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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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gegen die Schmerzen hilft.”
    “Wirklich?” Das Mädchen stieß die untere Hälfte der Tür auf und winkte Maura herein. “Ich wäre Euch sehr verbunden. Wir haben schon all unsere Salben aufgebraucht, so oft verbrennen wir uns hier. Seit Exilda fortgegangen ist, gibt es niemanden mehr, der welche herstellen kann.”
    “Fortgegangen?” Maura bemühte sich, ihre Frage beiläufig klingen zu lassen. “Wird sie denn bald wiederkommen?”
    Erschrocken presste das Mädchen die Hand auf den Mund und blickte vorsichtig über die Schulter zurück. Offensichtlich war es erleichtert, dass niemand sonst seine Worte gehört hatte. “Mutter hat gesagt, ich darf nicht mehr über Exilda sprechen”, flüsterte es Maura zu. “Wir haben Speck und Talg, was immer Ihr lieber nehmen wollt.” Es deutete auf zwei Krüge auf einem hohen Tisch neben der Tür. “Ich hole Euch einen Löffel und eine Schale.”
    Mühsam unterdrückte Maura einen Seufzer. Da war sie auf eine viel versprechende Informationsquelle gestoßen, nur um feststellen zu müssen, dass sie ihr nichts entlocken konnte.
    “Was führt Euch nach Prum?” Das Mädchen stellte eine kleine Tonschale mit einem Holzlöffel auf den Tisch. “Fremde Männer kommen oft hier vorbei und fragen nach Arbeit, Frauen aber nicht so oft.”
    Maura löffelte etwas Talg in die Schale und vermischte es mit einer Prise Meerdorn aus ihrem Schultergurt. “Mein Onkel starb, und ich habe keine andere Familie. Da dachte ich, ich sehe mich ein wenig im Königreich um.”
    Das Mädchen starrte Mauras Schultergurt an. “Ihr seid Heilerin? Damit könntet Ihr Euch doch Euren Lebensunterhalt verdienen.”
    “Schon möglich.” Maura nahm die Hand des Mädchens und entfernte den Verband. Beim Anblick des rohen, roten Fleisches zuckte sie unwillkürlich zurück. “Glaubst du, dass ich in Prum willkommen sein würde? Die Han billigen so etwas nicht. Diese Exilda, über die du nicht sprechen sollst … war sie eine Heilerin?”
    Nach kurzem Zögern nickte das Mädchen.
    “Haben die Leute von Prum Exilda aus der Stadt getrieben?” Sanft bestrich Maura die Wunde mit der Salbe. “Ich möchte nämlich nicht, dass mir das Gleiche passiert.”
    Das Mädchen schüttelte so heftig den Kopf, dass seine weiße Haube verrutschte.
    “Dann ist sie also von selbst gegangen?” Maura verband die verletzte Hand, doch so, dass diesmal der Stoff nicht über die Wunde reiben und damit die Heilung verzögern konnte.
    Wieder schüttelte das Mädchen den Kopf, bevor es sich ängstlich umblickte und flüsterte: “Sie starb. Ihr Cottage brannte ab.”
    “Oh nein!” Maura musste ihr Entsetzen nicht spielen. “Was für eine schreckliche Art, zu sterben.”
    Das Mädchen trat dicht an Maura heran. Kaum hörbar flüsterte es: “Ich glaube nicht, dass Exilda
in
dem Feuer starb.”
    “Wo finde ich ihr Cottage?” Maura bemühte sich, nicht allzu interessiert zu klingen. “Es könnten dort noch Kräuter wachsen, die ich brauchen kann.”
    “Nein!” Der Blick des Mädchens schien auf jemanden zu fallen, der hinter Maura stand. “Ich habe schon zu viel gesagt. Wenn meine Mutter das herausfindet, bekomme ich Prügel. Ihr geht jetzt am besten.”
    Maura fuhr herum, um zu sehen, was dem Mädchen Angst eingejagt hatte. Doch alles, was sie durch die offene Tür sehen konnte, war etwas Schwarzes, das sofort verschwand.
    “Vergesst das nicht.” Das Mädchen hob das Brot auf. Dann nahm sie den ganzen Korb mit verbranntem Brot und drückte ihn Maura in den Arm. “Nehmt alles, und kommt nie wieder.”
    Maura trat auf die Gasse hinaus. Die beiden Hälften der Tür schlugen krachend hinter ihr zu. Dann hörte sie, wie knirschend die Riegel vorgeschoben wurden.
    “Nun gut”, murmelte sie vor sich hin, während sie die Gasse zurück zur Straße ging, “wenigstens werde ich eine Zeit lang keinen Hunger leiden.”
    Sie blieb einen Moment stehen und überlegte, wohin sie als Nächstes gehen sollte. Die Straße war voller Menschen, die ihren verschiedenen Geschäften nachgingen. Eine große, grobknochige Frau mit einem Korb voll Eier ging vorüber. Zwei Jungen, die einen dritten jagten, liefen vorbei. Ein braun gebrannter Mann mit dem breitkrempigen Hut eines Hirten führte ein lahmes Pferd zum Schmied. Keiner würdigte sie auch nur eines Blickes.
    Trotzdem lief Maura ein Schauer über den Rücken.
    Sie war sich sicher, dass jemand sie beobachtete.

15. KAPITEL
    D ie ganze Zeit, während sie Prum durchstreifte, hatte Maura

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