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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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ins Bad, um sich umzuziehen.
    Das T-Shirt reichte ihr bis zur Mitte der Oberschenkel. Nun, das war nicht zu ändern. Die Vorstellung, eines dieser durchsichtigen Nachthemden zu tragen, ließ sie erschauern.
    Shannon ging zurück in die Kabine, kroch ins Bett und rutschte so weit wie möglich zur Wand. Sie ließ die Nachttischlampe an und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.
    Dan lehnte sich zurück und musterte seinen fürsorglichen Gastgeber, der am Beistelltisch hantierte.
    „Ich biete Ihnen ständig etwas zu trinken an. Sind Sie Abstinenzler?“
    Dan dachte an seinen Kater heute Morgen und hätte fast gegrinst. „Ich halte mich aus dem einfachen Grund zurück, weil ich nur sehr selten in meinem Leben keinen festen Boden unter den Füßen hatte. Daher riskiere ich lieber nichts. Vor allem, wenn das Meer immer aufgewühlter wird.“
    Guardino lächelte. „Ein kluger Mann kennt seine Grenzen. Erzählen Sie mir, welchen Beruf Sie ausüben, Dan.“
    „Momentan habe ich mich zur Ruhe gesetzt.“
    „Tatsächlich? Sie scheinen mir dafür noch ein wenig zu jung zu sein. Was haben Sie davor gemacht?“
    „Ich hatte eine Firma für Mikrochips. Wir haben Festplatten nach individuellen Wünschen konstruiert.“
    „Ein guter Geschäftszweig mit guten Expansionsmöglichkeiten dank der technologischen Entwicklung.“
    „Ganz meine Meinung.“
    „Ich könnte einen guten Geschäftsmann in meiner Organisation gebrauchen. Vielleicht werden wir uns ja im Verlauf unserer kleinen gemeinsamen Reise einig.“
    Dan grinste. „Darüber sollten wir ein andermal sprechen. Jetzt werde ich schlafen gehen.“ Er rieb sich den Kopf. „Diese Kopfschmerzen hören überhaupt nicht mehr auf.“
    Guardino stand auf. „In Ihrer Kabine finden Sie sicher Schmerztabletten. Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung für diese unnötige Grobheit. Sie sollen nicht den Eindruck bekommen, dass ich mein Unternehmen auf diese Weise führe.“
    „Gott behüte.“ Dan stand ebenfalls auf. „Zeigt mir jemand, wo ich heute Nacht schlafen soll?“
    „Bei Ihrer Verlobten, selbstverständlich“, antwortete Guardino. „Das war das Mindeste, was ich für Sie tun konnte, da ich offenbar Ihre Versöhnung gestört habe.“
    Na fabelhaft, genau das, was ich brauche, dachte Dan. Na ja, ich kann mich bei ihr immer noch mit meinen Kopfschmerzen herausreden.
    „Ich werde außerdem meine Garderobe durchsehen, ob ich etwas finde, was Ihnen besser passt. Wir müssten in etwa die gleiche Größe haben.“
    „Danke.“
    „Und jetzt lasse ich Sie zu Ihrer Kabine bringen.“
    Als Dan vor der Tür stand, war er nicht sicher, ob er anklopfen oder einfach hineingehen sollte. Falls Shannon so müde war, wie es den Anschein gehabt hatte, schlief sie möglicherweise schon. In dem Fall wollte er sie nicht stören. Er zögerte, dann öffnete er leise die Tür und spähte hinein.
    Sie hatte die Lampe neben dem Bett brennen lassen. Er vergaß jedes Mal, wie zierlich Shannon war, weil sie so eine starke Ausstrahlung hatte. Jetzt schaute er auf das Bett und schüttelte den Kopf.
    Alles, was er gewollt hatte, war eine Auszeit. Er hatte sich auf Ruhe und Frieden gefreut, auf Einsamkeit und Entspannung.
    Was hatte er verbrochen, dass man ihm so zusetzte? Der Einzige, der den Ärger offenbar wirklich verdient hatte, war Rick Taylor. Doch statt seiner war Dan der unfreiwillige Gast auf einer Jacht mit dem Ziel New Orleans. Außerdem kam ein tropischer Wirbelsturm auf sie zu. Sein Gastgeber, ein Mann, der andere Leute mit seinen bewaffneten Gangstern einschüchterte, bot ihm einen Job an, als müsste das Dan schmeicheln. Und als sei das noch nicht schlimm genug, teilte er jetzt das Schlafzimmer mit einer jungen Frau, die ihm seit ihrer ersten Begegnung das Leben schwer machte.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Von allen Komplikationen war dies diejenige, die er am wenigstens wollte. Denn sosehr er sich heute Morgen beim Aufwachen auch über sie geärgert hatte, im Lauf des Tages hatte er feststellen müssen, dass ihn ihre Nähe erregte.
    Was sagte das über ihn aus?
    Daran wollte er lieber nicht denken.
    Na schön, er musste also das Bett mit Shannon Doyle teilen. Er schaute sich in der Kabine um. Wer immer sie eingerichtet hatte, hatte sich um Geld keine Sorgen machen müssen. Dan war gerade auf dem Weg zum Badezimmer, als er ein leises Klopfen an der Tür hörte. Er eilte zur Tür und öffnete sie.
    Jemand von der Crew überreichte ihm einen Stapel Kleidung und entfernte sich

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