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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Trojan beobachteten ihn durch den Einwegspiegel. Der Chef rauchte nahezu ununterbrochen, die Stirn in Falten gelegt.
    Trojan hatte ihm nichts von der Hypnose verraten, ihm lediglich gesagt, dass er Josephin Maurer noch einmal zu den Vorfällen von damals befragt hätte.
    »Da soll also jemand mit zwei Stimmen zu ihr gesprochen haben, ja?«
    »Hmm.«
    »Und erscheint dir das plausibel?«
    »So, wie sie es mir erzählt hat, ja.«
    »Das Zeichen der Ratte.« Er stieß den Rauch aus. »Was sagt dir dein Gefühl?«
    »Schwer zu sagen. Ich weiß nur, dass ich eine Scheißwut auf ihn hab. Du hättest sein fieses Grinsen sehen sollen, als er uns den Keller gezeigt hat.«
    »Wir brauchen Zeit, bis das Team sein Haus auf den Kopf gestellt hat.«
    »Ist der Durchsuchungsbeschluss durch?«
    »Ja.« Landsberg blickte zu ihm hin. »Also schnapp ihn dir, Nils. Koch ihn weich.«
    Und Trojan ging hinüber. Er ließ die Eisentür ins Schloss fallen und setzte sich Friedhelm Junker gegenüber.
    »Wo ist Milan Korch?«
    »Ich kenne keinen Milan Korch.«
    »Wo hast du ihn versteckt?«
    »Seit wann duzen wir uns eigentlich?«
    »Antworte auf meine Frage!«
    Er breitete die Arme aus. »Ich sagte doch, ich kenne keinen Milan Korch.«
    Trojan stützte die Ellenbogen auf den Tisch.
    »Wo warst du Montagabend?«
    »Keine Ahnung. Zu Hause vielleicht.«
    Er lehnte sich noch weiter vor. »Ich werd dir sagen, wo du warst. Du hast dir deinen Blaumann angezogen, bist in die Donaustraße gegangen und hast bei Frida König geklingelt.«
    »Frida wer?« Junkers Gesicht verzog sich.
    »Dann hast du sie runter in den Keller gelockt. Du hast ihr gesagt, dass da unten was nicht stimmt. Wasserrohrbruch, nehme ich an. Sie folgt dir ahnungslos, du stößt sie in den Verschlag, fesselst sie und sprühst ihr Bauschaum in Mund und Nase.«
    »Mein Gott, wie furchtbar!« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Deshalb also die ganze Aufregung, ja? Jemand ist unterwegs und hat ähnliche Methoden drauf wie mein Bruder, hab ich recht?«
    »Wo warst du Mittwochabend?«
    »Ich weiß es nicht. Und hören Sie mit diesem Scheiß-Geduze auf.«
    Trojan sprang auf. Er packte ihn im Nacken und zog ihn dicht zu sich heran. »Jetzt hör mir mal gut zu, Friedhelm Junker, du kannst von Glück reden, dass ich ein Antiaggressionstraining besucht habe, sonst würd ich dir jetzt die Brille von der Nase schlagen und dir die Fresse polieren.« Er stieß seinen Kopf zurück. »Ab jetzt antwortest du auf meine Fragen, hast du mich verstanden?«
    Er schien für einen Augenblick geschockt zu sein. Dann setzte er wieder sein schiefes Lächeln auf.
    »Also: Mittwochabend. Wo warst du?«
    »Keine Ahnung. Ich geh abends nicht oft aus dem Haus. Kann sein, dass ich vor der Glotze saß.«
    »Was war Sonntag los? Letzten Sonntag?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Du kennst doch das Moviemento?«
    »Dieses Kino?«
    »Richtig. Vielleicht kannst du dich nicht mehr genau an den Film erinnern, aber an die Hauptperson des Abends, und wie sie gleich von mehreren Bewundern umringt wurde.«
    Junker runzelte die Stirn. Trojan setzte sich wieder.
    »Karen Scheffler«, sagte er leise.
    »Kenne ich nicht.«
    »Bei ihr hast du dich schon mehr getraut, nicht? Erzähl mal, wie das in ihrer Wohnung war. Du bist noch mal hoch, hast da oben rumgewütet, dich mit dem Schaum ausgetobt. Und dein Zeichen hinterlassen.«
    »Das hab ich vorhin schon Ihrem Kollegen gesagt, ich kenne dieses Zeichen nicht. Es muss mein Bruder eingeritzt haben oder jemand anders, aber nicht ich.«
    »Ein schönes Zeichen, Junker, dein Rattenzeichen. Bist du das selbst, nennst du dich die Ratte?«
    Der andere ließ die Luft zwischen den Zähnen entweichen.
    »Und was hat das mit dem Schaum auf sich? Erzähl es mir, es hört uns auch niemand zu. Niemand außer mir ist hier. Das bleibt völlig unter uns.«
    Junker schluckte. Trojan schob die Hände über den Tisch und lehnte sich vor. Er flüsterte beinahe, achtete aber darauf, dass seinem Chef durch die Mithöranlage nichts entging.
    »Also, ich werde nirgendwo vermerken, was du mir von deinen Problemen erzählst. Denn du hast Probleme, Junker, das sehe ich dir an. Und ich spüre, dass du es loswerden willst. Sag es mir: Was hat das mit dem Schaum auf sich?«
    Er rückte von ihm ab. »Mein Bruder hatte vielleicht ein Rad ab, aber ich –.«
    Trojan wurde lauter. »Du hast Karen Scheffler von oben bis unten mit dem Zeug eingesprüht. Nur die Augen waren noch frei. Wie viele Dosen hast du

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