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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Rad, schloss es an einen Laternenpfahl und stürmte ins Dienstgebäude. Grußlos rannte er am Wachpolizisten vorbei und eilte die Treppen zu seinem Kommissariat hinauf. Vor dem Konferenzraum schaute er kurz zur Uhr und stieß einen Fluch aus. Es hatte wirklich keinen Sinn, jetzt noch an Landsbergs Morgenbesprechung teilzunehmen, dafür war es viel zu spät.
    Er verschnaufte kurz, dann betrat er sein Büro, setzte sich an den Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch. Er öffnete den Ordner mit seinen Notizen und vertiefte sich darin, als Ronnie Gerber zur Tür hereinkam.
    »Nils, verdammt, wo hast du gesteckt?«
    Er blickte auf.
    »Mann, siehst du blass aus. Ist irgendwas passiert?«
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    »Der Chef hat getobt.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Gerber nahm an dem Tisch ihm gegenüber Platz und sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Raus mit der Sprache, Nils, was ist los mit dir?«
    Für einen Moment verspürte Trojan den Impuls, seinem Kumpel Ronnie von seiner nächtlichen Panikattacke zu erzählen, aber er schwieg. Niemand in der Mordkommission durfte etwas von seinen Ängsten wissen. Ein Bulle hatte stark zu sein.
    »Hab verschlafen«, murmelte er.
    Bis zum Morgengrauen war er in der Wohnung herumgegeistert und hatte keine Ruhe gefunden. Irgendwann war er dann vor lauter Erschöpfung auf dem Sofa eingeschlafen und hatte das Klingeln des Weckers überhört.
    Der kleine bullige Gerber setzte ein schiefes Grinsen auf.
    »Oder war heute Nacht eine Frau im Spiel?«
    Schön wär’s, dachte er und zog eine Grimasse.
    Schließlich fragte er: »Also, was haben wir?«
    Gerber seufzte. »Nicht viel.«
    Und dann fasste er die Ergebnisse der morgendlichen Sitzung zusammen: »Keine brauchbaren Fingerabdrücke am Bügelschloss und am Schlüsselbund, auch oben in der Wohnung nichts Verwertbares. Der Kerl hat vermutlich Handschuhe getragen. Im Keller keine DNA-Spuren, die nicht vom Opfer stammen, kein Blut, keine Haare, nicht mal eine Hautschuppe.«
    »Scheiße. Was ist mit der Faserspur unter dem Fingernagel?«
    »Die Kriminaltechnik hat sie gründlich untersucht, ist ein fester, dunkelblauer Stoff, wie er in der Herstellung von Arbeitsoveralls verwendet wird.«
    »Das ist doch mal was.«
    »Ja, und die Vergleiche haben ergeben, dass es sich um ein ziemlich simples Modell handelt, ist in nahezu jedem Baumarkt erhältlich.«
    »Kaufen Profis ihre Arbeitskleidung in Baumärkten?«
    »Wohl eher nicht, das haben wir heute auch schon besprochen.«
    »Der Kerl gibt sich also als Handwerker aus.«
    »Vermutlich, ja.«
    »Er lockt Frida König in den Keller, möglicherweise unter dem Vorwand, dass es da irgendetwas zu reparieren gibt.«
    Gerber nickte. »Und noch etwas: Bei der Obduktion der Leiche wurde eine Verbrennung an der linken Schulter festgestellt.«
    »Eine Verbrennung?«
    »Hmm. Semmler tippt auf einen Elektroschocker.«
    Baumarkt, Bauschaum, Overall, Elektroschocker. Trojan versuchte aus dieser Assoziationskette schlau zu werden. Konzentrier dich, dachte er, streng dich an, aber die Angst der vergangenen Nacht war noch immer nicht aus seinen Gliedern gewichen, und das lenkte ihn ab.
    »Ich frag mich die ganze Zeit, warum der Täter noch einmal hinauf in ihre Wohnung ging.«
    »Ja«, sagte Gerber, »er nimmt der Toten die Schlüssel ab, marschiert hinauf und deponiert sie auf dem Kopfkissen. Das ist wirklich rätselhaft.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass er da oben irgendwas entwendet hat.«
    »Du meinst eine Trophäe? Etwas aus ihrem Besitz, mit dem er sich schmücken will?«
    »So was in der Art, ja. Ihr Freund soll sich noch mal genau in der Wohnung der Toten umschauen. Am besten auch ihre Eltern.«
    Gerber schrieb sich einen Vermerk. »In Ordnung, ich übernehme das.«
    »Gut. Was ist mit dem Zeichen an der Kellertür?«
    »Der Chef glaubt eher an eine bedeutungslose Schmiererei, mit der das Schwein sein Mordrevier markieren wollte.«
    »Hmm. Klingt mir nicht plausibel.«
    »Apropos Chef, vielleicht solltest du dich mal kurz bei ihm blicken lassen.«
    Trojan holte tief Luft. Dann stand er auf und ging hinüber in Landsbergs Büro.
    Der Chef schaute nicht einmal von seinem Schreibkram auf.
    »Irgendwelche Erklärungen, Nils?«
    »Keine, die dich zufriedenstellen könnte. Tut mir leid.«
    »Wie war dein Gespräch mit Josephin Maurer?«
    Trojan berichtete knapp. »Ich hab das Gefühl, dass sie mir irgendwas verschweigt.«
    »Bleib dran, Nils.« Endlich warf er ihm einen Blick zu. »Ist alles in Ordnung bei

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