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Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristian Schlüter
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Total schwer das Ding. Jedenfalls … Ich traf ihn damit am Kopf. Er fiel hin und bewegte sich nicht mehr. Er bewegte sich einfach nicht mehr!« Benjamin fing wieder an zu weinen. Die Tränen schossen aus seinen Augen und liefen ihm über das ganze Gesicht. »Ich habe einen Menschen getötet, damit ich niemanden erpressen musste.«
    Dann lachte er einmal zynisch auf.
    »Meininger hat Huynh auf dem Gewissen. Niemand anderes.«
    Schönlieb lief ein Schauer über den Rücken, und er bekam eine leichte Gänsehaut. Coskun stand noch immer an der Wand. Sie schien weniger berührt.
    »Was haben Sie dann gemacht?«, fragte sie.
    »Ich war total panisch. Erst wollte ich einen Krankenwagen rufen, aber dann begriff ich, dass Huynh tot war. Dass ihm nicht mehr zu helfen war. Dass ich ihn umgebracht hatte. Ich schaute mich um und merkte, dass uns anscheinend niemand beobachtet hatte. Dass überhaupt keiner in der Nähe war, der das hätte sehen können. Warum war da keiner? Warum hat uns keiner gesehen? Da sind doch sonst immer Menschen! Ich wünschte, uns hätte jemand gesehen.«
    »Und dann haben Sie ihn, so panisch wie Sie waren, zum Beseitigen von Spuren in den Teich gezogen?«, fragte Coskun, und man hörte, dass sie Benjamin nicht alles abnahm.
    »Ja, das hatte ich mal in irgendeinem Krimi gesehen, dass Wasserleichen schwerer zu untersuchen waren. Keine Ahnung, das kam mir in den Kopf. Ich habe ihn da reingezogen und bin dann weggelaufen.«
    Auch Schönlieb hatte noch eine Frage: »Warum hast du dann nicht – wie du es doch wolltest – öffentlich gemacht, dass Meininger Studentinnen erpresste?«
    Benjamin rückte sich erneut seine Brille zurecht.
    »Ich habe den Laptop an mich genommen. Ich habe gehofft, dass ich so Zugang zu den Bildern bekommen würde, wie es dann auch war. Ich wollte das alles aufdecken, aber dann wurde mir klar, dass Meininger das nicht verdient hatte.« Er schaute erst zu Coskun und dann zu Schönlieb. »Meininger hat sich selbst und die Rechtswissenschaften verraten. Er steht da vorne vor uns und lehrt uns das Recht, und dann tritt er es mit Füßen. In übelster Weise. Ich habe mir die Bilder angeguckt, und ich hatte Huynh vor Augen, wie er tot vor mir lag, alles wegen Meininger. Das wäre alles nie passiert. Er ist an allem schuld, und dafür habe ich ihn bestraft. Er hat es verdient.«
    Benjamin blickte Schönlieb mit einem finsteren, kühlen Blick an. So zerbrechlich und traurig er eben noch gewirkt hatte, als er von dem Unfall mit Huynh erzählte, so kaltblütig und erschreckend wirkte er jetzt. Vor ihnen saß ein eiskalter Mörder.
    »Er hatte es nicht anders verdient?«, fragte Schönlieb ungläubig nach. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Benjamin zeigte keine Reaktion. Er sah aus wie eine leblose Wachsfigur. Schönlieb zog die Fotos von Marie, die er in Benjamins Kleiderschrank gefunden hatte, aus der Hosentasche.
    »Und das mit Huynh soll ein Unfall gewesen sein? Ein praktischer Unfall. So hattest du gleich ihren Freund aus dem Weg geräumt.« Benjamin starrte auf die Fotos, sein Blick wurde mit einem Mal weich.
    »Marie hat damit nichts zu tun. Sie kennt mich doch nicht mal. Wir haben noch nie ein Wort gewechselt. Was sollte sich daran ändern, wenn ihr Freund tot war? Dadurch, dass ich Huynh getötet habe, habe ich ihr nur unendlich viel Leid angetan. Das wollte ich niemals. Nie! Sie würde mir das auch nie verzeihen, wenn sie es erfährt«, sagte Benjamin. Er hatte sich wieder von dem eiskalten Mörder in den weinenden Außenseiter verwandelt. Schönlieb wusste nicht, was er glauben sollte.
    »Welche Bilder hast du auf dem Online-Speicher gelöscht?«, fragte Schönlieb.
    »Ich habe nichts gelöscht.«
    »Unsere Techniker sagen etwas anderes.«
    »Ich habe nichts gelöscht«, wiederholte Benjamin. »Ich habe doch alles zugegeben. Was wollt ihr denn jetzt noch?« Er senkte den Kopf und stützte ihn schließlich auf die Hände.

Kapitel 46
    Schönlieb war nicht so zufrieden, wie er es sein sollte. Dabei hatte er eben Holding berichten können, dass sie einen geständigen Täter hatten. Einen, der sein Geständnis nicht zurückziehen würde, da war sich Schönlieb sicher. Holding jedenfalls hatte ihn gelobt. Er war ziemlich überschwänglich gewesen.
    »Das ist großartig, ganz großartig«, hatte er gejubelt.
    Plötzlich fiel Schönlieb wieder ein, dass er fragen wollte, wo Wallner war.
    »Wo ist eigentlich Wallner?«
    »Hast du noch nicht davon gehört?« Holding drehte den Kopf und

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