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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Zimmern zu bestehen, und eine breite, eingefriedete Veranda nahm die gesamte Südseite des Gebäudes ein. Im Garten um das Haus standen noch riesigere Eichen, außerdem bestand er aus zahllosen mit exotischen Blumen bepflanzten Beeten und dazwischen angelegten Pfaden, die von strahlend schönen Blu men und Farnen gesäumt wurden. Unter den Bäumen und auf der Veranda befanden sich Gruppen von Leuten, die scheinbar unbefangen miteinander plauschten.
    Nachdem wir ausgestiegen waren, blieb Wil einen Augenblick stehen und ließ die Aussicht auf sich wirken. Ein wenig weiter entfernt, auf der östlichen Seite der Herberge, fiel das Gelände sanft ab und ging dann in Weideland und Wälder über. Am Horizont schimmerte eine weitere Hügelkette in violettem Purpur.
    »Ich denke, es ist besser, wenn ich mich um die Zimmer kümmere«, sagte Wil. »Weshalb siehst du dich in der Zwischenzeit nicht ein wenig um? Es wird dir gefallen.«
    »Keine Frage!« sagte ich.
    Im Weggehen drehte er sich um und sah mich an.
    »Laß dir auf keinen Fall die Forschungsgärten entgehen. Wir sehen uns zum Abendessen.«
    Aus irgendeinem Grund hatte Wil sich offenbar entschlossen, mich allein zurückzulassen, doch war mir egal, was sein Grund dafür sein mochte. Ich fühlte mich fabelhaft und war nicht im mindesten um meine Sicherheit besorgt. Wil hatte mir schon erzählt, daß die Regierung sich von der beträchtlichen Menge harter Touristendollars, die Viciente ins Land brachte, beeindrucken ließ und den Ort verschonte, obwohl der Inhalt des Manuskriptes ge rade hie r häufig diskutiert wurde.
    Einige riesige Bäume und ein sich nach Süden windender schmaler Pfad zogen mich derartig an, daß ich den Weg dorthin einschlug. Zwischen den
    Bäumen angekommen, sah ich, daß der schmale Pfad durch eine kleine eiserne Pforte und über einige Steinstufen hinab zu einer Wiese voller wild wachsender Blumen führte. Dahinter lag eine Art Obst-garten, ein schmaler Bach und noch mehr Wald. An der Pforte hielt ich einen Augenblick inne und atmete einige Male tief durch. Ich bewunderte die
    vollkommene Schönheit, die sich im Tal vor meinen Augen ausbreitete.
    »Wirklich wunderschön, nicht wahr?« fragte eine Stimme hinter meinem Rücken.
    Ich drehte mich schnell herum. Eine Frau, Ende Dreißig, mit einem Rucksack auf dem Rücken, stand hinter mir.
    »Wunderschön«, sagte ich. »Ich glaube, ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen.«
    Für eine Weile blickten wir beide auf das weite Land und die üppigen tropischen Pflanzen in den ter-rassenförmig angelegten Beeten, die uns auf beiden Seiten umgaben. »Wissen Sie zufällig, wo sich die For-schungsgärten hier befinden?« fragte ich dann.
    »Ich bin auf dem Weg dorthin«, sagte sie. »Kommen Sie mit.«
    Nachdem wir uns einander vorgestellt hatten, gingen wir die Stufen auf dem ausgetretenen Pfad nach Süden hinab. Sie hieß Sarah Lorner, hatte sandfarbenes Haar und blaue Augen und hätte am besten mit dem Wort mädchenhaft beschrieben werden können -
    hätte sie nicht so ein ernsthaftes Verhalten an den Tag gelegt. Einige Minuten gingen wir schweigend nebeneinander her.
    »Sind Sie zum ersten Mal hier?« fragte sie.
    »Ja«, antwortete ich. »Besonders viel weiß ich nicht über diesen Ort.«
    »Abgesehen von einigen Unterbrechungen lebe ich jetzt seit fast einem Jahr hier und kann Ihnen das eine oder andere erzählen. Vor ungefähr zwanzig Jahren wurde dieser Ort ein beliebter Treffpunkt für Wissenschaftler aus aller Herren Länder. Die unter-schiedlichsten wissenschaftlichen Gruppierungen hielten hier ihre Tagungen ab, vorwiegend Biologen und Physiker. Bis dann vor einigen Jahren...«
    Sie zögerte einen Augenblick und sah mich an.
    »Haben Sie von dem Manuskript gehört, das hier in Peru entdeckt worden ist?«
    »Ja, habe ich«, sagte ich. »Zumindest mit den ersten beiden Erkenntnissen bin ich vertraut.« Ich wollte ihr erzählen, wie sehr mich das Dokument faszinierte, doch ich hielt mich zurück, unsicher, ob ich ihr trauen konnte.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte sie. »Ich hatte gleich den Eindruck, daß Sie hier sind, um Verbindung mit der Energie aufzunehmen.«
    Wir überquerten eine hölzerne Brücke, die über den Bach führte.
    »Was ist das für eine Energie?« fragte ich.
    Sie blieb stehen und lehnte sich gegen das Brücken-geländer. »Haben Sie schon etwas von der Dritten Erkenntnis gehört?«
    »Bisher nicht.«
    »Sie beschreibt die Entwicklung eines neuen Verständnisses unserer

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