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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Hingabe gekümmert, es lag ihr einfach im Blut.
Wenn es Ash besser gegangen wäre, dann hätte eben er ihr Blut bekommen,
um seinen Appetit anzuregen. Es hätte sicher keinen Unterschied gemacht. Nur in
ihr drin, aber das war Damon doch völlig gleichgültig.
Nico schluckte die aufsteigenden Tränen herunter. Das war eine ziemlich
aufreibende Nacht gewesen.
    „Ein Danke ist nicht nötig, Damon! Ich
bin einfach nur froh, dass es euch beiden wieder besser geht!“, sagte sie mit
bemüht beherrschter Stimme, die in ihren Ohren hölzern klang.
    Er wollte ihre Fürsorge nicht, er wollte
ihre Gefühle nicht, er wollte sie nicht. Sie hatte einfach einen Moment
lang vergessen, dass er sie auf den Tod nicht ausstehen konnte. Vielleicht
würde seine Ablehnung ihr irgendwann gleichgültig werden, wenn er sie nur oft
genug daran erinnerte, wie sehr er sie verabscheute.
    „Du… solltest noch etwas liegen bleiben,
bis deine inneren Verletzungen vollständig ausgeheilt sind. Ich musste vorhin
ziemlich tief schneiden, um eine Kugel zwischen deinen Rippen heraus zu holen…
Sag einfach Bescheid, wenn du etwas brauchst, ich bleibe in der Nähe…“, bot sie
ihm an, ohne ihm ins Gesicht zu sehen.
    Sie nahm den Rollwagen und schob ihn an
das andere Ende des Behandlungszimmers, wo sie begann, die benutzten
medizinischen Instrumente von dem Blut zu befreien, um sie dann in den
Sterilisator zu tun. Die OP-Tücher wanderten in die dafür vorgesehenen
Behältnisse und die entfernten Kugeln in den Müll. Sie versuchte, die anderen
einfach auszublenden, weil sie Wendy und Ash auf keinen Fall belauschen wollte.
Nachdem sie den ersten Wagen versorgt hatte, kümmerte sie sich um den zweiten,
auf dem auch die Waffe lag, mit der sie den Tranquilizer abgeschossen hatte.
Selbst ohne Munition war sie so schwer, dass sie sie nicht lange mit einer Hand
hochhalten konnte. Sie hatte noch niemals zuvor eine Waffe abgefeuert. Nico lud
sie erneut, weil sie immer griffbereit sein musste.
    Während sie das alles tat, fühlte sie
sich wie in einer fremden Welt gefangen. Sie war immer schon ein Außenseiter
gewesen und hatte die leise Hoffnung gehabt, in der Welt der Immaculate
wirklich einen Platz zu finden, wo sie sich gut aufgehoben fühlen würde. Aber
auch hier gehörte sie nicht hin. Sie sah nur Dinge, die andere betrafen, stand
an der Schwelle zu einer weiteren Welt, der sie nicht zugehörig war. Als würde
sie an einem Scheideweg stehen und immer nur den vorbeiziehenden Menschen
zusehen dürfen, wie sie den richtigen Weg fanden.
    Selbst in der übersinnlichen Welt der
Immaculate stieß sie nur auf Unverständnis. Ihre Fähigkeiten machten sie einsam
und ihr grauste vor dem Moment, wenn die Umwandlung anstand, die ihr neue
Kräfte bringen würde, die sie nun nicht mehr wollte. Nico wischte sich die
Feuchtigkeit von den Wangen, die ein paar überlaufende Tränen verursacht
hatten. Sie stand mit dem Rücken zu den anderen, so dass niemand sehen konnte,
dass sie leise weinte.
Nico blinzelte energisch und öffnete eine Schublade, um dort ein Klemmbrett
herauszuholen, in das sie einen Berichtsbogen tat, in dem die Behandlung der
Krieger akribisch vermerkt werden sollte. Man führte genau Buch, um die Qualität
der Versorgung gewährleisten und verbessern zu können. In den letzten dreißig
Jahren hatte die medizinische Versorgung der Warrior einige Quantensprünge
gemacht.
    Ihr fiel beinahe der Stift aus der Hand,
als die Tür zum Behandlungsraum aufgerissen wurde und Cat und Nathan plötzlich
in Raum standen, der nun vor Energie zu vibrieren schien. Sie kamen gerade von
ihrem Einsatz zurück, der sie nach Mexiko geführt hatte. Beide trugen noch die
Kampfmontur und das ließ sie aussehen wie zwei dunkle Racheengel.
Nathan schob Catalina zur Seite und ging sofort auf seine Tochter zu, während
Nico sich dem besorgten Blick ihrer Patrona stellen musste. Zum Glück waren
ihre Tränen versiegt und eine leichte Resignation hatte der Trauer nun Platz
gemacht, die sie nur müde und abgespannt aussehen lassen würde. Eben blass wie
immer.
    Catalina dagegen sah wie das blühende
Leben aus. Ihre Augen glänzten, ihre Wangen waren von einer sanften Röte
überzogen und trotz der Anspannung, die sie vermutlich nach Erhalt der
Nachricht über zwei verletzte Warrior gespürt haben musste, umspielte ein
kleines Lächeln ihre rot schimmernden Lippen. Die Jagd musste erfolgreich
gewesen sein.
    „Das war wohl eine aufregende Nacht?“,
stellte sie in den Raum und Nico

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