Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
Vom Netzwerk:
Sie , da s Kliniku m wurd e vo r kurzem vollständi g renoviert , un d i m Zug e de r Umstrukturierun g ha t man auc h dami t begonnen , da s Archi v au f Datenträge r einzugeben.
    Experte n sahe n sic h als o di e verstaubte n Akte n i m Kelle r der Klini k an , u m de n Umfan g de r erforderliche n Datenerfassung einzuschätzen , un d i n diese m Zusammenhan g nahme n si e sic h auch ander e Kellerräum e vor , i n dene n di e Unterlage n de r ehemaligen Universitä t gelager t wurden , unte r andere m di e Akte n de r Bibliothek au s de n letzte n dre i Jahrhunderte n bi s z u de n siebzige r Jahre n dieses Jahrhunderts. « Niéman s horcht e auf.
    »Dabe i machte n di e Leut e ein e merkwürdig e Entdeckung« , fuhr Champela z fort . »Si e fande n Unterlage n übe r di e i n de n letzten fünfzi g Jahre n i n de r Klini k geborene n Babys , un d zwa r imme r nur di e erst e Seit e de r jeweilige n Akte . Einzeln e Seiten , al s wäre n si e aus de n Gesamtakte n entfern t worden.«
    »W o wurde n dies e Papier e entdeckt ? Ic h meine : w o genau?« Champela z bemüht e sic h u m Gelassenheit , doc h sein e Stimm e hörte sic h gepreß t an , al s e r sagte : »Da s is t ebe n da s Merkwürdig e … Die Papier e befande n sic h unte r de n Akte n eine s Bibliothekars.«
    Niémans ’ Her z schlu g schneller . »Wi e heiß t er?«
    »Caillois« , antwortet e Champelaz . »Etienn e Caillois.«
    »De r Vate r vo n Rémy?«
    »Ja.«
    »Un d da s sage n Si e ers t jetzt? « fuh r Niéman s ih n an . »Nachdem gester n di e Leich e entdeck t wurde?«
    »Ih r Tonfal l paß t mi r nicht , Her r Kommissar« , bemerkte Champela z kühl . »Verwechsel n Si e mic h bitt e nich t mi t Ihren Verdächtigen . Außerde m erzähl e ic h Ihne n vo n eine r administrativen Angelegenheit , di e scho n ein e Weil e zurücklieg t – Etienn e Caillois is t sei t Jahre n tot . Un d vielleich t is t e s nu r ein e Lappalie , si e wurde jedenfall s al s Kuriosu m abgeta n un d nich t weite r untersucht . Warum sollt e ic h dari n eine n Zusammenhan g mi t de n Morde n i n Guernon sehen?«
    »Ic h bi n derjenige , de r übe r Zusammenhäng e zwische n einzelnen Elemente n entscheidet . Si e habe n di e Pflicht , alle s z u sagen , wa s Sie wissen.«
    »Richti g – un d deshal b hab e ic h Ihre m Leutnan t gena u da s gesagt. Als o rege n Si e sic h nich t auf . Abgesehe n davo n wa r da s ni e ein Geheimnis : Di e ganz e Stad t hätt e Ihne n davo n erzähle n können , die Geschicht e is t allgemei n bekann t un d stan d soga r i n der Lokalpresse.«
    I n de m Momen t hätt e sic h Niéman s nich t ger n i m Spiege l gesehen. E r wa r sic h bewußt , da ß sei n Ausdruc k s o brutal , s o har t und gespann t war , da ß e r sic h selbs t nich t wiedererkann t hätte . E r fuhr sic h mi t de r Han d über s Gesich t un d sagt e i n ruhigere m Ton:
    »Entschuldige n Sie . Diese r Fal l is t ziemlic h chaotisch . De r Mörder ha t scho n dreima l zugeschlagen , un d nicht s deute t darau f hin , da ß er dami t aufhört . Jed e Minute , jed e Informatio n zählt . W o sin d diese alte n Unterlage n jetzt?«
    »Wiede r i m Kelle r de r Klinik . Solang e di e Datenerfassun g nicht abgeschlosse n ist , wir d da s Archi v komplet t i n de r ursprünglichen For m erhalten.«
    »Un d darunte r befinde n sic h auc h di e Unterlage n übe r die hochbegabte n Kinder , richtig?«
    »Nich t direk t – di e letzte n herausgetrennte n Seite n stamme n aus de m Jah r siebzig . Abe r di e Unterlage n übe r manch e Elter n finden sic h darunter , un d da s is t e s eben , wa s mic h aufgeschreck t hat . Denn ic h hatt e dies e Papier e be i meine n Nachforschunge n scho n i n der Han d gehabt : I n de n offizielle n Akte n fehlte n si e keineswegs, verstehe n Sie?«
    »Ha t Cailloi s als o einfac h di e Zweitausfertigunge n entwendet?«
    »Entwede r da s … ode r e r ha t sic h di e Original e geholt«, antwortet e Champelaz . »Vielleich t ha t e r di e echte n Geburtenblätter durc h falsch e ersetzt . I n de m Fal l wäre n di e Seiten , di e i n seinen Unterlage n gefunde n wurden , di e echten , di e Originale.«
    »Mi r ha t nieman d vo n diese m Vorfal l erzählt . Fan d den n keine polizeilich e Untersuchun g statt?«
    »Abe r nein , da s sagt e ic h doc h schon . E s wa r ein e Anekdote . Eine verwaltungstechnisch e Unregelmäßigkeit , Außerde m wa r Etienne Caillois , wi e gesagt , z u de m Zeitpunk t scho n dre i Jahr e tot. Anscheinen d

Weitere Kostenlose Bücher