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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesprächs hatte ich mich sehr oft umgeschaut, aber nichts Verdächtiges bemerkt. Falls wir verfolgt und beobachtet worden waren, waren diese Menschen Profis.
    Auf dem Weg zum Parkplatz kam uns niemand entgegen. Obwohl es nicht kühl war, wirkte der Teil des Hyde Parks hier wie ausgestorben. Nächtlichen Spaziergängern war es wohl nicht nur zu windig. Im Park waren zahlreiche Parkplätze der unterschiedlichsten Größe angelegt worden. Sie alle liegen an mehr oder weniger zentralen Punkten. Jedenfalls konnten die Spaziergänger von ihnen aus zu ihren Wanderungen starten. Der Parkplatz, den wir ansteuerten, besaß als zentrale Einrichtung eine Grillhütte. Wir erreichten den Ort unangefochten und sahen zuerst die Hütte, deren Dach sich wie der Hut eines Pilzes in der Dunkelheit abzeichnete.
    Auf dem mit Schotter bestreuten Platz standen nur wenige Wagen. Soviel ich erkennen konnte, hielten sich keine Insassen in den abgestellten Fahrzeugen auf.
    Adnan Meshir war etwas zurückgeblieben, worüber ich mich wunderte.
    »Ist etwas?« fragte ich.
    »Keine Ahnung, ich fühle mich unwohl und auch wieder unter Beobachtung stehend. Gerade jetzt ist es schlimmer geworden. Mr. Sinclair, wir müssen vorsichtig sein.«
    »Sicher.«
    Sein Golf stand nicht weit von meinem Rover entfernt. Der kleinere Wagen parkte nahe des Grillplatzes. Nichts geschah, als ich den Ägypter zu dem Fahrzeug brachte.
    Neben der Fahrertür blieben wir stehen. »Wenn Sie möchten, fahre ich Ihnen bis zur Botschaft hinterher.« Er überlegte. »Wenn Sie Zeit haben.«
    »Natu dich.«
    Er schloß auf und wollte mir anschließend die Hand reichen. Unsere Finger hatten sich noch nicht berührt, als wir die Schritte hörten. Der Ägypter drehte sich, ich konnte in die Richtung schauen, aus der die Schritte aufklangen.
    Zwei Gestalten verließen die Grillhütte. Ich hörte ein helles, etwas unnatürlich klingendes Lachen. An den Haaren erkannte ich die beiden Frauen, die ich auch gesehen hatte, als ich auf Meshir wartete. Was sie in der Grillhütte gesucht hatten, darüber konnte ich mich nur wundern. Sie gingen nicht mehr weiter und blieben stehen, als sie uns entdeckten.
    »Wer ist das?« flüsterte Meshir.
    »Keine Ahnung.« Ich wollte sie schon ansprechen, als die rechte der beiden ihren Arm hob. Zum Glück schien das Mondlicht durch eine Wolkenlücke. Auf dem Parkplatz war es so hell, daß der blasse Streifen die rechte Hand der Frau berührte. Und etwas Silbernes!
    Das war nicht eine Hand. Zudem holte die Frau aus, als wollte sie ein Messer werfen.
    Meshir rührte sich nicht, ich handelte.
    Der Ägypter bekam von mir einen Stoß, der ihn zu Boden beförderte. Im gleichen Augenblick löste sich das silberne Etwas aus der Hand und raste auf uns zu…
    ***
    Ich tauchte so schnell in die seitliche Deckung des Golfs, als hätte mir jemand die Beine weggeschlagen. Auf dem Autodach erklang der dumpfe Schlag, dann das helle Ratschen, und die tödliche Waffe sauste an uns vorbei.
    Wo sie einschlug, konnte ich nicht erkennen, weil ich die beiden Frauen haben wollte.
    Die Berctta lag schon in meiner Hand. Ich startete wie ein Weltmeister im Kurzstreckenlauf. Nur war ich nicht durch Medikamente gedopt. Mich trieb eine unheimliche Wut voran.
    Schnell wie ein Windhund hetzte ich auf die beiden Frauen zu, die dort nicht mehr standen, wo ich sie vermutet hatte. Auch sie hatten den Fehlwurf bemerkt. Ohne ein zweitesmal anzugreifen, hatten sie kehrtgemacht und die Flucht ergriffen. Sie machten es geschickt und liefen in zwei verschiedenen Richtungen davon.
    Ich konzentrierte mich auf die Messerwerferin. Außerdem besaß sie einen geringeren Vorsprung.
    Um schnell voranzukommen, blieb sie auf dem Weg. Beim Laufen behinderte sie der lange Mantel. Er war nicht geöffnet worden, der Saum machte ihn eng. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann ich sie hatte. Und ich holte auf. Einmal schaute sie zurück. Das Gesicht konnte ich nicht genau erkennen, jedenfalls war es verzerrt.
    Ihr Keuchen hörte ich bereits. Die langen Haare wippten bei jedem Sprung, die Flut tanzte vor meinem Gesicht, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    Meinen Arm streckte ich so weit vor wie möglich, nahm noch einmal Anlauf zu einem letzten Sprung — und faßte zu.
    Die Finger wühlten sich in die Haarflut hinein. Die Masse fühlte sich an, als bestünde sie aus dünnen Drähten, völlig unnatürlich. Den plötzlichen Ruck bekam ich noch mit, dann hatte ich plötzlich das in der Hand, was Haare

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