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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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Ein Blick zu Rianna sagte ihm, dass seine Frau dies ebenso bemerkt hatte. Allerdings vermutete sie einen rein romantischen Hintergrund. Ziandra schrak hoch, sah man ihr ihre Gedanken an? Sie blickte dem Vater direkt in die Augen, errötete aber doch unter dem forschenden Blick. „Ich …, ich mache mir Sorgen, was sein wird, Vater? Du nicht?“
    Ronan nickte schmunzelnd. „Ja, sicher tu ich das auch, Kind. Aber wahrscheinlich denke ich dabei nicht an einen hübschen Kämpfer, so wie du, oder?“
    Ziandra wurde noch röter und sah hilfesuchend zur Mutter. Rianna sah sie wohlwollend a n. „Iannis ist ein schöner und guter Mann, Ziandra. Auch wenn es mir lieber wäre, er würde dir nicht das Kämpfen beibringen. Wie steht ihr zueinander?“
    Ziandra zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht genau, er bedeutet mir viel. Aber nun habe ich ihn schon einige Tage nicht gesehen. Ich weiß nicht, was Iannis fühlt“, flunkerte sie. Ronan grinste frech, er hatte zum richtigen Zeitpunkt aus seiner Schmiede gesehen. Ziandra sah sein Grinsen und wusste sofort Bescheid. „Warum fragst du nicht Vater, Mutter? Er kann dir bestimmt jede gewünschte Auskunft geben!“, sagte sie mit schmalen Augen.
Ronan lachte laut heraus. „Stimmt, Ria, ich kann dir sagen, dass unsere Tochter genau über die tiefer gehenden Gefühle des Hauptmanns sehr wohl Bescheid weiß. Meine Frage ist allerdings eher, was sie über die beruflichen Vorhaben von Iannis weiß. Die Gerüchteküche in der Stadt brodelt!“
    Ziandra wusste, jetzt kam es auf ein unbewegtes Gesicht an. Sie durfte sich nichts, aber auch g ar nichts anmerken lassen, sonst wäre ihr Plan durchkreuzt! Anscheinend akzeptierte Ronan ihr zur Schau gestelltes Unwissen und Ziandra ging mit schlechtem Gewissen zu Bett. Sie hatte kein Problem wach zu bleiben, die Gedanken jagten förmlich durch ihren Kopf.
     
    Als es in der Stube endlich ruhig schien, stand sie leise auf und zog ihre Kampfkleidung an. Darüber kam ein wollener Mantel gegen die nächtliche Kälte, die Kapuze zog sie über den Kopf mit den streng nach hinten gebundenen Haaren. Das vorher gepackte Bündel bereits in der Hand, zögerte sie noch kurz, dann ließ sie sich nochmals nieder und schrieb eine kurze Mitteilung an die Eltern, welche sie auf dem Bett niederlegte. Unhörbar selbst für wache Ohren und jede knarrende Stiege vermeidend schlich sie aus dem Haus. Ohne sich nochmals umzusehen, lief sie hinauf zur Burg direkt in die Ställe des Königs, die wie erwartet von Fackeln erleuchtet waren.
    „Verschlafen, du Anfänger? Oder zuviel Angst gehabt?“, wurde sie von der Seite angeraunzt. Sie erkannte Travol, den zweiten Truppenbefehlshaber, Iannis rechte Hand. Sie senkte den Kopf und murmelte heiser. „Verschlafen, tut mir leid, Herr! Das kommt nicht wieder vor, Herr!“
    „Wir brauchen noch einen Gaul für diesen Soldaten!“, brüllte Travol und schon sprang ein Stallbursche und sattelte ein weiteres Pferd. Schnell ging Ziandra hinüber, nahm sich im Vorbeigehen noch einen Helm vom Regal und schwang sich in den Sattel. Verstohlen suchte sie nach Iannis. Gerade betrat er den Stall, an der Seite des Königs! König Heras war in den letzten Tagen merklich gealtert. Sorgenvoll blickte der alte Mann über die kleine Truppe.
„Männer, ich weiß, Hauptmann Iannis hat Euch bestens auf Eure Aufgabe vorbereitet. Dennoch wird es knapp werden, Euer Ziel zu erreichen und die Aufgabe zu erledigen. Ich glaube fest an Euch und dass Ihr mir mein Kind wieder zurückbringen werdet. Mögen die Götter mit Euch sein und ihren wohlwollenden Blick und ihre schützende Hand über Euch halten.“
    Er nickte Iannis ernst zu: „Reitet nun, seid meine Schwerthand und gebraucht sie geschickt!“
    Iannis verneigte sich vor seinem König: „Wir kommen mit der Prinzessin zurück oder gar nicht, mein König. Danach sollte das Heer bereit sein. Travol wird sich in der Zwischenzeit um die Verteidigung kümmern, damit wir nicht mehr verlieren, was wir nun zurückholen und unser Volk vor der Wut Razaks geschützt ist!“
    Er hob sein Schwert und die Männer taten es ihm nach. Ziandra schüttel te es fast vor Aufregung und sie brachte das Schwert gerade noch in die Luft, um nicht aufzufallen. Dann ritt Iannis voraus und der Trupp folgte ihm so leise, wie es mit zwölf Pferden nur möglich war. Ziandra schob sich unauffällig in die Mitte und hielt viele Stunden mühelos das scharfe Tempo mit, welches Iannis bis zum Beginn des letzten Waldes vor

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