Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
Vom Netzwerk:
Her r Doktor.«
    Niéman s verabschiedet e sic h un d lie ß de n Arz t stehen . Al s er scho n be i de r Tü r war , dreht e e r sic h noc h einma l um . »Ein e letzte Frag e noch : Ic h hab e hie r keine n einzige n Hun d gesehe n oder gehört ? Habe n Si e kein e Hunde?«
    Champela z starrt e ih n verwunder t an . »Abe r nein« , sagt e er.
    »Haustier e sin d hie r au s hygienische n Gründe n nich t erlaub t …«
    »Ic h mein e Blindenhunde.«
    Ers t jetz t begrif f de r Arz t un d lächelte . »Hund e sin d nützlic h für Blinde , di e allei n lebe n un d übe r keinerle i äußer e Hilfe n verfügen. Unse r Institu t hingege n is t mi t eine m ausgeklügelte n Leitsystem ausgestattet . Unser e Patiente n werde n durc h akustisch e Signal e auf jede s Hinderni s aufmerksa m gemach t … Wi r brauche n keine Hunde.«
    Al s Niéman s wiede r i n seine m Wage n saß , war f e r eine n letzten Blic k au f da s hell e Gebäude , weithi n sichtba r selbs t i n dieser finstere n Regennacht . Sei t de m Morge n hatt e e r da s Institut gemieden , wei l e r sic h vo r eingebildete n Köter n gefürchte t hatte.
    Au s Angs t vo r Gespenstern , di e nu r i n seine m Kop f bellten , hatte e r Joisnea u vorgeschickt.
    E r öffnet e di e Tü r un d spuckt e aus.
    Sein e eigene n Phantom e hatte n de n junge n Poliziste n da s Leben gekostet.

48

    Niéman s fuh r di e Serpentinenstraß e entlang , di e vo m Sept-Laux in s Ta l führte . Mittlerweil e go ß e s au s Strömen . Vo r seinen Scheinwerfer n wölkt e sic h ei n gel b leuchtende r Nebel , un d der Asphal t glänzte . Hi n un d wiede r durchquert e e r ein e Straßensenke , in de r sic h da s Wasse r gesammel t hatt e un d donnern d gege n das Bodenblec h spritzte . I n eine r diese r Pfütze n gerie t e r in s Rutschen, un d de r Wage n schlittert e au f de n Abgrun d zu . Niéman s kurbelte wil d a m Steue r un d schafft e e s i m letzte n Moment , de n Wagen wiede r unte r Kontroll e z u bringen . I n seine r Tasch e piepst e es . Mit eine r Han d zo g e r de n Page r hervo r un d stellt e fest , da ß Antoine Rheim s au s Pari s sic h gemelde t hatte . E r grif f z u seinem Mobiltelefo n un d aktiviert e di e gespeichert e Nummer . Kau m hatte Rheim s sein e Stimm e erkannt , sagt e er : »De r Englände r is t tot, Pierre.«
    Niémans , de r i n Gedanke n gan z be i seine m Fal l war , mußt e sich konzentrieren , u m di e Konsequenze n diese r Nachrich t einzuschätzen. E s gelan g ih m nicht . »W o bis t du? « fragt e Rheims . »I n der Umgebun g vo n Guernon.«
    »E s is t ei n Haftbefeh l gege n dic h ergangen . Theoretisc h müßtest d u dic h sofor t stellen , dein e Waff e abgebe n un d dein e Fahndung vergessen.«
    »Theoretisch?«
    »Ic h hab e mi t Terpente s gesprochen . Ih r trete t au f de r Stelle , und allmählic h is t da s Schlimmst e z u befürchten . Sämtlich e Medie n sind i n eure m Nes t d a unte n versammelt . Di e Mord e ware n bereit s in alle n Nachrichten , un d spätesten s morge n frü h wir d Guerno n die berühmtest e Stad t Frankreich s sein. « Rheim s zögert e kurz . »Und dic h habe n si e speziel l i m Visier. « Niéman s ga b kein e Antwort . Er starrt e au f di e Straße , di e sic h abwärt s schlängelte , al s bohrt e si e sich durc h di e Wasserstrudel , di e sic h i m entgegengesetzte n Sin n zu drehe n schienen . Ei n Wirbe l gege n de n anderen.
    »Pierre , wi e wei t bis t du ? Wirs t d u de n Mörde r bal d verhaften?«
    fin g Rheim s wiede r an.
    »Ic h wei ß nicht . Ic h kan n di r nu r sagen , da ß ic h au f de m richtigen We g bin , sovie l steh t fest.«
    »Dan n rechne n wi r späte r ab . Ic h hab e nich t mi t di r gesprochen. D u bis t unauffindbar , nich t z u erreichen . D u has t maxima l zwei Stunde n Zeit , u m di e Sach e aufzuklären . Danac h kan n ic h fü r dich nicht s meh r tun . Auße r di r eine n gute n Anwal t z u besorgen.«
    Niéman s murmelt e ei n paa r Floskel n un d beendet e da s Gespräch.
    I m selbe n Momen t erfolgt e ein e heftig e Erschütterung , begleitet vo n metallische m Knirschen : Nebe n ih m wa r ei n Wagen aufgetaucht , hatt e ih n überhol t un d be i diese m Manöve r mi t voller Wuch t seine n linke n Kotflüge l gerammt . Niéman s reagiert e eine Zehntelsekund e z u spä t un d schrammt e di e Felswan d recht s neben de r Straß e entlang , doc h gleic h darau f hatt e e r seine n Wage n wieder unte r Kontroll e un d war f eine n gehetzte n Blic k au s

Weitere Kostenlose Bücher