Die Queen macht Ferien (German Edition)
und Derek wurde fest und exklusiv bei ihr angestellt.
Am Abend saßen sie alle müde aber zufrieden in Clares Küche oder unter der Pergola im Garten und plauderten bei Kaffee oder einem Glas Wein über alles was so anlag.
Kapitel 54
Edwards Gegenwart wurde für alle zur Selbstverständlichkeit. Er musste ja seiner doppelten Funktion gerecht werden: einerseits als Sekretär, andererseits als „ Steward “ des Hofes.
Er genoss es, so viel in Clares Nähe sein zu können. In jeder freien Minute zog es ihn in die Shepherd Street, und wenn er abends heim zu seinem Docklands Loft fuhr, erschien seine eigenes Ambiente ihm ungewohnt, als gehörte es einem Fremdem.
Clare genoss seine Aufmerksam und wandte sich ihm zu, wie eine Sonnenblume zum Licht. Sie war sich sicher, dass er sie liebte. Zugegeben, sie hatte sich geschworen, erst einmal allen Männern aus dem Wege zu gehen, aber Edward hatte sie aus ihren Puschen gehoben – nicht nur im übertragenen Sinne. Eines Morgens war er auf dem Weg zur Küche, um Lizzy zu suchen. Clare hatte gleichzeitig die Ladenglocke gehört und eilte in die andere Richtung zum Laden.
Sie rannten ineinander im düsteren Gang. Erst lachten sie verlegen und entschuldigten sich. Dann, ohne die geringste Vorwarnung, nahm Edward Clare in seine Arme und hob sie hoch, um sie an seine Brust zu drücken, wo er sie festhielt und spürte, wie ihr Herz gegen seines klopfte. Sie hatte ein wenig gestrampelt, aber nicht sehr überzeugend. Es war als ob ein kleines Tier in der Hand eines Försters vor Angst erst zappelte, sich aber dann entspannte, als es merkte, dass er es nur gut mit ihm meinte.
Edward war beglückt, als sie ihren Kopf zurücklegte, um ihm einen Kuss auf sein Kinn zu pflanzen.
Von dann an entwickelten sie die angenehme Gewohnheit, sich immer dann zu küssen, wenn sie keine Zeugen dafür hatten. Nach Feierabend nahm Edward sie mit zu netten kleinen Restaurants und auch mal zu einem Konzert.
Es lief alles so gut, bis zu dem Morgen, als Clare die Schaufenster putzte und Trisha auf der gegenüber liegenden Straßenseite erspähte. Edward stand sehr dicht bei ihr, so dass er sie fast berührte und schien sehr ernst auf sie einzureden. Clare duckte sich hinter den Blumenschmuck, um sie zu beobachten, obwohl sie sich selbst dafür hasste.
Trisha war ganz rot und blickte ihn von unter ihren Wimpern an. Sie sah irgendwie verunsichert aus, nicht so selbstbewusst wie sonst.
Als Edward dann in den Laden kam, beugte sich Clare gerade über den Eimer, um das Fensterleder auszuwringen. Aus ihrem Augenwinkel sah sie deutlich, dass Edwards Gesicht ebenfalls eine sehr kräftig e Farbe angenommen hatte.
Da wunderte sie sich auf einmal, ob Edward wohl anderen Frauen außer ihr auch den Hof machte. So gutaussehend wie er war, konnte das einen ja eigentlich nicht überraschen. Offiziell „ gingen “ sie noch nicht einmal miteinander. Fühlte er sich etwa zu Trisha hingezogen? Immerhin war sie ziemlich chic und sexy. Clare fühlte sich neben ihr immer provinziell und mädchenhaft, so wie sie es getan hatte, als sie zur Schule gegangen waren. Clare fiel nun auch wieder ein, dass Trisha und Edward sich auf der Party auch länger unterhalten hatten.
Edward wunderte sich den ganzen Tag lang, warum Clare so blass und kurz - angebunden war. Er meinte, dass sie vielleicht irgendeinen Ärger im Laden gehabt hatte und sprach sie nicht weiter darauf an.
Am selben Abend traf Clare Trisha zufällig auf der Straße, als sie Pilot kurz ausführen wollte. Trisha war auf dem Weg nach Hause, aber als sie Clare sah, verlangsamte sie ihre Schritte und wartete auf sie.
„ Hatte einen kleinen Schwatz mit diesem Edward heute früh“, sagte sie.
Clare hatte eigentlich vermeiden wollen, mit ihr zu reden, aber nun war sie doch neugierig. „ Ja? Und? “
„ Och, nur Smalltalk. Er ist ein ziemlicher Charmeur, habe ich so den Eindruck“, Trisha begutachtete ihre polierten Fingernägel.
„ Unsinn. Er ist ein echter Gentleman. Er würde nie einfach so herumflirten. “
„ Nun, wenn du es sagst. Du musst es eigentlich wissen. Siehst ihn ja oft genug“, ihre Augen wurden schmal, „a ber als gute Freundin sollte ich dich warnen. Du warst schon immer so ein naives Ding. An deiner Stelle würde ich mir nicht so große Hoffnungen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit soviel Klasse und vom Hof ernstlich plant, seine Zukunft mit jemanden zu verbringen, der so – sagen wir mal – rustikal ist wie du.
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