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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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glitt höher und spielte mit seinen Locken. “In den letzten Nächten hast du viel zu oft gewacht, während ich schlief. Lass mich dir heute Nacht diesen kleinen Liebesdienst erweisen und Wache halten. Ich glaube nicht, dass wir in Gefahr sind, und ich brauche Ruhe und Zeit, um nachzudenken.”
    Plötzlich wurden Raths Lider schwer. Vergebens versuchte er, ein Gähnen zu unterdrücken. Hatte Maura, ohne dass er es gemerkt hatte, ihren Schafzauber über ihn geworfen?
    Benommen erhob er sich und wankte zum Bett. Maura zog ihm die Stiefel aus und streckte dann die Hand nach seiner Hüfte aus.
    “Was machst du da?”
    “Ich nehme dir die Waffen ab, was sonst.”
    Maura löste Schwert und Dolch vom Gürtel. “Ich lege sie in Reichweite neben das Bett, aber ich glaube nicht, dass du sie brauchen wirst.”
    Nachdem Rath sich auf dem Bett ausgestreckt hatte, deckte sie ihn zu. “Schlaf gut.”
    Rath murmelte etwas Unverständliches.
    Es dauerte nicht lange, bis ihn der Schlaf überkam, doch bis dahin dachte er über Mauras Worte nach. Sie hatte jetzt nichts und niemanden mehr. Er wusste, wie sie sich fühlte. Viele Jahre waren vergangen, seitdem ihn dieses Gefühl zum ersten Mal befallen hatte. Und bis vor kurzem hatte es angehalten. Bis zu dem Zeitpunkt, als Maura Woodbury in sein Leben getreten war.
    Wenn sie morgen voneinander Abschied nehmen würden, würde ihm genauso viel geraubt wie ihr.
    Die ruhigen Atemzüge von Rath wirkten tröstend auf Maura während der langen, dunklen Stunden dieser Nacht.
    Sollte sie zurück nach Windleford gehen, zu Sorsha und Newlyn, den einzigen Menschen, die ihr vielleicht ein neues Zuhause anbieten würden?
    Eines Tages vielleicht. Doch wenn sie sich an Hoghill-Farm erinnerte, dachte sie auch an die dunklen Schatten, vor denen sie und Rath geflohen waren. Wenn sie zu früh nach Windleford zurückkehrte, konnte sie ihre Freunde in Gefahr bringen.
    Sollte sie hier in Prum bleiben und für ihren Unterhalt arbeiten? Der Gedanke, so weit weg von allem, was ihr vertraut war, ein neues Leben zu beginnen, tat ihr in der Seele weh. Doch wenn die gleichen bösen Kräfte, die Langbard getötet hatten, auch an Exildas Tod schuld waren, dann lauerte hier Gefahr.
    Was blieb ihr noch? Ihre Suche nach einem sicheren Hafen fortzusetzen? Nördlich von Tarsh oder in der Wildnis des Diesseitslandes? Sollte sie versuchen, ein Schiff zu finden, das die gefährliche Fahrt nach den Vestan-Inseln wagen würde?
    Beschämt musste Maura sich eingestehen, dass sie fast erleichtert war. Die Bürde ihres Auftrags war ihr von den Schultern genommen. Was würde wohl Langbard denken, wenn er es wüsste?
    Langbard …? Allgeber …? Was soll ich tun?
    Doch keine Stimme aus dem Jenseits antwortete ihr. Nur das leise Knistern des langsam niederbrennenden Feuers und die ruhigen Atemzüge von Rath waren zu hören. Sie spürte kein Gefühl stiller Gewissheit wie in Vangs Verlies oder als sie dem alten Mann erzählte, dass sie die Auserkorene Königin sei.
    Als das erste Licht der Dämmerung durch das winzige Fenster fiel, hatte Maura einen Entschluss gefasst. Er war ihr nicht leicht gefallen, doch sie konnte mit ihm leben.
    Leise stand sie auf und ging zum Bett. Sie betrachtete Rath, dessen Gesichtszüge im Schlaf weich und entspannt wirkten. Langbard hatte geglaubt, dass der Allgeber ihn geschickt hatte, um ihr zu helfen. Und wenn ihr auch zuerst diese Wahl seltsam vorgekommen war, jetzt war sie geneigt, Langbard Recht zu geben.
    Ein Schauer überlief sie bei dem Gedanken, von jetzt an allein ihren Weg zu gehen, sich nicht mehr auf Raths ausgeklügelte Überlebensstrategien verlassen zu können. Doch sie hatte einiges von ihm gelernt und schwierige Situationen gemeistert. Der Gedanke daran stärkte ihren sinkenden Mut.
    Auch wenn sie ihm gerne mit einer letzten zärtlichen Geste noch einmal für alles gedankt hätte, wagte sie nicht, ihn zu berühren, aus Angst, er könnte wach werden. Sicher würde er dann alles versuchen, sie von ihrem Entschluss abzubringen. Und er hätte gute Chancen auf Erfolg.
    Maura nahm all ihre Kraft zusammen und wandte sich ab. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Tür und nahm ihren Umhang vom Haken.
    “Gehst du mein Frühstück holen?”, ertönte plötzlich Raths tiefe Stimme hinter ihr.
    Maura drehte sich nicht um. Sie hörte, wie er sich reckte und streckte und dabei herzhaft gähnte. Und sie konnte sich dabei das Spiel seiner Muskeln vorstellen.
    “Ich hätte doch etwas Traumkraut über dich

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