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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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h zu r Zei t nich t sitze , sonder n mich vo n eine m Loc h zu m andere n grabe. « Mosse t fin g a n z u lachen.
    »Wi e ei n Maulwurf?«
    »Richtig . Mosset , ic h ha b ei n Problem , da s anscheinen d unlösbar ist . Sa g mi r bitt e dein e Meinun g dazu , inoffiziell . Jetz t gleich, okay?«
    »Bis t d u a n eine m Fal l dran ? Kei n Problem . Schie ß los.«
    »Ic h hab e zwe i übereinstimmend e Fingerabdrücke . De r ein e ist vierzeh n Jahr e al t un d stamm t vo n eine m tote n kleine n Mädchen, un d de r ander e is t vo n heute , vo n eine r unbekannte n Verdächtigen. Wa s bedeute t das?«
    »Bis t d u sicher , da ß da s klein e Mädche n to t ist?«
    »Ja . Ic h hab e mi t de m Man n gesprochen , de r da s Stempelkissen gehalte n hat , al s ma n ihre n Fingerabdruc k aufgenomme n hat.«
    »Dan n würd e ic h sagen : Verfahrensfehler . D u ode r dein e Kollegen hab t be i de r Abnahm e de r Fingerabdrück e a m Tator t irgendwas falsc h gemacht . E s is t unmöglich , da ß zwe i verschieden e Menschen identisch e Fingerabdrück e besitzen . Un-mög-lich.«
    »Vielleich t sin d e s Verwandte ? Zwillinge ? D u has t doc h d a dein Programm , da s …«
    »Nu r di e Fingerabdrück e eineiige r Zwilling e sin d sic h meh r oder wenige r ähnlic h – da ß si e völli g identisc h sind , is t statistisc h selten, den n di e Vererbungsregel n sin d unendlic h komplex : Da s endgültige Muste r de r Finge r wir d vo n seh r viele n verschiedene n Parametern beeinflußt . E s müßt e scho n ei n große r Zufal l sein , wen n sic h die Muste r s o gleichen , da ß …«
    »Has t d u ei n Fa x z u Hause? « unterbrac h ih n Karim . »Ic h bi n nicht z u Hause , sonder n imme r noc h i m Labor. « E r seufzte . »E s gib t keine Gnad e mi t wissenschaftliche n Mitarbeitern.«
    »Kan n ic h di r mein e beide n Karte n zuschicken?«
    »Ic h werd ’ di r nich t meh r sage n al s das.«
    Kari m blie b stumm . Endlic h seufzt e Mosse t noc h einmal . »N a gut. Ic h stel l mic h nebe n da s Fax . Ru f mic h gleic h danac h noc h ma l an.«
    Kari m verlie ß da s klein e Büro , i n da s e r sic h zurückgezoge n hatte, schickt e di e beide n Fax e ab , dan n kehrt e e r i n seine n Verschlag zurüc k un d drückt e au f di e Wiederwahltast e de s Telefons . Draußen au f de m Gan g rannte n di e Gendarme n hi n un d her , un d i n de r Hektik nah m nieman d vo n Kari m Notiz . »Beeindruckend« , murmelte Mosset . »Bis t d u sicher , da ß de r Abdruc k au f de r erste n Kart e von eine r Tote n stammt? « Kari m dacht e a n di e Schwarzweißfoto s von de m Unfallwagen , a n di e zarte n Gliedmaße n de s kleine n Mädchens, di e au s de m zerbeulten , zerfetzte n Blec h de r Karosseri e ragten , an da s Gesich t de s alte n Autobahnwächters , de r di e Karteikart e mi t dem Fingerabdruc k aufbewahr t hatte . »Ja« , sagt e er.
    »D a mu ß ei n Irrtu m passier t sein , ein e Verwechslun g von Identitäten . Da s passier t ga r nich t s o selten , weiß t du , wi r …«
    »D u verstehs t mic h offenba r nicht« , unterbrac h Karim . »Wa s auf de r Kart e steht , is t egal . Name n zähle n nicht . Wa s ic h sage n will , ist, da ß di e Han d de s tote n Kinde s denselbe n Abdruc k träg t wi e die Hand , di e heut e nach t di e Waff e gehalte n hat . Da s is t alles . Bei diese n statistische n Unwahrscheinlichkeiten , vo n dene n d u sprichst, mu ß da s doc h dieselb e Han d sein! « Ein e Paus e tra t ein . Ei n Stocken i n diese r spannungsgeladene n Nacht , dan n fin g Mosse t z u lache n an.
    »Dein e Geschicht e is t unmöglich . Da s is t alles , wa s ic h di r sagen kann.«
    »Ic h ha b dic h scho n phantasievolle r erlebt . E s mu ß doc h eine Lösun g geben.«
    »E s gib t imme r ein e Lösung , da s wisse n wi r beide . Un d ic h bin sicher , da ß d u si e finde n wirst . Ru f mic h an , wen n dei n Fal l gelöst ist . Ic h ma g Geschichten , di e gu t ausgehen . Mi t rationalen Erklärungen.«
    Kari m versprac h e s un d legt e auf . Unte r seine r Schädeldecke dreht e sic h ei n Räderwer k i m Leeren.
    I n de n Flure n de s Gendarmerieposten s begegnet e e r noc h einmal Mar c Coste s un d Patric k Astier . De r Gerichtsmedizine r tru g eine dick e ledern e Tasch e un d wa r aschfahl.
    »Ic h fahr e nac h Annecy« , erklärt e e r mi t eine m fassungslosen Blic k au f seine n Begleiter . »Wi r … wi r habe n gerad e erfahren , daß e s zwe i Leiche n gibt . Scheiße . Eri c ha t e s auc h

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