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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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weshal b e r eine n braunen , feuchte n Karton unte r de m Ar m hielt . Abe r widersprac h ma n eine m Niéman s – vor allem , wen n e r diese n mörderische n Blic k hatte?
    Si e stande n au f un d zoge n ihr e Jacke n an.
    Au f de m We g zu r Tü r sprac h eine r vo n ihne n de n Kommissa r in leise m To n an . Niéman s erkannt e de n Polizisten , de r Caillois’
    Dissertatio n studier t hat.
    »Ic h bi n fertig , Kommissar . Ic h wollt e Ihne n sage n … E s bedeutet vielleich t nichts , abe r Caillois ’ Schlußfolgerun g is t wirklich erstaunlich . Wisse n Si e noch , da ß ic h Ihne n vo n de m › athlon ‹ erzählt habe , de m Man n de r Antike , de r Verstan d un d Körperkraft , Geist un d Natu r vereinigte ? Also , Cailloi s schläg t i n seine r Arbei t eine Möglichkei t vor , wi e sic h dies e Verschmelzun g wiede r herbeiführen ließe . Ei n wirklic h abartige s Unterfangen . Kein e Red e vo n neuen Programme n a n Schule n un d Universitäten , vo n Bildun g fü r Sportler un d Spor t fü r di e Intellektuellen , keineswegs . Sonder n di e Lösung, di e e r sic h ausgedach t hat , is t …«
    »Genetisch.«
    »Ach ! Habe n Si e sic h da s Din g auc h angesehen ? Verrückt , nicht wahr ? Intelligenz , sag t er , is t biologisc h bedingt . Ein e genetische Tatsache , di e mi t andere n Gene n fü r körperlich e Kraf t und Leistungsfähigkei t kombinier t werde n muß , dami t da s Idealbil d des ›athlon ‹ i n seine r Vollendun g wiederaufleb t … « Di e Wort e wirbelten durc h Niémans ’ Kopf . E r wußt e inzwischen , wori n da s Komplot t der purpurne n Flüss e bestand , un d wa r nich t dara n interessiert , dessen rudimentär e Darstellun g au s de m Mun d eine s dicke n Poliziste n zu hören . »D u has t vollkomme n recht« , murmelt e er . »Abe r jetz t laß mic h i n Frieden. « Doc h de r Man n wa r i n Fahr t un d wollt e e s sich nich t nehme n lassen , di e Frücht e seine r lange n Arbei t zu präsentieren : »Au f seine n letzte n Seite n sprich t Cailloi s von gesteuerte r Fortpflanzung , vo n Vernunftehen , eine m staatlich gelenkte n Syste m zu r Aufwertun g de s Erbgut s … Völli g absurdes Zeug . Wisse n Sie , wi e i n diese n Science-fiction-Geschichte n au s den sechzige r Jahre n … Mein e Güte , wen n de r Bursch e nich t unter solche n Umstände n gestorbe n wäre , hätt e ma n wirklic h wa s zu lachen.«
    »Jetz t mac h schon , geh ’ nac h Haus e un d schla f dic h aus ! Ich brauch e dic h nich t mehr.«
    De r untersetzt e Polizis t sa h Niéman s beleidig t an , zögert e kurz , als wollt e e r protestieren , doc h dan n gin g e r stum m davon . Der Kommissa r durchquert e de n Lesesaal , de r sic h inzwische n geleert hatte , un d spürt e da s Fiebe r wiede r steigen , wi e feurig e Wurzeln , die sic h i n seine n Kop f bohrten . E r gin g au f da s Podiu m zu , au f de m der Schreibtisc h vo n Rém y Cailloi s stand , Chefbibliotheka r der Universität.
    E r setzt e sic h vo r de n Compute r un d schaltet e ih n ein , doc h er besan n sic h bal d eine s Besseren : Di e Daten , di e e r suchte , stammten au s de r Zei t vo r de n siebzige r Jahre n un d ware n mi t Sicherhei t nicht i n de n Compute r eingegebe n worden . Fieberhaf t sucht e e r die Registe r i n de n Schreibtischlade n nac h de n Liste n ab , di e ihn interessierten . Nich t nac h de n Bücher - un d Studentenverzeichnissen, sonder n nac h de r Auflistun g de r Tischnummer n mi t de n Name n der Tausende n vo n Lesern , di e si e i m Lau f de r Jahr e beleg t hatten.
    E s ka m ih m selbs t absur d vor , doc h i n de r Logi k de r Tischvergabe, sorgfälti g ausgeklügel t vo n Cailloi s Vate r un d Sohn , hofft e e r die Bestätigun g desse n z u finden , wa s e r i m Archi v de s Klinikums entdeck t hatte.
    Endlic h fan d er , wa s e r wollte . E r öffnet e seine n Karto n un d legte noc h einma l di e Akte n de r Neugeborene n vo r sic h au f de n Tisch . Er rechnet e sic h aus , i n welche n Jahre n au s diese n Kinder n Studenten geworde n waren , di e ihr e Abend e i n de r Bibliothe k verbrachten , und sucht e dan n di e entsprechende n Name n i n de n Belegungslisten.
    E s ware n Pläne , i n dene n di e Positio n de r Tisch e eingetrage n war: I n jede m Kästche n stan d de r Nam e eine s Studenten . E r hätt e sich kei n Syste m ausdenke n können , da s logischer , strenger , besser geeigne t gewese n wäre , u m de n teuflische n Plan , de n e r argwöhnte, i n di e Ta

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