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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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soll.«
    »Augenblick mal«, protestierte ich. »Einige der Kriege mußten geführt werden. Sie waren gerecht.«
    »Natürlich«, gab Wil zurück. »Aber der einzige Grund, weshalb Konflikte nicht sofort auf eine andere Art beigelegt werden können, besteht darin, daß eine der Parteien, gewöhnlich aus energetischen Gründen, auf einer irrationalen Position beharrt.«
    Wil schien sich an etwas zu erinnern. Er langte in seinen Rucksack und holte ein paar zusammengehef-tete Papierblätter hervor.
    »Fast hätte ich es vergessen!« sagte er. »Ich habe eine Kopie der Vierten Erkenntnis gefunden.«
    Ohne ein weiteres Wort übergab er mir die Kopie und sah geradeaus aus dem Fenster auf die vor uns liegende Straße.
    Ich nahm die kleine Taschenlampe, die Wil auf dem Armaturenbrett aufzubewahren pflegte, und
    verbrachte die nächsten zwanzig Minuten damit, das dünne Dokument durchzulesen. Die Kernaussage der Vierten Erkenntnis bestand darin, daß die Welt zwischenmenschlicher Beziehungen ein gewaltiger Wettkampf um Energie und damit Macht war.
    Hatten die Menschen die Ursache für diesen Kampf einmal erkannt, würden sie augenblicklich damit beginnen, diesen Konflikt zu überwinden. Wir würden aufhören, weiter um menschliche Energie zu kämpfen..., weil wir endlich in der Lage sein würden, unsere Energie aus einer anderen Quelle zu beziehen.
    Ich blickte Wil an. »Worin besteht diese andere Quelle?« fragte ich.
    Er lächelte, sagte aber kein Wort.

Die Botschaft der Mystiker
    Am nächsten Morgen wurde ich von Wils  Geräuschen geweckt. Wir hatten die Nacht im Haus seiner Freunde verbracht, und Wil saß auf dem Rand eines Stellbettes und zog sich eilig an. Draußen war es noch dunkel.
    »Packen wir«, flüsterte er.
    Wir sammelten unsere Kleider ein und gingen ein paarmal zum Jeep, um all die von Wil angeschafften Ausrüstungsgegenstände zu verstauen. Das Stadtzentrum lag nur wenige hundert Meter entfernt, doch die Dunkelheit verschluckte die spärliche Beleuchtung fast völlig. Die Dämmerung kündigte sich bisher nur durch einen hellen Streifen am östlichen Himmel an, und abgesehen von ein paar Vögeln, die den
    herannahenden Morgen besangen, war kein Geräusch zu hören.
    Nachdem wir die letzten Reisevorbereitungen getroffen hatten, blieb ich im Jeep sitzen, während Wil kurz mit seinem Freund sprach, der verschlafen auf der Veranda stand. Plötzlich hörten wir Lärm von der Kreuzung. Wir sahen, wie die Lichter von drei Geländewagen im Stadtzentrum auftauchten und die Wagen dort hielten.
    »Das könnte Jensen sein«, sagte Wil. »Gehen wir rüber und schauen nach, was sie vorhaben, aber vorsichtig.«
    Wir liefen durch einige kleine Straßen und schließ lich durch eine Gasse, die etwa hundert Meter vom Standort der Wagen entfernt auf die Hauptstraße traf.
    Zwei der Wagen wurden mit Benzin gefüllt, der andere parkte vor dem Geschäft. Daneben standen vier oder fünf Leute. Ich sah, wie Marjorie das Geschäft verließ und etwas in einem der Wagen ab-legte, dann schlenderte sie in unsere Richtung und sah sich die Auslagen der dortigen Geschäfte an.
    »Geh zu ihr, und frage sie, ob sie lieber mit uns kommen will«, flüsterte Wil. »Ich werde hier auf dich warten.«
    Ich schlich mich um die Ecke, und als ich auf sie zuging, packte mich der Schrecken. Direkt hinter ihr, vor einem der Geschäfte, standen Jensens Männer mit automatischen Gewehren, die mir zuvor nicht
    aufgefallen waren. Einige Augenblicke später erschrak ich noch mehr. In der gegenüberliegenden Straße kauerten ebenfalls bewaffnete Soldaten und näherten sich langsam Jensen und seiner Gruppe.
    In dem Moment, in dem Marjorie mich erblickte, sahen Jensens Männer die Soldaten und begannen sich zu verteilen. Eine Salve Maschinengewehrfeuer zerriß die Stille. Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen sah Marjorie mich an. Ich sprintete vor, riß sie an mich und verschwand mit ihr in der nächsten Gasse. Zwischen ärgerlichen in Spanisch gerufenen Sprachfetzen erklangen weitere Schüsse. Wir stolper-ten über einen Haufen leerer Kartons, und während wir fielen, berührten sich beinahe unsere Gesichter.
    »Weg hier!« sagte ich und sprang auf die Beine. Sie taumelte und zog mich mit hinab, durch eine Kopfbewegung auf das andere Ende der kleinen Gasse deutend. Dort versteckten sich zwei Bewaffnete mit dem Rücken zu uns und beobachteten die nächste Straße. Mitten in unseren Bewegungen erstarrten wir, bis die Männer sich endlich in Bewegung setzten

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