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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Wald nach Feil zu suchen.
    Doch all seine Instinkte waren auf Alarmbereitschaft gestellt.
    Er schaltete die Scheinwerfer aus und hielt auf dem Vorplatz des ehemaligen Vergnügungsparks.
    Alles lag verlassen da.
    Das verrostete Riesenrad ragte vor ihm in der Morgendämmerung auf.
    Er stieg aus dem Wagen und trat an das Tor.
    BETRETEN VERBOTEN stand auf einem Schild. Eine Kette war vorgelegt.
    Er rüttelte daran, dann bemerkte er, dass sie nur lose zwischen die Gitterstäbe geschlungen war.
    Das Tor ließ sich öffnen.

VIERUNDDREISSIG
    E s war unwegsames Gelände. Das Gestrüpp stand meterhoch, der Betonweg war mit Unkraut überwuchert.
    Trojan versuchte sich zu orientieren. Rechter Hand befand sich das Riesenrad, links davon ein Hügel, und dort oben machte er so etwas wie eine Felshöhle aus, also ging er voran.
    Der Weg führte in einem Bogen bergan, Trojan verließ ihn und kletterte zu den Felsen hinauf. Es waren bloß Kulissenteile aus Pappmaché, es gab nirgendwo einen Eingang. Also ging er wieder hinunter, bog um die Ecke und stieß auf das Becken einer alten Wildwasserbahn, in den ausgetrockneten Rinnen befanden sich noch einzelne Wagen. Frösche wurden von seinen Schritten aufgeschreckt und sprangen durch das algengrüne Wasser. Schließlich hatte er die verrottete Bahnstation erreicht, das Kassenhäuschen war halbzerfallen, das Fensterglas zersprungen, die verrosteten Wagen standen in einer Reihe, in ihnen türmte sich vermodertes Laub.
    Er leuchtete die Station mit seiner Stablampe ab, aber hier war niemand.
    Er ging weiter, musste sich durch ein dichtes Brennnesselfeld vorarbeiten. Auf einem verwitterten Schild war zu lesen:
    SPREEBLITZ.
DAS RAUCHEN, DAS MITNEHMEN VON TIEREN, STÖCKEN,
SCHIRMEN SOWIE ANDEREN SPITZEN ODER SPERRIGEN
GEGENSTÄNDEN IST VERBOTEN.
    Dahinter waren die Schienen der Achterbahn zu erkennen, sie führten durch das Unkraut und weiter oben auf einem Gestell in Spiralen voran. Er trampelte sich einen Pfad durch das Dickicht, als er plötzlich eine leise Stimme vernahm.
    Er hielt inne und lauschte. Der Wind fuhr durch das Laub, Vögel sangen im aufziehenden Morgenlicht. Und jemand stöhnte vor Schmerz, ganz in der Nähe. Also hatte er sich doch nicht getäuscht.
    Er zückte seine Waffe und schlich weiter. Unter ihm knackten Zweige.
    Etwas schlängelte sich vor ihm durch das hohe Gras, vielleicht eine Ringelnatter.
    Nach einigen Schritten hob er den Blick und schaute ins Maul eines Drachen, seine Zähne waren spitz, die Nüstern gebläht, die Augen weit aufgerissen. Direkt in das Maul führten die verrosteten Schienen der Achterbahn. Auch das war eine Kulisse, der buntbemalte Eingang zu einem Tunnel.
    Trojan schwang sich auf die Schienen und leuchtete mit der Stablampe hinein.
    Etwa zehn Meter von ihm entfernt, wo der Tunnel einen Knick machte, stand ein Rollstuhl neben den Schienen, die Rückseite ihm zugewandt.
    Sein Herz klopfte. Er ging hinein.
    »Josephin?«, fragte er leise.
    Sie war nicht genau zu erkennen, nur die Schultern und der Hinterkopf.
    Aber es war ihr brünettes Haar, das war sie, kein Zweifel.
    Langsam trat er näher.
    »Josephin«, sagte er noch einmal.
    Er näherte sich, sah, dass ihr Kopf eingesunken war. Mein Gott, was hatte der Kerl mit ihr angestellt?
    Er streckte die Hand nach ihr aus, als der Rollstuhl plötzlich gewendet wurde.
    Josie sank nach vorn. Jemand tauchte hinter ihr auf und sprang hoch.
    Trojan richtete die Waffe aus, als ihn schon der Schmerz traf. Es knisterte, blitzte, brannte auf seiner Brust. Er wurde von heftigen Zuckungen ergriffen. Sein Körper wand sich, er verlor die Orientierung, ihm war, als glühten die Gedanken in seinem Hirn, er wollte etwas sagen, doch es gelang ihm nicht. Da spürte er, wie ihm die Waffe aus der Hand glitt. Hart schlug er auf den Gleisen der Bahn auf.
    Und schon hockte Feil auf ihm, drückte ihm den Elektroschocker gegen die Rippen.
    Trojan versuchte, seine Spasmen unter Kontrolle zu kriegen, fuchtelte mit den Händen vorm Gesicht seines Angreifers.
    Der lachte nur.
    Endlich bekam Trojan das Gerät zu fassen.
    Er zerrte daran, es brannte an den Handflächen.
    Wieder und wieder fuhr er zusammen, bis er endlich seine letzte Kräfte mobilisieren und gezielt zuschlagen konnte. Er traf Feils Handgelenk, wuchtete ihm gleichzeitig die Knie in den Unterleib. Der Elektroschocker fiel zu Boden, die Stromschläge setzten aus.
    Erst allmählich ließen die Zuckungen in seinem Körper nach.
    Doch schon sah er die Dose, und er

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