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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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r mir . I n de r Näh e de s Campu s is t ein e Felswand , ein natürliche r Staudamm , de r da s Gefall e bremst , s o da ß ma n ohne Schwierigkeite n lande n kann . Ic h hab e ih n entdeckt , al s ic h da s Boot an s Ufe r zo g …«
    »In der Wand?«
    »Ja , i n de r Wand.«
    »Da s stimm t nicht . Ic h wa r selbe r a n de r Stelle . Da s Ufe r is t dort s o schmal , da ß e s unmöglic h ist , i n fünfzeh n Meter n Höh e irgend etwa s a n de r Felswan d zufälli g z u entdecke n … « Fann y war f das Sandpapie r i n de n Eimer , wischt e sic h di e Händ e a b un d zündete ein e Zigarett e an . Dies e belanglose n Geste n löste n be i Niéman s ein jähes , intensive s Verlange n aus . Di e jung e Fra u stie ß ein e bläuliche Rauchwolk e aus . »Di e Leich e wa r seh r woh l i n de r Felswand . Aber dor t hab e ic h si e nich t gesehen.«
    »Sondern?«
    »I m Wasser . Al s Spiegelbild . Al s blaue n Flec k a n de r Oberfläche de s Sees.«
    Niémans . entspannt e sich . »Gena u da s hatt e ic h vermutet.«
    »Is t da s wichti g fü r Ihr e Ermittlungen?«
    »Nein . Abe r ic h hab ’ ger n klar e Verhältnisse. « Niéman s schwieg ein e Weile , dan n fragt e er : »Kletter n Sie?«
    »Wi e komme n Si e darauf?«
    »Ic h wei ß e s nicht . Abe r hie r i n de r Gegen d … Außerde m wirken Si e seh r … sportlich.«
    Si e dreht e sic h um , z u de n Berge n übe r de m Tal , un d breitet e weit di e Arm e aus . Zu m erste n Ma l lächelt e sie . »Da s is t mei n Reich, Her r Kommissar ! Vo m Gran d Pi c d e Belledonn é z u de n Grandes Rousse s kenn e ic h all e dies e Berg e auswendig . Wen n ic h nicht Wildbäch e hinunterfahre , steig e ic h au f Gipfel.«
    »Wa s meine n Si e – mu ß ma n kletter n können , u m di e Leich e in de r Felswan d unterzubringen?«
    Fanny s Mien e wurd e wiede r ernst , un d si e mustert e da s glühende End e ihre r Zigarette.
    »Nein , nich t unbedingt . A n de r Stell e gib t e s Stufe n i m Fels , eine Ar t natürlich e Treppe . Allerding s mu ß ma n verdamm t star k und geschick t sein , u m diese s Gewich t z u schleppen , ohn e das Gleichgewich t z u verlieren.«
    »Eine r meine r Mitarbeite r ha t vermutet , da ß de r Mörde r au f der andere n Seit e aufgestiege n ist , w o e s wenige r stei l ist , un d di e Leiche dan n abgeseil t hat.«
    »Da s wär e ei n enorme r Umweg. « Fann y zögert e kurz , dan n fuhr si e fort : »Tatsächlic h gib t e s noc h ein e dritt e Möglichkeit , di e ganz einfac h ist , vorausgesetzt , ma n versteh t etwa s vo n alpiner Seiltechnik.«
    »Ic h höre.«
    Fann y Ferreir a tra t ihr e Zigarett e aus . »Komme n Si e mit« , befahl sie.
    Si e betrate n di e Sporthalle . I m Halbdunke l sa h Niémans übereinandergestapelt e Matten , di e rechtwinklige n Umriss e der Barren , Kletterseile , Recks.
    »Da s is t mei n Reich« , sagt e Fanny , währen d si e au f ein e Ecke zusteuerte . »I m Somme r komm t kei n Mensc h hierher , un d ic h kann mein e Sache n hie r lagern.«
    Si e zündet e ein e Sturmlamp e an , di e übe r eine r Ar t Werkbank hing . Zahlreich e Geräte , Instrumente , Metallteil e unterschiedlicher For m un d Stärk e lage n au f de m Tisc h verstreut , silberblitzen d oder schril l leuchtend . Fann y zündet e sic h ein e weiter e Zigarett e an.
    »Wa s is t das? « fragt e Niémans.
    »Karabiner , Klemmkeile , Felshaken , Sitzgurt e – alpine Ausrüstung.«
    »Und?«
    Fann y stie ß wiede r de n Rauc h aus , un d diesma l markiert e si e einen wiederholte n Schluckauf.
    »Und , Her r Kommissar , ei n Mörder , de r ein e Ausrüstun g wi e diese besitz t un d si e z u benutze n versteht , wär e ohn e weitere s imstande gewesen , di e Leich e vo m Ufe r au s hinaufzuziehen. « Niémans verschränkt e di e Arm e un d lehnt e sic h gege n di e Wand . Fanny begann , mi t ihre m Materia l z u hantieren , di e Zigarett e im Mundwinkel . De r Anblic k diese r beiläufige n Geste n steigerte Niémans ’ Verlangen . Diese s Mädche n gefie l ih m ausnehmen d gut.
    »Ic h sagt e Ihne n bereits« , began n si e wieder , »da ß di e Felswan d an diese r Stell e gestuf t is t wi e ein e natürlich e Treppe . Fü r jemanden , der kletter n kan n ode r zumindes t i m Trekkin g erfahre n ist , wär e e s ein Kinderspiel , ei n erste s Ma l ohn e Leich e hinaufzusteigen.«
    »Un d dann?«
    Fann y grif f nac h eine m neongrünen , seitlic h offene n Gehäus e mit mehrere n kleine n Bohrungen.
    »Dan n befestig t ma n

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