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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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unterbrach er mich. »Die Suche nach der letzten Erkenntnis ist zu einer häßlichen Angelegenheit geworden. Mittlerweile sind einige gefährliche Leute mit im Spiel.«
    »Wer?« fragte ich.
    »Leute, denen der archäologische Wert dieser Entdeckung völlig gleichgültig ist. Leute, die die Erkenntnis ausschließlich für ihre eigenen Zwecke aus-schlachten wollen.«
    Ein riesiger Mann mit Bart und Bauch unterbrach die Unterhaltung und zeigte Jensen eine Liste. Für kurze Zeit unterhielten sie sich in Spanisch. Dann wandte Jensen sich wieder mir zu. »Sind Sie etwa auch hier, um die verschollene Erkenntnis zu finden?«
    fragte er. »Haben Sie auch nur die geringste Idee, worauf Sie sich da einlassen?«
    Ich fühlte mich unbeholfen und hatte plötzlich Schwierigkeiten, mich verständlich zu machen.
    »Nun... Im wesentlichen möchte ich mehr über das gesamte Manuskript erfahren. Ich habe noch nicht allzuviel davon gesehen.«
    Er setzte sich aufrecht und sagte dann: »Sind Sie sich im klaren darüber, daß es sich bei dem Manuskript um staatliches Eigentum handelt und daß jede unlizenzierte Kopie ein Verstoß gegen das Gesetz ist?«
    »Ja, aber einige Wissenschaftler sind dagegen. Sie meinen, die Regierung verhindere neue...«
    »Denken Sie nicht, daß das Land Peru das Recht hat, über seine eigenen archäologischen Schätze zu verfügen? Ist die Regierung über Ihren Aufenthalt hier im Lande informiert?«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte - die Unruhe in meiner Magengegend schwoll wieder an.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, sagte er lä -
    chelnd. »Ich bin auf Ihrer Seite. Sollten Sie irgendeine Form der akademischen Zuwendung aus dem Ausland haben, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich habe allerdings den Eindruck, daß Sie hier mehr oder wenig ziellos herumstreichen.«
    »Ja, so ungefähr könnte man es nennen«, sagte ich.
    Ich bemerkte, daß sich Marjories Aufmerksamkeit von mir zu Jensen verlagert hatte. »Was sollte er deiner Meinung nach tun?« fragte sie.
    Jensen stand auf und lächelte. »Möglicherweise ergibt sich bei uns eine Gelegenheit für jemanden wie Sie. Wir brauchen noch Leute. Die Gegend, in die wir fahren wollen, ist, so glaube ich zumindest, relativ sicher. Und sollte etwas dazwischenkommen, so gibt es unterwegs genügend Möglichkeiten für Sie, nach Hause zu fliegen.«
    Er sah mich scharf an. »Sie müßten sich aber bereit erklären, in jeder Phase des Unternehmens meinen Anordnungen zu folgen.«
    Ich warf einen Blick auf Marjorie. Unverwandt blickte sie auf Jensen. Ich war verwirrt. Vielleicht, so dachte ich, sollte ich Jensens Angebot annehmen.
    Wenn er gute Verbindungen zur Regierung hatte, könnte er sich als meine einzige Möglichkeit erweisen, auf legitimem Weg wieder in die Staaten zu gelangen. Vielleicht hatte ich mich selbst zum Narren gehalten. Möglicherweise hatte Jensen recht, und ich hatte meinen Kopf bereits viel zu weit aus dem Fenster gestreckt.
    »Ich finde, du solltest dir Roberts Vorschlag ernsthaft überlegen«, sagte Marjorie. »Dort draußen kann es für einen einzelnen sehr hart werden.«
    Obwohl ich wußte, daß sie recht hatte, vertraute ich weiter auf Wil. Ich wollte dieser Tatsache Ausdruck geben, fand aber nicht die richtigen Worte. Ich war nicht mehr in der Lage, klar zu denken.
    Plötzlich betrat der riesige Mann wieder den Raum und sah aus dem Fenster. Jensen sprang auf und sah ebenfalls hinaus, dann wandte er sich Marjorie zu und sagte in beiläufigem Ton: »Da draußen ist jemand.
    Bitte, sag Kenny, daß er kommen soll.«
    Sie nickte und ging. Ich sah durch das Fenster, wie die Lichter eines Geländewagens näher kamen. Der Wagen parkte direkt vor dem Zaun, ungefähr fünfzehn Meter von uns entfernt.
    Jensen öffnete die Haustür, und während er das tat, hörte ich, wie draußen mein Name erwähnt wurde.
    »Wer ist das?« fragte ich.
    Jensen warf mir einen scharfen Blick zu. »Seien Sie ganz ruhig«, sagte er. Er und der Riese gingen hinaus und zogen die Tür hinter sich zu. Durch das Fenster erkannte ich die Silhouette eines einzelnen Menschen im Scheinwerferlicht. Mein erster Impuls bestand darin, im Haus zu bleiben. Jensens Einschätzung meiner Situation hatte mich mit unguten Vorahnungen zurückgelassen. Doch irgend etwas an der Person, die dort draußen am Geländewagen stand, kam mir
    bekannt vor. Ich öffnete die Tür und ging hinaus.
    Sobald Jensen mich sah, drehte er sich in Windeseile um und kam mir entgegen.
    »Was machen Sie denn?

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