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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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schrie, aber das Zeug war längst in seinem Gesicht. Bevor er noch die Augen schließen konnte, waren Spritzer hineingeraten. Es brannte höllisch. Fauchend schoss mehr davon aus der Düse.
    Wo war seine Waffe? Er tastete blind danach, krümmte sich auf den Schienen zusammen, als das Zischen plötzlich verstummte.
    Feil hat die Waffe, durchfuhr es ihn. Nur raus aus der Schusslinie, raus!
    Er rappelte sich auf, öffnete die verklebten Augen, so weit es ging, und stürmte durch den Tunnel.
    Am anderen Ende angelangt und wieder im Freien warf er sich ins Gestrüpp und verharrte reglos.
    Nichts geschah.
    Nichts war zu hören, nur das Blut, das durch seine Ohren toste.
    Er bemühte sich, ruhig zu atmen. Nach einiger Zeit wagte er sich aus seiner Deckung.
    Am Becken der Wildwasserbahn kniete er nieder und tauchte die Hand in das faulige Wasser. Es stank entsetzlich, aber es war ihm egal, er warf sich das Wasser ins Gesicht und versuchte, die Bauschaummasse herauszureiben. Er riss die Augen auf und spülte sie aus. Das Zeug war klebrig und zäh, aber endlich brannte es weniger, und er konnte wieder besser sehen.
    Er hockte keuchend da.
    Plötzlich bemerkte er, dass sich im Wasser etwas bewegte. Erschrocken zog er die Schultern hoch.
    Es brauchte eine Zeit lang, bis er erkannte, dass es eine Ratte war, beinahe so lang wie sein Unterarm. Unbeirrt schwamm sie vor ihm durchs Becken.
    Trojan wandte sich ab, nestelte in seiner Jackentasche, doch die war leer. Er hatte sein Handy verloren, beim Kampf schien es herausgerutscht zu sein.
    Er hastete zurück.
    Vielleicht lag es noch im Tunnel.
    Aber er musste vorsichtig sein, Deckung suchen, damit rechnen, dass Feil ihm auflauerte.
    Da hörte er einen Schrei. Er fuhr herum, horchte.
    Sie schienen weiter unten zu sein.
    Er stürmte den Hügel hinab. Vor ihm im Gras lag etwas Dunkles, Großes, es hatte das Maul aufgesperrt, und da stand ein einziges riesiges Bein, es war abgeschnitten, und Trojan erkannte den wuchtigen Schweif einer Dinosaurierfigur, ihr Bauch war ausgehöhlt, Schrott aus dem Vergnügungspark, Souvenirsammler schienen sich mit Kettensägen darüber hergemacht zu haben.
    Er rannte weiter.
    Da war der Pool einer anderen Wildwasserbahn mit Booten in Schwanengestalt, aus ihnen wucherte Schilf. Erneut drang ein Schrei an sein Ohr, aus der Richtung vom Riesenrad, das völlig vom Wasser umgeben war.
    Er musste über einen morschen Steg an Bord eines halbzerfallenen Piratenschiffs balancieren, von dort aus führte eine wacklige Holzkonstruktion hin zum Eingangsbereich des Riesenrads.
    Eine Planke gab krachend nach. Trojan brach mit dem Fuß ein.
    Er stürzte, klammerte sich am Boden fest. Zog den Fuß hervor und rappelte sich wieder auf.
    Sein Herz raste.
    Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Riesenrad, die Gondeln schaukelten leicht im Wind. Er duckte sich, unbewaffnet wie er war. Als er die Plattform fast erreicht hatte, stockte ihm der Atem.
    Josephin lag am Boden einer Gondel, die Hände mit einem Elektrokabel an das Eisengestänge gefesselt.
    Er rannte die letzten Meter zu ihr hin, als er mit einem Mal ein Geräusch hörte, knarrend, rumpelnd, und mit einem Ruck setzte sich das Rad in Bewegung. Er rannte schneller, stolperte, rief etwas.
    Josephins Gesicht verzerrte sich, dann verschwand sie aus seinem Blickfeld, die Gondel schwang sich mit ihr in die Höhe.
    Wie war das möglich? Der Vergnügungspark rottete doch nun schon seit Jahren vor sich hin.
    Wieder brach er auf dem Steg ein, diesmal tiefer. Er stützte sich mit beiden Händen ab, seine Finger bluteten, aufgerissen von den morschen Planken. Als er wieder auf den Beinen war, streckte er sich nach der Gondel aus, aber sie war schon zu weit weg. Das Rad ächzte, Metallteile rieben brüllend aneinander. Nach einer Weile hielt es abrupt an, die Gondel, in der Josephin gefangen war, schaukelte hoch oben, am höchsten Punkt.
    Wieder schrie sie.
    Fünfundvierzig Meter, durchfuhr es Trojan, das war die Rekordhöhe, von der er im Internet gelesen hatte.
    Wie konnte er ihr nur helfen? Und wo war Feil?
    Er sah sich gehetzt um, irgendwo musste sich ein Sicherungskasten mit der alten Elektrik befinden, und da schien auch Feil sein.
    Doch es war längst zu spät.
    Kalt spürte er den Lauf der Waffe an seiner Schläfe, Feil blies ihm seinen Atem in den Nacken.
    »Sieht das nicht schön aus, Herr Kommissar? Wie gern ich mit diesem Rad gefahren bin.«
    Trojan rang nach Luft, in seiner Brust hämmerte es.
    »Wie haben Sie das

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