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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Die Erkenntnisse legen dar, daß es in der Tat möglich ist, die Schulen des Westens und des Ostens zu einer höheren Wahrheit zu verschmelzen. Sie zeigen uns, daß der Westen mit seiner Behauptung, im Leben gehe es um Fortschritt, recht hat, weil es tatsächlich darum geht, zu einer höheren Stufe fort-zuschreiten. Trotzdem liegt auch der Osten richtig, wenn er die Betonung auf die Einschränkung der Kontrolle durch das Ego legt. Durch Logik allein werden wir nicht weiterkommen. Wir werden ein vollständigeres Bewußtsein erwerben müssen, eine innere Verbindung zu Gott. Nur dann wird unsere Evolution hin zu etwas Besserem auch durch einen höheren Teil unseres Selbst gesteuert werden.
    Als Wil die Erkenntnisse entdeckte, kam sein gesamtes Leben in Fluß. Er traf auf Jose, den Priester, der das Manuskript als erster gefunden hat und es auch übersetzen ließ. Kurz darauf traf er den Besitzer von Viciente und half, die Forschungsarbeiten dort in Gang zu bringen. Und ungefähr um die gleiche Zeit traf er Julia, die eigentlich Geschäftsfrau war, aber ebenfalls Touren in die Urwälder organisierte.
    Von allen Leuten dort empfand er Julia gegenüber die größte Zuneigung. Weil ähnliche Fragestellungen ihr Leben bestimmten, verstanden sie sich auf Anhieb.
    Julia hatte einen Vater, der viel von spirituellen Ideen sprach, allerdings auf kapriziöse und nicht wirklich ernstzunehmende Weise. Ihre Mutter dagegen war eine rhetorisch geschulte Hochschullehrerin, für die nur der klare Verstand zählte. Also verlangte Julia nach Wissen über Spiritualität, bestand aber darauf, daß es verständlich und präzise formuliert wurde.
    Wil suchte die Erklärung für die menschliche Spiritualität in der Synthese zwischen Ost und West, und Julia wollte, daß diese Erklärung vor allem klar und verständlich war. Dinge, über die das Manuskript Auskunft gab.«
    »Das Frühstück ist fertig«, rief Sanchez aus der Küche.
    Überrascht drehte ich mich um. Ich hatte nicht bemerkt, daß Sanchez bereits aufgestanden war. Ohne das Gespräch weiter fortzusetzen, erhob sich Pater Carl und leistete Sanchez bei seinem Mahl aus Früchten und Hirsebrei Gesellschaft. Danach bat mich Pater Carl, ihn zu den Ruinen zu begleiten. Erfreut willigte ich ein. Pater Sanchez jedoch lehnte höflich ab und erklärte, daß er statt dessen ins Tal fahren müsse, um dort einige Telefonate zu erledigen.
    Der Himmel war von kristallener Klarheit, und die Sonne schien über den Berggipfeln. Wir legten ein ziemliches Tempo vor.
    »Glauben Sie, daß es möglich wäre, mit Wil in Verbindung zu treten?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte er. »Er hat mir nicht gesagt, um wen es sich bei seinen Freunden handelt. Die ein zige Möglichkeit wäre, nach Iquitos zu fahren, eine Grenzstadt im Norden, und das könnte im Augenblick sehr gefährlich werden.«
    »Wieso gerade Iquitos?«
    »Er deutete an, daß ihn die Suche dorthin führen würde. Dort in der Nähe sind viele Ruinen, und nicht weit davon entfernt hat Kardinal Sebastian seine Mission.«
    »Glauben Sie, es wird Wil gelingen, die letzte Erkenntnis zu finden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Einige Minuten gingen wir schweigend dahin, dann fragte Pater Carl: »Haben Sie sich entschieden, welchen Weg Sie persönlich einschlagen werden?
    Pater Sanchez erwähnte, daß Sie ursprünglich unbedingt zurück in die Staaten wollten, in letzter Zeit jedoch mehr Interesse an der Erforschung der Erkenntnisse gezeigt hätten. Wie denken Sie jetzt dar-
    über?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte ich. »Doch aus irgendeinem Grund möchte ich die Suche fortsetzen.«
    »Wenn ich richtig gehört habe, ist direkt neben Ihnen ein Mann erschossen worden.«
    »Das stimmt.«
    »Und Sie wollen trotzdem bleiben?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich will nach Hause, mich in Sicherheit bringen, aber trotzdem bin ich hier.«
    »Weshalb?« fragte er.
    Ich prüfte seinen Gesichtsausdruck. »Ich weiß es nicht. Wissen Sie's?«
    »Erinnern Sie sich, wo wir gestern abend stehengeblieben waren?«
    Ich erinnerte mich genau. »Wir waren auf die Aufgabe gestoßen, die meine Eltern mir vermacht haben: eine Form der Spiritualität zu finden, die es mir gestattet, mich selbst zu verwirklichen. Wenn ich mir genau anschaue, wie mein Leben sich bisher entwickelt hat, würde diese Aufgabe mein Leben in die rechte Perspektive rücken und meine Gegenwart klären.«
    Er lächelte geheimnisvoll. »Ja, dem Manuskript zufolge wird sie das.«
    »Wie soll das

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