Die Qualen der Sophora
heute Nacht,… mein Freund“, röchelte Romy mühsam, weil
ihre Stimme bald völlig hinüber sein würde. Sie war froh, dass King einen Arm
ausstreckte und ihr an der Schulter Halt gab. Sie hoffte wirklich, dass Nico
die Kavallerie zusammen getrommelt hatte, sie war nun wirklich am Ende ihrer
Kräfte.
° ° °
Rys’ mit Stahlkappen besetzten Stiefel
setzten hart im sandigen Untergrund vor dem brennenden Gebäude auf. Ohne zu
zögern, zog Chryses das Breitschwert, das in einer Scheide innerhalb seines
langen, schwarzen Staubmantels aus Leder im Rückenteil steckte und ging mit
ausholendem Schritt auf die Menschenmenge zu, die King aus ihrem Gefängnis
befreit hatte. Auch der Rest seiner Kleidung war schwarz. Er sah aus wie ein
großer, bedrohlicher Schatten und so bewegte er sich auch vorwärts. Fließend
und jederzeit bereit, Köpfe rollen zu lassen.
„ROMANA!“, brüllte er über den Lärm des
Feuers und das Kreischen und Wimmern der Geretteten hinweg, die er zuerst fand
und die beim Anblick des großen, bewaffneten Kriegers erneut in Panik
ausbrachen. Jetzt drohten ein paar von ihnen doch, in alle Richtungen davon zu
laufen. Hoffentlich waren die anderen bald da.
„Ich tu euch nichts!“, herrschte er ganz
direkt eine junge, vollkommen verdreckte Frau an, die ihn mit murmelähnlichen
Augen anstarrte und plötzlich heftig zu schluchzen anfing. Sie hatte seine
riesigen, ausgefahrenen Fangzähne gesehen und glaubte ihm kein einziges Wort.
Vollkommen angepisst von der aus dem
Ruder laufenden Situation wandte er sich ab und rief noch einmal den Namen
seiner Freundin. Hoffentlich war sie nicht mehr in dem brennenden Gebäude. Es
war explodiert. Auf mehreren Ebenen. Chryses konnte es riechen. Unter den
Geruch von Napalm und Phosphor mischte sich der brennenden Fleisches. Aryaner-Fleisch .
Chryses’ Augen leuchteten rot in der Dunkelheit auf und auf seinen Lippen
spiegelte sich ein wölfisches Lächeln.
Mit gezogener Waffe lief er weiter über den Platz. Endlich fand er sie. In der
Umarmung eines ihm vollkommen fremden Mannes mit unheimlich langen, schwarzen
Haaren.
„ROMANA!“, brüllte er und rannte sofort
los, um sie aus den Klauen des vermeintlichen Feindes zu befreien, den er nur
von hinten sehen konnte.
Nur diese dämlichen, schmalbrüstigen
Aryaner trugen ihre Haare barbiepuppenlang. Das machte sie zu begehrten
Lustobjekten unter Teenagern und Liebes-Romane verschlingenden Hausfrauen, die
sich angezogen vom Vampir-Goth-Mythos so leicht fangen ließen, wie Motten sich
vom Licht angezogen fühlten.
Die androgynen Schweinepriester versuchten einfach alles, um an Opfer zu
kommen. Da passte es gerade gut, dass sie mit ihrem Stil den alten Tagen
hinterher trauerten. Sehr zum Leidwesen der überaus modernen Warrior.
Der Typ hatte sein Hemd aufgerissen und entblößte vor ihr seine darunter
wahrscheinlich nackte Brust. Was wollte er? Dass sie von ihm trank? Wollte er
etwa von ihr trinken? NIEMALS!
Chryses brüllte seine Wut laut heraus und schwang die hart geschmiedete Waffe
zornig über seinem Kopf, um den Drecksack, der sich über seine Soulmate
hermachte, im nächsten Moment aufzuspießen.
Doch dazu kam es nicht. Noch bevor er
„STIRB, DU DRECKIGER HURENSOHN!“ ausgesprochen hatte, landete er genauso hart
auf dem Boden der Tatsachen, wie vorhin beim Materialisieren seine Stiefel im
Sand. King hatte ihn, ohne sich groß zu bewegen mit einem geschmeidig
ausgeführten Kick mit einem lang ausgestrecktem Bein von den Füßen gefegt und
ihm noch im Sinkflug einen harten Stoß gegen den Brustkorb verpasst, den der
Warrior deutlich spürte und dafür sorgte, dass der letzte Rest seines Atems,
der nach dem Fluchen übrig geblieben war, aus seinen Lungen gepresst wurde.
Sein Schwert landete in einem Meter Entfernung außer Reichweite im Dreck.
Whoa!
Am Himmel leuchteten die Sterne und
plötzlich auch ein paar höchst unnatürliche Augen. Augen, die leicht schräg
aussahen. Ein Chinese?! Und er roch ziemlich komisch nach...Opium?
Chryses’ Oberkörper schoss nach oben, bevor er das spöttische Grinsen im
Gesicht seines Gegners mit erneut angepisstem Gesichtsausdruck quittiert hatte.
Ein weiterer Breed hatte ihm gerade noch gefehlt. Noch dazu ein Mann, die
höchst selten waren und offenbar ebenso kriegsbereit wie seine Freundin.
Romana kniete immer noch vollkommen
geschwächt am Boden. Chryses atmete tief ein, um zu erkennen, ob sie schwer verletzt
war und irgendwo blutete. Er würde sofort Blut spenden,
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