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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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absolut kein Verlangen, die Insel zu verlassen. Was ihn betraf, so hatte er sein neues Zuhause gefunden. In Gedanken stieß er darauf an und trank einen langen Schluck.
    So, ich habe ihn gefunden, dachte Shannon. Und was jetzt?
    Sie trank vorsichtig einen Schluck vom Wein des Hauses und nahm sich zusammen. Sie hatte den Verdacht, dass in dieser Bar nur sehr selten Wein bestellt wurde.
    Shannon widerstand dem Impuls, am Oberteil ihres Kleides zu zupfen. Sie hatte es an diesem Nachmittag in einer der Inselboutiquen in der Hoffnung gekauft, damit Dans Aufmerksamkeit zu wecken. Leider hatte sie nicht mit den anderen Männern in der Bar gerechnet.
    Na schön. Sehen wir den Tatsachen ins Auge, sagte sie sich. Ich bin keine Femme fatale. Eher das Gegenteil. Shannon hatte den Großteil ihres Lebens mit der Nase in Büchern oder vor einem Computerbildschirm verbracht. Ihr war nie daran gelegen gewesen, durch ihre Kleidung das Interesse der Männer zu wecken.
    Abgesehen davon hatte ohnehin kein Vertreter des anderen Geschlechts je Notiz von ihr genommen, außer in ihrer Schulzeit, wenn sie Hilfe bei ihren Hausaufgaben brauchten. Und später, wenn … aber darüber wollte sie nicht nachdenken. Sie musste ihre jüngste Erfahrung mit Rick Taylor einfach ihrer mangelnden Kenntnis der männlichen Psyche zuschreiben. Von ihren zwei Brüdern mal abgesehen, hatte sie privat nicht viel mit Männern zu tun gehabt.
    Als sie den Plan für diese Unternehmung fasste, hatte sie sich überlegt, dass sie etwas tun musste, damit Dan sie überhaupt bemerkte. Daher das neue Kleid.
    Gut, er sah sie also an. Sein Blick hatte ihren Puls beschleunigt. Aber er hatte sie nicht erkannt.
    Das hatte sie auch nicht erwartet. Schließlich war das der Sinn dieser Übung. Wie ein Schmetterling, der aus seinem Kokon schlüpft, hatte Shannon beschlossen, für sich eine ganz neue Identität zu erschaffen.
    Vielleicht war es keine glückliche erste Wahl gewesen, in jenen paar Monaten mit Rick auszugehen. Aber nach dem Gespräch mit Mandy McClain letzte Woche war sie entschlossen, sich von ihrer Enttäuschung nicht wieder in ihren einsamen Lebensstil zurücktreiben zu lassen. Sie wollte ihrem Herzen folgen. Endlich wollte sie ihre Jugendträume verwirklichen.
    Dan Crenshaw war seit ihrem dreizehnten Lebensjahr der Liebhaber ihrer Träume gewesen. Damals war er im Abschlussjahr der Highschool gewesen. Ein Footballstar. Beliebt, klug und attraktiv.
    Sie hingegen hatte noch mit dem zu kämpfen, was ihre Mutter liebevoll Babyspeck nannte. Babyspeck? Mit dreizehn? Was auch immer es war, sie fühlte sich dick und schwerfällig zwischen ihren Freundinnen. Die dicken Brillengläser hatten es nicht gerade besser gemacht.
    Natürlich sah sie seit Jahren nicht mehr so aus. Schon als sie das College besuchte, war sie schlank und trug Kontaktlinsen. Dennoch hinterließen diese frühen Jahre eine Narbe in der Psyche eines Menschen. Es gab Zeiten, da fühlte sie sich übergewichtig und hässlich, ganz gleich, was sie im Spiegel sah.
    Das Kleid sollte ihr Selbstbewusstsein stärken. Stattdessen machte der freizügige Schnitt sie nervös.
    Sie hörte, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde, und drehte sich langsam um.
    Dan stand auf! Oh nein! Nicht jetzt! Sie hatte doch noch gar nichts unternommen. Erst jetzt registrierte sie, dass er nicht zur Tür ging, sondern zur Bar schlenderte und mit dem Barkeeper sprach, der in ihre Richtung sah und lachte. Danach ging Dan den Gang hinunter zu den Toiletten.
    Shannon atmete erleichtert auf. Sie hatte also immer noch die Gelegenheit, ihn anzusprechen.
    Was ihr nicht leichtfallen würde. Sie hatte keine Ahnung, wie er vor seiner Ankunft hier ausgesehen hatte. Durch den Aufenthalt auf der Insel hatte seine Haut jedenfalls eine sehr attraktive Bräune angenommen. Er trug ein ärmelloses T-Shirt und eine abgeschnittene Jeans, die seinen festen Po und seine muskulösen Beine zur Geltung brachte. Seine Füße steckten in Gummisandalen.
    Nicht gerade die übliche Kleidung für den Chef eines Unternehmens.
    Mandy hatte recht. Es musste etwas unternommen werden. Und Shannon hatte nicht vor, bei ihrer neuesten Mission zu versagen – sie würde Dan Crenshaw vor sich selbst retten.
    Als Dan von den Toiletten zurückkehrte, hatte Laramie ihm an der Bar einen neuen Drink bereitgestellt. Dan trug das Glas zwischen Daumen und Mittelfinger zu seinem Tisch.
    Die Frau nippte noch immer an ihrem ersten Drink. Wein – das passte.
    Er setzte sich und lehnte

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