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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überhaupt kein Verlaß mehr war.
    Die Maschine von Zürich nach Kairo sollte am frühen Mittag von Kloten aus starten. Um vierzehn Uhr hockten wir noch immer im Warteraum und waren inzwischen mit Tee oder Saft versorgt worden. Ungeduld breitete sich unter den Reisenden aus. Besonders unter denen, die geschäftlich in Kairo zu tun hatten und an Termine gebunden waren. Die Beschwerden häuften sich, doch die netten Damen von der Swiss Air konnten nur die Schultern heben. An ihnen lag es sicherlich nicht.
    Suko und ich hatten im letzten Augenblick noch zwei Tickets für Einzelplätze ergattern können. Suko saß in der Mitte des Clippers, ich hinten. Alles andere war belegt.
    Gegen 14.30 Uhr konnten wir den Warteraum endlich verlassen und die Maschine besteigen.
    Das Murren der Passagiere hatte aufgehört. Jeder suchte seinen Platz, schnallte sich an und lauschte den Durchsagen der Stewardessen, die ihre Sicherheitsmaßnahmen zeigten und erklärten. Es war für sie Routine. Sie brachten die Sätze mit einem stoischen Lächeln über die Lippen. Auch die meisten Passagiere schauten kaum hin, sie kannten das Spiel schließlich. Nur die mitfliegenden Kinder interessierten sich dafür.
    Der Start verlief glatt. Ich hatte mich entspannt und die Augen geschlossen. Mein Platz befand sich außen am Gang, neben mir hockte eine dicke Frau, die mit ihrem Sohn flog, der höchstens zehn Jahre alt war und Krach für zwei machte.
    Wolken zogen an der Maschine vorbei. Dann erreichten wir eine größere Höhe, dicht unter dem Himmel, wie es schien. Grell leuchtete die Sonne. Wir wurden vom Kapitän begrüßt, der uns einen wettermäßig ruhigen Flug versprach. Das beruhigte die Passagiere, so konnte das verspätete Mittagessen serviert werden.
    Es gab Schweizer Rösti, dazu ein Stück Lamm mit einer leckeren Soße. Ich ließ es mir schmecken und bestellte eine kleine Flasche Rotwein. Das Essen entspannte mich, was mir auch verflixt guttat nach den immensen Anstrengungen.
    Meinen Freund Suko konnte ich nicht sehen. Die hohen Rückenlehnen nahmen mir die Sicht. Der Junge, zwei Plätze weiter, war eingeschlafen, und auch die Mutter wurde nach dem Abräumen des Plastikgeschirrs müde und schlief ein.
    Allerdings störte mich ihr Schnarchen.
    Hin und wieder gab der Kapitän Positionsmeldungen durch, wo wir uns befanden.
    Es war hinter Rom, und ich hatte eigentlich vor, ein Schläfchen zu machen, als die Stimme des Kapitäns noch einmal aufklang. Diesmal galt sie einem Passagier.
    »Mr. Sinclair bitte ins Cockpit!«
    Zunächst dachte ich an einen Traum und stand erst auf, als die Durchsage wiederholt wurde.
    Zahlreiche Augenpaare starrten mich an. Neben Sukos Sitz blieb ich für einen Moment stehen.
    »Was ist?« zischte mein Freund.
    »Keine Ahnung.«
    Ich konnte seinen besorgten Blick verstehen, mir erging es ebenfalls nicht anders. Auf dem Weg zum Ziel überlegte ich, was der Grund für diesen Ruf hätte sein können. Ich kam leider zu keinem Ergebnis. Möglicherweise ein Anruf oder eine Nachricht.
    Wirwürden sehen. Die Stewardess stand vorder Tür. Sie lächelte, aber das Lächeln wirkte verkrampft.
    »Was ist geschehen?« fragte ich.
    »Bitte, gehen Sie hinein!«
    »Was ist los?«
    »Ich… ich kann Ihnen nichts sagen.«
    »Okay, ich gehe.« Mit einem sehr unguten Gefühl öffnete ich vorsichtig die Tür. Ich rechnete mit einem Highjacker, mit Magie, mit allem möglichen. Die Wahrheit jedoch war viel schlimmer. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, als ich abrupt stehenblieb. Innerhalb des verhältnismäßig kleinen Cockpits stand ein türkis leuchtendes Dreieck. Darin zeichneten sich die Umrisse von Menschen ab. Es waren die hundeköpfigen Ghouls!
    Pilot und Copilot saßen unbeweglich auf ihren Plätzen. Sie starrten ins Leere, als wären sie hypnotisiert worden. Zumindest der Pilot war es nicht, denn er sprach mich an.
    »Sie sollen hereinkommen, Mr. Sinclair, und die Tür schließen.«
    Das tat ich auch. »Und weiter?« fragte ich.
    »Sir, ich möchte hier keine Fragen stellen, ich weiß nur, daß es einzig und allein auf Sie ankommt, ob wir überleben oder untergehen.«
    »Was muß ich tun?«
    »Ich möchte Ihnen auch mitteilen, daß ich nicht weiß, wie es geschehen konnte, daß dieses ungewöhnliche Gebilde im Cockpit erschien. Jedenfalls ist es vorhanden, und es hat auch seine Funktion, die nur Sie allein etwas angeht.«
    »Ich kenne es.«
    »Dann wissen Sie sicherlich auch, was Sie zu tun haben?«
    Ich ahnte es, sagte aber das

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