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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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n verwiesen ? Habe n Si e ihm ein e Adress e genannt?«
    Chernec é lacht e leutselig . »Mein e Güte , ma n möcht e meinen , Sie habe n Ihre n Kollege n verloren!«
    »Antworte n Si e mi r bitte . Ha t e r irgen d etwa s erwähnt , worau s sich Rückschlüss e au f sein e weitere n Schritt e ziehe n lassen ? Ha t e r nicht gesagt , wohi n e r anschließen d wollte?«
    »Nein . Natürlic h nicht. « Sein e Mien e wurd e verschlossen . »Ich würd e trotzde m gan z ger n wissen , woru m e s eigentlic h geht.« Niéman s zo g di e Polaroidfoto s de r Leich e au s seine m Mante l hervor un d legt e si e au f de n Schreibtisch . »Darum« , sagt e er . Chernecé setzt e sein e Brill e auf , schaltet e di e Schreibtischlamp e ei n und mustert e di e Fotografien . Di e offene n Lider . Di e leeren Augenhöhlen . »Jesu s …« , murmelt e er.
    E r schie n entsetz t un d faszinier t zugleich , währen d e r sic h i n den Anblic k vertiefte . Niéman s entdeckt e ein e Kollektio n verchromter Stilette , di e i n eine m chinesische n Federkaste n steckten , und beschloß , weiter e Frage n z u stelle n – wen n ma n scho n einen Fachman n vo r sic h hatte , konnt e ma n ih n genaus o gu t al s Fachmann z u Rat e ziehen.
    »Ic h hab e zwe i Leiche n i n diese m Zustand . Halte n Si e e s für denkbar , da ß Verstümmelunge n wi e dies e vo n eine m Profi vorgenomme n wurden?«
    Chernec é ho b de n Kopf . Au f seine r Stir n stande n Schweißperlen. Ein e Weil e starrt e e r stum m vo r sic h hin , dan n fragt e er : »Mei n Gott, wa s wolle n Si e den n dami t andeuten?«
    »Ic h sprech e vo n de r Entfernun g de r Augen . E s gib t auch Nahaufnahmen. « E r reicht e ih m mehrer e Fotos , au f dene n nu r die leere n Augenhöhle n z u sehe n waren . »Finde n Si e irgendwelche Anhaltspunkte , di e darau f hindeuten , da ß di e Operatio n vo n einem Experte n durchgeführ t wurde ? Sachkundig e Schnitte ? De r Mörder ha t di e Augäpfe l j a seh r sorgfälti g herausgetrennt , ohn e di e Lide r zu beschädigen : Is t da s etw a ein e gängig e chirurgisch e Praxis ? Sind dafü r genau e anatomisch e Kenntniss e erforderlich? « Chernec é nahm sic h di e Bilde r wiede r vo r un d studiert e si e gründlich.
    »We r kan n s o etwa s tun? « fragt e e r langsam . »We r is t z u einer derartige n … Ungeheuerlichkei t fähig ? W o is t da s passiert?«
    »I n de r Umgebun g vo n Guernon . Her r Doktor , beantworte n Sie bitt e mein e Frage : Wurd e dies e Operatio n vo n eine m professionellen Chirurge n durchgeführt?«
    »Tu t mi r leid« , sagt e Chernecé . »Ic h hab e kein e Ahnung.«
    »Welch e Techni k ha t e r Ihre r Ansich t nac h angewandt? « De r Arzt hiel t sic h di e Abzüg e dich t vo r di e Augen . »Ic h denke , e r ha t die Elastizitä t de s Lid s ausgenütz t un d ein e Kling e unte r di e Augäpfel geschobe n … u m di e Sehnerve n un d di e Augenmuskel n zu durchtrennen . Un d vermutlic h ha t e r dan n da s Aug e mi t der Breitseit e de r Kling e herausgehebelt . Wi e mi t eine r Münz e oder eine m Löffelstiel , verstehe n Sie? « Niéman s steckt e di e Foto s wieder ein . De r braungebrannt e Arz t folgt e aufmerksa m jede r einzelnen Geste , al s säh e e r di e Bilde r noc h durc h de n Mantelstoff . Sei n Hemd wie s Schweißflecke n auf.
    »Ic h würd e Ihne n ger n ein e allgemein e Frag e stellen« , sagte Niémans . »Lasse n Si e sic h Zei t zu m Nachdenken , eh e Si e mir antworten.«
    Di e Verand a schie n bewohn t vo n de n bewegte n Schatte n der Bäume . De r Arz t wic h au s de m Lichtkrei s de r Lamp e in s Halbdunkel zurüc k un d sa h de n Kommissa r erwartungsvol l an . »Welche Gemeinsamkei t sehe n Si e zwische n de n Auge n un d de n Händen eine s Menschen ? Welch e Verbindun g könne n Si e sic h zwischen diese n beide n menschliche n Organe n vorstellen?«
    De r Augenarz t gin g ei n paa r Schritt e durc h de n Raum . E r hatte sein e Fassun g wiedergefunden , di e Gelassenhei t eines Wissenschaftlers.
    »Di e Gemeinsamkei t is t offenkundig« , sagt e er . »Da s Aug e und di e Han d sin d di e einzige n unverwechselbare n Teil e unseres Körpers.«
    Niéman s hiel t de n Ate m an . Sei t de m Gespräc h mi t dem Pathologe n ahnt e er , worau f e s hinauslaufe n würde . »Erkläre n Sie da s genauer« , fordert e e r de n Arz t auf.
    »Unser e Iri s is t einzigartig . Di e Tausend e vo n Fasern , au s denen di e Regenbogenhau t besteht , bilde n ei n individuelle s

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