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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung
Autoren: Annette Broadrick
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konnte sich auch nicht daran erinnern, wie er zurück in sein Apartment gekommen war. Und schon gar nicht konnte er sich an die Frau erinnern, die gerade sein Schlafzimmer verlassen hatte.
    Sie trug gelbe Shorts, die ihre wohlgeformten Beine sehen ließ, ein gelbes Trägertop mit tiefem Ausschnitt und lange bunte Papageien-Ohrringe. Die schwarzen Haare hatte sie zu einem komplizierten Zopf zusammengebunden, und ihre dunklen Augen funkelten amüsiert.
    Was zum Teufel ging hier vor?
    Er zwang sich, den bitteren Kräutertee zu trinken. Nicht, dass er das wollte oder brauchte. Sicher, er hatte fürchterliche Kopfschmerzen, aber das musste daran liegen, dass er gestern zu viel Sonne abbekommen hatte.
    Er ertastete sich seinen Weg ins Badezimmer und starrte in den Spiegel. Wieso hatte er letzte Nacht in seiner Kleidung geschlafen?
    Wenigstens garantierte das eines – er hatte nicht mit der verführerischen Fremden geschlafen, die sich in seinem Apartment offenbar schon wie zu Hause fühlte. Wieso konnte er sich nicht an sie erinnern?
    Bei diesem Gedanken sah er sich plötzlich in der Bar sitzen und eine exotisch aussehende Frau in einem langen roten Sarongkleid hereinkommen. Aber das war alles, was ihm wieder einfiel. Vielleicht hatte er doch ein wenig zu viel getrunken. Er wusste auch nicht mehr, ob er seine Rechnung bezahlt hatte. Allerdings war das kein Problem, da er sie heute Abend bezahlen konnte, wenn er dort war. Die Bar war in letzter Zeit sein Stammlokal geworden.
    Er zog sich aus und ging unter die Dusche. Er brauchte etwas, was ihn in Gang brachte. Irgendwie würde er der unbekannten Frau erklären müssen, dass sie nicht bei ihm bleiben konnte.
    Er hatte nie viel Zeit für Beziehungen gehabt, besonders in den letzten Jahren. Eine gelöste Verlobung war ihm eine wertvolle Lektion gewesen: Die meisten Frauen wollten mehr Zeit und Aufmerksamkeit von ihm, als er zur Verfügung hatte. Er schloss die Augen und hielt das Gesicht unter den Wasserstrahl.
    Seit Langem schon hatte er nicht mehr an Sharon gedacht. Als sie die Hochzeit wenige Wochen vor dem festgesetzten Termin absagte, war er sehr erschüttert gewesen. Erst Monate später erkannte er, dass er auf diese plötzliche Entscheidung einfach nicht vorbereitet gewesen war. Sharon hatte nie auch nur angedeutet, dass es ein Problem gab. Dabei hatte er die vielen Überstunden nur wegen der dreiwöchigen Hochzeitsreise gemacht, die sie geplant hatten.
    Damals war ihm klar geworden, wie wenig er die Frauen verstand. Beruflich kam er hervorragend mit ihnen zurecht, aber privat hatte er mit ihnen Schwierigkeiten, weil er sie einfach nicht verstand.
    Was war letzte Nacht nur mit ihm geschehen, dass er einen Korb riskiert hatte, indem er diese Frau zu sich nach Hause einlud? Und wieso hatte sie Ja gesagt?
    Als er fertig war mit duschen, war er entschlossen, ein paar Antworten zu bekommen. Zuerst musste er sich jedoch rasieren. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Momentan konnte er als Käpt’n Blackbeard durchgehen. Das war nicht ganz der Stil, den er sich vorstellte, nicht einmal hier auf der Insel.
    Das Rasieren dauerte länger als gewöhnlich, und Dan fragte sich, wann er sich zuletzt rasiert hatte.
    Ihm knurrte der Magen. Schon lange war er nicht mehr so hungrig gewesen. Vielleicht hatte es etwas mit dem schrecklichen Kräutertee zu tun.
    Er kehrte ins Schlafzimmer zurück und zog sich einen Slip und eine verwaschene Jeans an. Dann nahm er eins seiner letzten sauberen Sweatshirts aus der Schublade und beschloss, heute ein paar Sachen zu waschen.
    Als er die Schlafzimmertür öffnete, roch er den himmlischen Duft von Kaffee und Speck. Er ging in die Küche und sah, dass der kleine Tisch für zwei gedeckt war.
    „Gut siehst du aus“, begrüßte ihn die Frau.
    Dan rieb sich unsicher das Kinn. „Danke“, murmelte er und betrachtete den Tisch. „Das ist wirklich nett von Ihnen, aber so viel Mühe brauchten Sie sich nicht zu machen.“
    „Es war keine Mühe.“ Sie goss ihm ein Glas Orangensaft ein und reichte es ihm. „Wie möchtest du deinen Kaffee?“
    „Schwarz.“ Dan war nach wie vor verwirrt. Er hätte schwören können, dass er diese Frau nicht kannte. Trotzdem duzte sie ihn weiterhin und benahm sich, als würden sie seit Jahren zusammenleben.
    Er setzte sich, und sie stellte ihm einen Teller hin. Sein Magen vollführte einen kleinen Salto, und Dan schloss die Augen. „Ich bin nicht so sicher …“, begann er, doch sie unterbrach ihn.
    „Iss. Das ist
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