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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann…«
    »John!« Diesmal rief Suko. »Ich schätze, wir bekommen Besuch.«
    »Moment«, sagte ich zu Fatima und blieb neben meinem Freund stehen, der auf das Wasser deutete. Über die dunkle Fläche hinweg bewegte sich ein schmaler Schatten. Ein Boot, das keine Positionsleuchten gesetzt hatte, aber größer war als das unsere.
    »Keine Positionsleuchten«, sagte Suko. »Der Kurs gefällt mir auch nicht. Es hat den Anschein, als wollte es uns rammen.«
    »Wenn wir den Kurs halten, bestimmt.«
    »Danke für den Rat.« Suko grinste. »Sitzt Fatima gut?«
    »Natürlich.«
    »Dann halte dich fest, Alter!«
    Suko gab Gas. Plötzlich schob sich der Bug in die Höhe, als wollte er gegen den Himmel steigen. Gleichzeitig lenkte der Inspektor das Boot in eine Linkskurve. Er nahm sie ziemlich eng, wir kippten, einige Wellenspritzer huschten über den Rand hinweg und bildeten Pfützen. Nach Westen schössen wir davon. Ich drehte mich um, hörte Fatimas Frage, die aber im Dröhnen des Motors unterging.
    Das andere Boot blieb uns am Heck. Sein Lenker hatte das Manöver durchschaut und ebenfalls nachvollzogen. Nur in einem etwas weiteren Kurvenbogen.
    Trotz der Größe war es schneller. Dafür sorgten die starken Motoren. Vor dem Bug, wo Wasser und Wellen geteilt wurden, entstand ein langer Schaumbart, der dann an den Seiten des Schiffes weglief.
    »Da will doch jemand verhindern, daß wir nach Ägypten fliegen«, sagte Suko.
    »Er soll sich irren.«
    »Hoffentlich.«
    »Wieso? Hast du Probleme?«
    »Ja, mit dem Motor oder was weiß ich. Da kommt nichts mehr. Ich kann nicht schneller werden.«
    Mein Blick flog nach rechts zum Ufer hin. Als dunkle Parallele, nur ab und zu von Lichtern unterbrochen, zog es vorbei.
    Und das zweite Boot holte auf.
    Auch Fatima hatte es bemerkt. »Damit sind sie bestimmt zur Insel gekommen!« rief sie.
    Sie mochte recht haben. Wirhätten auf dem Rückweg auch nachschauen sollen. Jetzt war es zu spät.
    Die anderen holten verdammt schnell auf und saßen uns im Nacken wie ein stählernes Gebirge.
    Ich atmete die kühle Luft durch die Nase ein. Scharf blies der Wind in unsere Gesichter. »Fahr du weiter, Suko, ich gehe zu Fatima. Die sitzt mir zu sehr auf dem Präsentierteller.«
    »Okay.«
    Geduckt lief ich los, hatte Mühe mit dem Gleichgewicht und schaute über das Heck hinweg.
    Gefährlich groß sah ich die Bugspitze des Verfolgerbootes vor mir. Sie kam mir vor wie ein gewaltiges Messer oder Schwert, das alles zerteilen wollte, das sich ihr in den Weg stellte.
    Das Mädchen kniete auf der schmalen Bank, den Blick auf die Verfolger gerichtet. Als ich sie an der Schulter berührte, schrie sie vor Schreck auf und drehte sich um.
    »Runter mit dir, Mädchen. Auf die Planken.«
    »Wieso denn? Ich…«
    »Mach schon.« Ich zog sie von der Bank. Sie gehorchte, ich aber blieb hocken und sah, daß die anderen noch weiter aufholten. Wer sich hinter dem kleinen Brückenaufbau verbarg und das Boot lenkte, war nicht zu erkennen.
    Es kam mir vor wie ein Geisterschiff.
    Es wurde noch schneller. Suko mußte entscheiden, ob er noch einige Ausweichmanöver durchführte oder nicht. Er schaute hin und wieder zurück, aber es war zu spät.
    Mir kam es vor, als würde das Verfolgerboot aus den Wellen springen, so sehr beschleunigte es. Ein wenig veränderte es den Kurs nach Backbord hin, so daß es uns nicht rammte.
    Dafür geschah etwas anderes. Als es sich mit dem Heck unseres Bootes auf einer Höhe befand, löste sich etwas von Bord und flog in hohen Bögen auf uns zu.
    Es waren an Seilen befestigte Enterhaken. Sie wirbelten nieder, das Metall blitzte, die konnten auch töten oder verletzen, wenn sie uns trafen, aber sie waren nicht auf uns persönlich gezielt worden. Die anderen wollten nur das Boot.
    Mit hellen Schlägen klatschten sie gegen die Reling und hakten sich dort fest.
    Unser Boot kippte nach Backbord weg. Fatima rutschte ebenfalls, ich klammerte mich ebenso fest wie Suko auf seinem Sitz, aber wir konnten nichts mehr tun. Die anderen waren schneller, besserund kräftiger. Unser Boot geriet in die Klauen des größeren und wurde in Richtung Bordwand gedriftet.
    Dann prallte es dagegen.
    Der Stoß rüttelte uns durch. Mit dem Bug tauchte es in das dunkle Wasser. Dafür lag die Heckschraube plötzlich frei und drehte heftig durch. Wir trieben etwas ab, blieben aber an den Enterhaken hängen, die uns wieder gegen die Bordwand donnerten.
    Ich kam mir vor wie ein menschlicher Spielball, hatte mich zwar

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