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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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vergessen, die dieser Mistkerl von einem Packer einfach mitten in den Weg gestellt hatte.
    »Du bist es also, du kleine Kröte!« P. C. Johnson beugte sich über mich. – »Los – steh schon auf!«
    Er packte mich am linken Arm und zerrte mich hoch. Dabei schüttelte er mich wie ein Terrier, der ein Kaninchen zwischen die Zähne bekommen hat.
    »Was zum Kuckuck suchst du hier?« fragte er. »Und wie du riechst! Wie ein ganzes Bordell!«
    Ich drückte mich an die Wand. Mir war jämmerlich zumute. Das kostbare Parfüm floß mir kalt das Hosenbein entlang, weil die Fläschchen bei dem Aufprall zerbrochen waren. Ich sah den Bullen an.
    »Allein hier?« fragte er und schüttelte mich wieder.
    »Verdammter Mist!« erwiderte ich und trat ihm gegen das Schienbein. Er ließ mich nicht los, aber ich fühlte mich etwas wohler.
     
KATIE MACKINNON – 2
     
    »Und dann meinte dieser Nigel, er könnte mir ein hübsches kleines Apartment im West End besorgen. Ehrlich, er hatte Manieren wie ein richtiger Herr – ganz anders als die Kerle sonst.« Also sprach Beryl Twite, die vollbusige Herrscherin von Schlafsaal fünf, und kratzte sich am Oberschenkel. Ihre Hofdamen rückten mit offenen Mäulern näher, weil sie pikante Einzelheiten erwarteten.
    »Um Himmels willen!« stöhnte ich. »Nicht schon wieder!« Die pferdegesichtige Zicke von der Jugendbehörde hatte ihre Drohung wahrgemacht und mich für unbestimmte Dauer in eine »Pension« Ihrer Majestät einquartiert. Drei Monate war ich nun schon hier, und das reichte mir. Ich hatte nur den kleinen Trost, daß Ossie und Dave an jenem Abend mit ihren Happy-Pillen abhauen konnten, ohne daß P. C. Johnson es merkte.
    »Um Himmels willen!« stöhnte ich wieder. »Diesen Quatsch kennen wir schon auswendig, Twitey.«
    Die Hofdamen, die sich um Beryls Bett gruppiert hatten, starrten mich an, als sei mir eben ein zweiter Kopf gewachsen. Beryl richtete sich majestätisch auf ihrem Thron aus grauen Decken auf und kreischte: »Was ist denn los mit dir, du Knochenhäuflein?«
    »Ich sagte, daß wir den Quatsch schon auswendig kennen«, wiederholte ich. »Könntest du die Platte nicht mal abschalten?«
    »Hört euch das Tugendschaf an!« Beryl zog spöttisch die Mundwinkel herunter. »Ich möchte wetten, daß du noch keinen Kerl hattest.« Sie war groß und fett, und jetzt, da sie sich so aufblähte, erinnerte sie mich an eine alte Kröte. Bis jetzt lief alles nach Wunsch. Noch ein paar Sticheleien, und sie ging hoch. Schließlich konnte sie sich nicht vor ihrer Anhängerschar blamieren.
    »Das ist meine Sache«, sagte ich. »Zumindest rede ich nicht den ganzen Tag davon. Ihr habt außer eurer Geilheit wohl gar nichts im Kopf?« Mein Vorwurf war berechtigt, aber gerade deshalb gerieten sie in Wut.
    »Miststück!«
    »Habt ihr das gehört?«
    »Das ist der Gipfel!« Die Hofdamen blökten wie eine Herde Schafe. Beryl rollte von ihrem Bett und kam auf mich zu. Sie hatte ein fleckiges T-Shirt an. Bei jedem Schritt schwappte ihr Busen. Dicht vor mir blieb sie stehen und stemmte die Hände in die fetten Hüften. »Du bist wohl was Besseres als wir, häh?«
    Ich legte langsam die Zeitschrift weg und grinste sie an. Wirklich, diese dummen Gänse ließen sich so leicht steuern, daß ich mir beinahe unfair vorkam.
    »Geh weg, Twitey – du stinkst!« sagte ich.
    Beryl lief rot an. Mit einem Hechtsprung warf sie sich nach vorn und versuchte mich an den Schultern zu packen.
    Es gehört nichts dazu, diesen plumpen Angriff abzuwehren. Wie ein Stierkämpfer trat ich im letzten Moment zur Seite, hieb ihr mit der Handkante hinter das Ohr und rief »Olé!«
    Sie stieß einen Schmerzensschrei aus und wirbelte herum. Noch bevor sie meinen Pullover zu fassen bekam, war ich zurückgewichen. Aber ich hatte ihre Anhängerinnen vergessen.
    Eine stellte mir ein Bein, so daß ich ins Stolpern geriet und mit voller Wucht auf den harten Holzbrettern landete. Ich japste nach Luft.
    Noch bevor ich mich erholen konnte, war Beryl über mir und nahm mich mit ihren fetten Schenkeln in die Zange. Ein Hagel von Ohrfeigen prasselte auf mich nieder. Ich versuchte sie abzuwehren, aber sie drückte mich durch ihr Gewicht zu Boden.
    Blitzschnell packte ich ihre langen dunklen Haarsträhnen und riß mit voller Kraft daran. Sie warf sich instinktiv zurück. Ich rollte herum. Mir war ganz elend von den Hieben, und die Anfeuerungsrufe ihrer Hofdamen dröhnten mir in den Ohren.
    Wo zum Teufel blieben die Wärterinnen? Allmählich kamen mir

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