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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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war ihm sympathisch. Er wäre gerne noch etwas länger geblieben.
    ***
    Um Viertel vor sechs waren die Reisevorbereitungen beendet.  Alle saßen am Tisch in der Küche. Jason beobachtete, wie Callum auf die Kuckucksuhr über der Küchentür starrte. Dabei zupfte er seine Locken lang und ließ sie zurückschnellen. Wieder und wieder.
    Oma hatte auch für sich alles gepackt, es war abgesprochen, dass sie gleichzeitig das Haus verlassen. Eine Freundin aus dem Nachbarort war ebenfalls für sechs Uhr einbestellt. Seine Oma würde bei ihr übernachten und von dort aus in zwei Tagen nach Deutschland aufbrechen. Jason hatte ihr das Versprechen abgenommen, dass sie frühestens in einem Monat nach Sanguinet zurückkehren würde.
    „Mit was für einer Art Angriff müssen wir auf unserer Reise rechnen, Meister Allando?“, durchbrach er die angespannte Stille in der Küche.
    Allando ließ sich Zeit für die Antwort. „Wenn ich das wüsste, Jason. Ich gehe davon aus, dass Aran nur noch einen kleinen Vorrat an Limar zur Verfügung hat. Allerdings ist er auch ohne Limar nicht zu unterschätzen. Eventuell besitzen sie Pistolen. Aber er wird nicht riskieren, hier in Frankreich eingesperrt zu werden. Von daher muss er vorsichtig vorgehen. Vielleicht versucht er einen Trick ... Ich kann es dir nicht sagen. Wir sollten einfach ...“
    Es hupte vor der Tür. Alle sprangen auf und drängten zur Vordertür hinaus. Marga ging vorweg und schaute zuerst nach dem Fahrer.
    „Guten Morgen, Michel. Wie schön, dass du es bist. Wie geht es Rubais?“
    Der Angesprochene strahlte. „Danke, Frau Lazar. Sie ist jetzt im vierten Monat und fühlt sich prächtig. Wir sind sehr glücklich.“
    Marga nickte Allando unmerklich zu. Jason war stolz auf seine Oma.
    „Das freut mich. Hör, Michel, ich habe heute eine etwas brenzlige Fracht für dich. Dies hier sind Freunde von Franka aus Indien. Sie möchten zusammen zum Flughafen gebracht werden. Es sind Forscher, die eine wichtige Entdeckung von Ethan nach Indien bringen. Jason darf sie begleiten. Das Problem ist, dass sie vielleicht verfolgt werden. Von Leuten, die auch vor Gewalt nicht zurückzuschrecken. Fährst du sie trotzdem?“
    Michels Augen strahlten. „Aber natürlich, Frau Lazar. Davon träumt jeder Taxifahrer.“
    Verschmitzt lächelnd blickte er sich nach versteckten Verfolgern um. Der ganze Ort lag noch in tiefer Ruhe. Es war nichts Außergewöhnliches zu entdecken.
    „Die erste Strecke nach Mios raus ist kilometerlang kerzengerade. Da erkennen wir sofort, wenn uns einer am Heck hängt“, sagte er.
    Michel ging zur Rückseite des Taxis und öffnete den Kofferraum. „Die Koffer hier hinein.“
    Erstaunt schaute er zu Marga, als nur zwei kleine Rucksäcke von Meister Allando und Callum eingeladen wurden. Diese blinzelte ihm verschwörerisch zu. Da erschien wieder das erwartungsvolle Grinsen auf seinen Lippen.
    „Alle mal rein in die gute Stube. Abfahrt in einer Minute.“
    Margas Freundin war ebenfalls angekommen. Sie verstaute bereits die verschlissenen Lederkoffer von Jasons Oma im Kofferraum. Dabei störten sie ihre hüftlangen, grauen Haare, die ihr beim Hinüberbeugen ins Gesicht fielen. Jedenfalls suchte sie in ihren Taschen ganz offensichtlich nach einem Haargummi.
    Callum erreichte Marga als Erster. „Auf bald, Frau Lazar. Vielen Dank für alles und möge das Glück auf Ihrer Seite sein.“ Callum legte seine Handflächen auf die von Marga und berührte mit seiner Stirn die Ihrige. Jason beobachtete den Vorgang und wunderte sich. So ein Abschiedsritual hatte er noch nie gesehen, aber seiner Oma schien es wohlbekannt. Hatte sie es von seinem Vater gelernt?
    Der Meisterschüler trat zurück und machte seinem Meister den Weg frei. „Liebe Marga. Es war mir eine große Ehre, Sie kennenzulernen. Schade, dass unser Zusammentreffen nur so kurz währte. Ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen“, er senkte seine Stimme zu einem Flüstern, „sei es hier oder auf Tandoran.“ Allando vollführte dieselbe Abschiedsgeste wie sein Schüler, nahm Marga aber zusätzlich noch einmal kräftig in den Arm.
    In den Augen seiner Oma schimmerten erste Tränen, als sie sich Jason zuwendete. Dieser stand etwas hilflos wirkend neben dem Wagen. Seine Unterlippe hatte er in den Mund gezogen. Beide gingen gleichzeitig aufeinander zu und schlossen sich in die Arme. Jasons Stimme zitterte, als er sagte. „Ich werde versuchen, in drei Monaten wieder hier zu sein, Oma. Ich verspreche es dir.

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