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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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sich in unmittelba rer Gefahr befindet. Wir können morgen vor der Abfahrt zurückkommen und versuchen, mit ihr zu reden.«
    Einige Minuten fuhren wir schweigend dahin, dann fragte Wil: »Verstehst du, was ich damit meinte, daß Jensen nicht weiß, was er tut? Er unterscheidet sich darin kein bißchen von den meisten anderen
    Menschen. Er handelt in einer Weise, die ausschließ-
    lich darauf ausgerichtet ist, ihn zu bestärken.«
    »Nein, ich glaube, ich habe es nicht verstanden.«
    Wil sah aus, als denke er nach. »All dies liegt immer noch im Unbewußten der Menschen. Wir
    fühlen uns schwächlich und merken, daß es uns bessergeht, wenn wir andere kontrollieren. Was wir nicht wahrnehmen, ist die Schwächung der anderen Person, die unsere eigene Stärkung zur Folge hat. Wir stehlen den anderen ihre Energie. Die meisten Menschen sind ständig auf Jagd nach der Energie anderer Leute.« Er blinzelte mir zu. »Obwohl es gelegentlich vorkommt, daß wir jemanden treffen, der uns, zumindest für eine Weile, seine Energie freiwillig zur Verfügung stellt.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Denk an dich und Marjorie, in dem kleinen Restaurant in der Stadt, gerade als ich hereinkam.«
    »Okay.«
    »Ich weiß nicht, worüber ihr gesprochen habt, aber ganz offensichtlich strömte ihre Energie geradezu in deine Richtung. Das konnte ich ganz deutlich sehen.
    Wie hast du dich zu dem Zeitpunkt gefühlt?«
    »Gut«, sagte ich. »Um genau zu sein, schie nen mir meine Erfahrungen und die daraus resultierenden Konzepte in dem Moment kristallklar. Und ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, dem auch Ausdruck zu verleihen. Doch was soll das bedeuten?«
    Er lächelte. »Gelegentlich erhalten wir von je -
    mandem den Auftrag, seine Situation mitzubestimmen, damit erhalten wir auch seine Energie, so wie Marjorie dir die ihre überlassen hat. Dann fühlen wir uns gestärkt, doch wie du siehst, hält die Wirkung dieses Geschenkes gewöhnlich nicht allzu lange an.
    Die meisten Menschen - und da schließe ich Marjorie mit ein - sind nicht stark genug, um dauernd Energie abzugeben. Deshalb verwandeln sich die meisten Beziehungen nach einer Weile in Machtkämpfe.
    Menschen neigen dazu, ihre Energien zu verflechten und dann darüber zu streiten, wer die Energie kontrolliert. Der Verlierer zahlt jedes Mal den Preis.«
    Er hielt abrupt inne und sah mich an. »Hast du die Vierte Erkenntnis verstanden? Überleg mal, was dir in den letzten Tagen alles passiert ist. Du hast ge sehen, wie die Energie sich zwischen zwei Leuten bewegt, und dich gefragt, was das bedeutet. Dann sind wir auf Reneau gestoßen, der dir erzählte, daß die
    Psychologen bereits nach einem Grund dafür suchen, weshalb wir permanent bemüht sind, ein ander zu kontrollieren.
    Das alle s wurde dir noch einmal am Beispiel der peruanischen Familie vorgeführt. Du hast deutlich sehen können, wie das Dominieren eines anderen den Dominierenden mächtig und wissend erscheinen läßt, aber gleichzeitig dem Dominierten sämtliche
    Energien raubt. Es spielt keine Rolle, ob wir uns einreden, daß wir es zum Wohl des anderen tun oder für unsere Kinder. Der Schaden bleibt der gleiche.
    Als nächstes bist du Jensen über den Weg gelaufen und hast selbst einen guten Geschmack davon bekommen, wie es ist, psychisch dominiert zu werden und deinen Willen abzugeben. Du hast weder die Energie noch die Geistesgegenwart gehabt, eine intellektuelle Debatte gegen ihn zu führen. Deine gesamte geistige Kraft war an Jensen übergegangen.
    Unglücklicherweise findet diese Form psychischer Gewaltanwendung dauernd statt und wird oft auch von eigentlich wohlmeinenden Leuten angewandt.«
    Ich nickte nur. Wil hatte meine eigene Erfahrung genauestens auf den Punkt gebracht.
    »Versuch einmal die Vierte Erkenntnis zu verinnerlichen«, fuhr Wil fort. »Achte darauf, wie sie zu dem paßt, was du bereits weißt. Die Dritte Erkenntnis hat dir gezeigt, daß die physikalische Welt in Wirklichkeit ein System unerschöpflicher Energie ist. Und jetzt beweist dir die Vierte, daß die Menschheit seit langem um die einzige Form der Energie kämpft, für die sie offen ist: jene, die zwischen uns Menschen fließt. Dieser Kampf ist die Ursache jedes menschlichen Konflikts auf allen Ebenen, vom geringfügigen Familienstreit zum Gewerkschaftskonflikt bis hin zum Krieg der Nationen. Zugrunde liegt immer ein tiefes Gefühl der Unsicherheit und der Schwäche, das durch den Diebstahl fremder Energie aufgehoben werden

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