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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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versuchen, sie aufzuhalten. Aber er tat es nicht.
    Enttäuschung und Erleichterung stritten in ihr, als sie in den schmalen Gang hinaustrat.
    Sie wollte gerade die Tür schließen, als Rath sie aufhielt. “Warte einen Augenblick.”
    “Was gibt's?”
    “Ich mache dir einen Vorschlag, wenn er dich interessiert.”
    Ärgerlich musste Maura sich eingestehen, wie sehr sie nach einer Entschuldigung suchte, um länger bei ihm zu bleiben. “Wenn das ein Trick von dir ist …”
    “Kein Trick, ich schwöre es.” Rath ging zum Bett zurück und setzte sich. “Aber mach die Tür zu, damit nicht das ganze Gasthaus hört, was ich zu sagen habe.”
    Wenn er ihr wirklich einen Rat anzubieten hatte, wäre sie dumm, ihn nicht anzuhören.
    So ging sie in den Raum zurück und schloss leise die Tür. “Was ist das für ein Vorschlag?”
    “Wenn du ein besonderes Blatt finden willst, ist es leichter, wenn du dich auf einen einzigen Baum konzentrierst und nicht den ganzen Wald absuchst.”
    “Als Orakel hättest du eine glänzende Zukunft vor dir, Rath Talward. Würdest du so freundlich sein und mir dieses Blätterrätsel erklären?”
    “Denk doch mal für einen Augenblick nach”, knurrte er. “
Wenn
es eine Karte gab, was ich immer noch nicht glaube, wer sagt, dass sie zerstört wurde? Wenn diese Exilda nicht nur dem Namen nach eine weise Frau war, bezweifle ich, dass sie so etwas Wertvolles einfach in ihrem Cottage herumliegen ließ.”
    Das klang vernünftig. Maura schalt sich dafür, dass sie nicht selbst daran gedacht hatte. “Du meinst, sie könnte das Versteck der Karte jemandem verraten haben?”
    “Das spielt keine Rolle. Selbst wenn du jeden Zoll von Prum durchsuchen müsstest, es ist leichter, eine in einer kleinen Stadt versteckte Karte zu finden, als eine, die in einem großen Königreich verborgen ist. Und gefahrloser dazu.”
    Maura dachte über seinen Vorschlag nach. “Du sagst das nur, um mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.”
    “Und wenn? Das macht es doch nicht weniger wahr.”
    “Hast du mir noch mehr weise Ratschläge zu geben, bevor ich gehe?”
    “Nur noch einen.” Rath hatte sich erhoben und machte die traditionelle Abschiedsgeste. Er berührte mit den Fingerspitzen seine Brust und zeichnete dann mit dem Arm einen weiten Bogen. “Sei vorsichtig.”
    “Das werde ich.” Maura erwiderte die Geste. “Ich bin es immer.” Und während sie davoneilte, murmelte sie leise vor sich hin: “Manchmal viel zu sehr.”
    Und weil sie vorsichtig war, warf sie eine großzügige Portion Hundertblütenblume über sich und flüsterte den Zauberspruch, bevor sie auf die Straße trat.
    Jetzt, wo sie nicht länger vor Rath die Entschlossene spielen musste, konnte Maura sich eingestehen, dass sie all ihre Knochen spürte. In ihrem Kopf schien sich kalter Nebel auszubreiten, während ihr Magen knurrte.
    Zuallererst muss ich etwas essen, beschloss Maura und folgte einer engen, gewundenen Gasse. Und um zu essen, musste sie entweder arbeiten, betteln oder stehlen.
    Der Duft nach frischem Brot lockte sie in einen kleinen Bäckerladen.
    “Habt Ihr Arbeit für mich? Als Lohn verlange ich nur ein wenig Nahrung”, fragte sie eine stämmige, mütterlich aussehende Frau, die hinter dem Verkaufstisch stand.
    “Ach du meine Güte, nein!”, erwiderte die Frau. “Ich habe mehr Sprösslinge, als ich beschäftigen kann. Aber wenn Ihr hungrig seid, dann geht nach hinten zu den Öfen und sagt dem Mädchen dort, dass ich Euch schicke. Wenn wir ein oder zwei Brote haben, deren Boden etwas verbrannt ist, dann sollt Ihr die gerne haben.”
    Bevor Maura sich bedanken und weitere Fragen stellen konnte, betraten einige Kunden den Raum und verwickelten die Bäckerin in ein lebhaftes Gespräch.
    Maura machte sich auf die Suche nach den Öfen. Als sie durch den offenen oberen Teil einer Tür blickte, sah sie ein Mädchen, das gerade Holz im Ofen nachlegte. Es arbeitete ungeschickt mit der linken Hand. Die Rechte war mit einem weißen Leinenstreifen verbunden.
    “Entschuldige bitte”, rief Maura. “Ich bin neu in der Stadt. Die Frau im Laden sagte mir, ich könnte ein verbranntes Brot umsonst haben.”
    “Wenn Ihr wollt”, meinte das Mädchen, fischte ein Brot aus einem Korb, der in der Ecke stand, und gab es Maura.
    Obwohl es verbrannt roch, lief Maura das Wasser im Mund zusammen.
    Doch bevor sie hineinbiss, fragte sie das Mädchen: “Hast du dir die Hand verbrannt? Wenn du etwas Fett hast, kann ich dir eine Salbe machen, die

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