Delfin-Anhänger?“
    Shalyna nahm sichtlich erfreut das Schmuckstück in ihre Hände. „Er ist wunderschön - wir nennen den Delfin hier den Weisen - es gibt unter ihnen einige irrsinnig schlaue Exemplare. Vielleicht könntest du dich mit ihnen sogar unterhalten - so wie mit Seron!“
    Jason verzog das Gesicht. „Auch auf der Erde gelten die Delfine als intelligent. Trotzdem werden sie immer noch gejagt.“ Er zeigte auf den Anhänger: „Möchtest du ihn haben?“
    Shalyna schaute ihn unsicher an. Sie schien mehr über den Zweck seiner Frage nachzudenken als über den Kauf. Jason merkte, wie die Wärme in seinem Gesicht aufstieg.
    „Er ist zu teuer.“ Shalyna wollte den Anhänger wieder zurücklegen.
    „Wenn wir zusammenlegen, reicht es.“
    „Aber dann ist auch dein ganzes Geld weg“, beharrte sie.
    „Wo Callum uns schon mal was mitgibt. Ich weiß ohnehin nicht, wofür ich es ausgeben sollte. Und Hunger habe ich auch nicht.“ Das war eine glatte Lüge.
    „Na, denn“, sie blickte strahlend zu ihm auf, „danke schön!“ Ihre Blicke schienen sich für einen Moment gegenseitig zu bannen.
    Shalyna sah zuerst nach unten, bezahlte aus ihrem gemeinsamen Geldbeutel und hielt ihm die Kette hin. „Traust du dich?“ Sie lenkte ihre Haare zur Seite und drehte ihm den Rücken zu.
    Mit zittrigen Fingern, sorgsam darauf bedacht, sie nicht zu berühren, gelang es Jason, die Kette zu verschließen. Schon in der Nähe ihrer Haut merkte er ein unangenehmes Kribbeln in seinen Fingerspitzen. Er behielt den Verschluss trotzdem noch etwas länger als nötig in der Hand und sog den Duft ihrer Haut ein.
    Gemeinsam schlenderten sie weiter durch die Innenstadt und kamen an einer Gruppe älterer Männer vorbei, die sich lachend und feixend unterhielten. In einigem Abstand blieb Jason stehen und beobachtete die Alten. „Ich hab es schon Callum gefragt: Warum sehen die Alten hier so glücklich aus? Ihre Augen leuchten. Sie lachen oft. Callum meint, es läge daran, dass sie noch Ziele haben. Denkst du das auch?“
    „Das stimmt. Die meisten Tandorianer freuen sich auf das Alter. Ab 150 wird das Grundeinkommen deutlich erhöht, die Menschen haben dann noch mehr Zeit und Geld, ihren Interessen nachzugehen. Viele werden spirituell. Weißt du, in den Südlanden glauben die meisten an Erleuchtung. Dass uns ein höheres Wesen, eine grundlegende Einsicht berührt. Doch dazu musst du stets wachsam sein. Diese ständige Wachsamkeit, diese freudige Erwartung, das belebt auch.“
    Lachend bog sie auf den Weg zu ihrer Herberge ein: „Wir müssen uns über das Alter noch keine Gedanken machen. Komm, bis zum Mittagessen sind es noch zwei Stunden. Raventa ist berühmt für seine Solequellen. Die dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ Shalyna zeigte in Richtung des Badeeingangs vom Hotel.
    Am Einlass wurden ihnen Badeanzüge ausgehändigt. Jason hatte auf eine einfache Badehose gehofft und wurde enttäuscht. Unglücklich nahm er seinen deutlich zu großen Oberkörperanzug in Empfang. Er fühlte sich an badende Frauen aus dem 19. Jahrhundert erinnert. Kurz zögerte er, ob er sein vor Ortung schützendes Kettenhemd ablegen dürfte - er trug es sogar in der Nacht. Doch er schätzte es als unwahrscheinlich ein, dass gerade jetzt jemand nach ihm suchen würde.
    Shalyna hatte mehr Glück. Zwar wirkte auch ihr Badeanzug wie aus einem früheren Jahrhundert entliehen - dafür passte er wie maßgefertigt und betonte ihre schmale Taille. Übermütig sprang sie ins Wasser und verärgerte damit einige ältere Badende, die sich genervt die Hände vors Gesicht hielten. Jason beobachtete fasziniert, wie die glitzernden Wassertropfen an der gebräunten Haut von Shalynas Hals herunterperlten. Warum hatte sie bloß das Stirntuch anbehalten? Auf ein Winken von ihr hüpfte er hinterher.
    Jason und Shalyna schwammen um die Wette durch verschlungene Gänge. Als sie in einer Höhle ankamen, die sie ganz für sich alleine hatten, ließen sie sich auf dem Rücken vom salzigen Wasser tragen. Die Solebecken wurden von unten erleuchtet. An den Decken der Höhlen flackerten die Schatten ihrer Körper.
    Überall an den Felsufern lagen Handtücher herum, auf denen die Badegäste auf den Felsen ausruhen konnten. Da kam Jason eine Idee. Er schnappte sich ein Tuch, wickelte es sich um die Hand und tauchte die ahnungslos dahintreibende Shalyna unter Wasser.
    Prustend kam sie wieder hoch. „Na warte, das gibt Rache.“
    Jason warf das Tuch zur Seite und hob grinsend die

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