Die Queen macht Ferien (German Edition)
hast“, sagte die Queen, „e s wäre ein Jammer gewesen, wenn der schöne Abend in einer hässlichen Szene geendet hätte. Ehrlich gesagt, ich habe so etwas noch nie erlebt. “
„ Natürlich nicht“, sagte Edward, „i n deiner Stellung als – ähm – Lehrerin zollt man dir ja Respekt. Du besitzt sozusagen Immunität. “
Paul lachte: „ Da bin ich mir nicht so sicher. Unsere Lehrer hatten so etwas nicht. “ Dann sagte er ernst: „ Ich denke, im Gegenteil, dass wenn man irgendwie privilegiert ist, die Mitmenschen eher aggressiv gegen einen werden. Jeder hat eine Vorstellung davon, wie er sein möchte und wenn er das Ideal nicht erreicht, ärgert er sich umso mehr, über die, die es schaffen. “
Clare fragte: „ Meinst du etwa, dass das der Grund ist, warum die Klatschpresse so über Prominente herfällt? “
„ Klar, und deswegen lesen die meisten Leute so einen Schund nur zu gerne. “
„ Also sieht es so aus:“, sagte die Queen philosophisch, „w enn es einem im Leben gut geht, wird man dafür gehasst – und anders herum funktioniert es wohl auch; wenn es einem schlecht geht, mögen einen die Leute. “
„ Die Menschen sind gar nicht so furchtbar edel“, gab Edward zu bedenken.
„ Nun, nicht alle“, sagte die Queen.
„ Ich hasse es, wenn Leute mich verletzen und deshalb hasse ich es, irgendjemanden verletzen zu müssen. Ist doch ganz einfach“, sagte Sam.
Alle sahen sie an. Die Queen wunderte sich, wie Sam, so ungebildet und unerfahren sie auch war, alles auf den Punkt brachte. Obwohl, unerfahren war sie wohl doch nicht. Die Queen musste an den widerlichen Halbbruder denken und an das, was Sam von ihm erzählt hatte. Es machte sie traurig, und sie hätte Sam am liebsten dafür in den Arm genommen.
„ Mir fällt dazu ein, dass auch die königliche Familie oft zum Opfer solcher Klatschreportagen wird“, unterbrach Edward ihre Überlegungen, „a ber wenn die Royals bei offiziellen Auftritten in Erscheinung treten, ist das alles wie weggeblasen. Solche Anlässe sind so würdig und feierlich, dass alles außer Bewunderung und Respekt ausgeschlossen ist. Irgendwie wie auf Hochzeiten. Dort würde auch niemand auf die Idee kommen, das Brautpaar zu beneiden oder zu mobben. “
„ Ja“, sagte Sam mit leuchtenden Augen, „d eshalb liebe ich einfach Hochzeiten! Ich habe noch keine einzige erlebt, wo ich nicht auch ein bisschen weinen musste oder dieses fröstelige Gefühl hatte, d as man nur kriegt, wenn alles perfekt ist und man sich wünscht, es könne so für immer sein. “
„ Nun, wenn du Hochzeiten so sehr magst, müssen wir mal schauen, dass du bald wieder die Gelegenheit hast, auf eine zu gehen“,sagte Edward und sah Clare so an, dass sie ganz rot wurde.
„ Oder vielleicht solltest du einmal deine eigene feiern – das wäre überhaupt das Tollste“, sagte Derek spitzbübisch.
„ Ich habe noch nie von einer Hochzeit gehört, die jemand ganz alleine hatte“, erwiderte Sam, „u nd ich habe Mr. Richtig noch nicht gefunden. “
Derek legte seinen Kopf auf eine Seite und sah sie mit gespielter Verzweiflung an.
„ Nicht einmal Mr. f ast-Richtig? “
„ Okay. Sagen wir mal Mr. - ähm – h alb-Richtig. “
Da mussten alle lachen.
„ Du hast Freunde vergessen, Edward“, sagte die Queen, „g ute Freunde beneiden sich nicht gegenseitig. Wenn man Glück hat, freuen sie sich mit einem, sogar wenn es ihnen selber nicht so gut geht. Das macht wahre Freundschaft zu einer so kostbaren Sache. “
Sie sah sich in der kleinen Gruppe friedlich um.
„ Deswegen genieße ich die Gesellschaft von euch fünf lieben Leuten so sehr. “
Alle schwiegen gerührt. Dann erhob sich Clare leise, legte ihre Arme um ihre Schultern und sah sie ernst an. „ Ja, meine Liebe. Und deine Freundin Clare denkt, dass es jetzt höchste Zeit ist, diese Runde aufzubrechen, um schlafenzugehen. Es wird von Minute zu Minute kühler “, und sie half der Queen auf ihre Füße und geleitete sie ins Haus.
Man verabschiedete sich allgemein und bald lag der Garten still und verlassen da. Die letzte Kerze war von alleine ausgebrannt.
Kapitel 53
Anstrengende Zeiten brachen für „ Clare's Fleurs “ an. Der neue Titel „ Im Auftrag der Königin “ lockte viel neue Kundschaft an. Plötzlich galt es als ungemein chic, bei ihnen einzukaufen. Brautmütter waren glücklich, wenn sie ihren Gästen sagen konnten, dass der Blumenschmuck „ von diesem süßen kleinen Laden in Mayfair “ stammten, „ der, der
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