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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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sich die Frau zu ihnen um. Im fahlen Mondlicht sah ihr faltiges Gesicht wie eine groteske Maske aus. “Du hast dich geirrt, mein Junge. Fragst nach ihr, wo sie doch schon einen Monat tot ist, und bringst eine
Nichte.
Ich könnte schwören, dass das keine Verwandte von ihr ist. Und jetzt macht, dass Ihr fortkommt, bevor ich euch der Garnison melde.”
    Die Frau, wegen der sie sich auf die Reise gemacht hatten, war also tot.
    Maura wollte es nicht glauben, doch sie nahm sich zusammen und rief hinter der Alten her. “Bitte, könnt Ihr uns nicht zeigen, wo sie lebte, bevor sie … starb?”
    “Das könnte ich.” In der Stimme der Frau schwang eine grimmige Befriedigung mit. “Aber da braucht Ihr gar nicht erst nach einer Unterkunft zu suchen. In der Nacht, als Exilda starb, wurde alles niedergebrannt.”

14. KAPITEL
    R ath Talward tobte innerlich, als er Maura in den winzigen, engen Raum schob, direkt unterm Dach von Prums kleinstem und ältestem Gasthaus. Die Kerze in seiner Hand flackerte im Luftzug.
    “Also …” Rath verriegelte die Tür. “Heraus mit deiner Geschichte.”
    Ohne auf ihre kläglichen Blicke zu achten, machte er ein Feuer in dem kleinen Kamin und stellte dann die Kerze auf das schmale Sims.
    “Nun …” Er legte den nassen Umhang ab und hängte ihn über einen Haken neben der Tür. “Hat dir der Kummer über den Tod deiner
lieben Tante
die Sprache geraubt?”
    “Ich bin bekümmert.” Ihr Gesicht war erschreckend bleich. “Aber nicht, weil Exilda meine Tante war”, seufzte Maura.
    “Weshalb bist du hier? Warum hast du mich angelogen?”
    Sein Zorn schien sie wütend zu machen, denn sie presste die Lippen zusammen und hob spöttisch die Brauen. “Wer bist du, dass du
mich
wegen einer kleinen Lüge verdammst? Der Grund, warum ich hierher gekommen bin, hat nichts mit dir zu tun.”
    “Wer sagt, dass das stimmt?” Er brauchte jetzt Bewegung, doch der Raum war so eng, dass Rath immer nur um Maura herumgehen konnte, während er weitersprach. “Langbard wurde getötet und sein Cottage am Abend unserer Abreise niedergebrannt. Jetzt höre ich, dass die Frau, die du hier treffen wolltest, ebenso getötet wurde und ihr Haus abbrannte. Ein seltsamer Zufall, nicht wahr?”
    Bei seinem scharfen Ton zuckte Maura zusammen. “Ich bezweifle, dass es ein Zufall war. Aber du wusstest, dass es gefährlich war, mit mir zu gehen. Der wahre Grund meines Kommens ändert nichts daran.”
    Ihre Worte klangen bestimmt, ja sogar herausfordernd. Doch sie mied seinen Blick. Rath fühlte, dass sie selbst nicht ganz überzeugt war von dem, was sie sagte.
    “Was mein Recht betrifft, dir deine Unaufrichtigkeit vorzuwerfen”, knurrte Rath, “ich habe
nie
behauptet, ein Vorbild an Wahrhaftigkeit zu sein. Jetzt erzähle mir, warum du nach Prum kamst, damit ich mir eine Vorstellung davon machen kann, in was für eine Falle du mich da gelockt hast.”
    “Wenn es eine Falle ist, dann bin ich das Opfer, nicht du.” Sie deutete mit dem Kopf zur Tür. “Geh, wenn du um deine Sicherheit besorgt bist. Ich halte dich nicht.”
    Um seine Sicherheit besorgt? Wollte sie ihn dazu bringen, aus lauter Stolz zu bleiben? Er sollte wirklich gehen. Was immer sie ihm jetzt erzählen würde, ob Wahrheit oder Lüge, es würde keinen Unterschied mehr machen. Außer, dass seine Neugier geweckt war, was ihn ausgesprochen ärgerte.
    “Zuerst die Wahrheit”, forderte er. “Oder habe ich es nicht verdient, dass du sie mir sagst?”
    “Wenn es darum geht, ob du sie verdienst, dann heißt die Antwort natürlich Ja”, sagte jetzt Maura.
    “Zieh endlich den Umhang aus”, brummte er, “bevor du bis auf die Knochen nass wirst.”
    “Ich will dir ja die Wahrheit nicht verschweigen.” Sie fummelte an den Bändern herum, die den Umhang an ihrem Hals zusammenhielten.
    Schließlich konnte sie den Knoten lösen. “Aber ich fürchte, du wirst so reagieren wie der Wirt, als du ihm erzähltest, du hättest Vang das Pferd gestohlen. Es wird dir leichter fallen, den Lügen zu glauben, die ich dir erzählt habe, als der Wahrheit.”
    Rath setzte sich auf die Kante des Bettes, während Maura ihren Umhang neben den seinen hängte. “Dieser Mann, den du angeblich heiraten sollst – gibt es ihn wirklich oder hast du ihn erfunden, um mich auf Distanz zu halten?”
    Alles andere interessiert mich nicht, gestand Rath sich ein. Nicht diese Frau namens Exilda und auch nicht Mauras wirklicher Grund für die Reise nach Prum. Trotzdem wusste er nicht so

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